Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Wir geben es nicht auf«, schrie der Dicke.
»Dann beantworte mir wenigstens eine Frage«, er wollte die beiden beschäftigen, bis sie unachtsam wurden. »Ist ein Magier in euren Reihen gewesen.«
»Magier ?«, überlegte der Schütze. Marek rückte Stück für Stück näher. »Spinnst du? Würden wir arme Dörfer überfallen, wenn wir einen solch mächtigen Kameraden hätten. Ich habe deine Faxen langsam satt. Beweg deinen Hintern aus dem Weg oder ich werde dich mit meinem Pfeil durchbohren!«
»Denkst du wirklich, die Sehne deines Kurzbogens ist straff genug, um den Pfeil durch meine Rüstung zu schlagen?«
Der Dieb spannte demonstrativ den Bogen härter. Seine Hände zitterten noch mehr.
»Sollen wir es drauf ankommen lassen?«
Nun wurde auch der andere sichtlich nervöser und hielt den Vogelkäfig hoch. Er legte die Spitze seines Dolches an den dicken Bauch eines grünen Männchens.
»Weiche! Oder ich töte ihn.«
Erst jetzt fiel Marek der Kobold auf und so langsam wurde ihm einiges klar. Nicht immer benötigte man für große Dinge einen mächtigen Magier. Manchmal reichte ein kleines lästiges Magiewesen. Die beiden Halunken schienen keine Ahnung zu haben, was genau sie da gefangen hielten. Aber Marek konnte dies zu seinem Vorteil nützen.
»Sag mir, warum sollte mich das Leben eines Kobolds scheren ?«
»Kobold ?«, schrie der Dünne entsetzt auf. Sein Kamerad schien jedoch eine längere Leitung zu haben.
»Das soll ein Kobold sein ?«, er blickte auf den Käfig, aber dieser war auf einmal leer, ohne dass er geöffnet worden war. Sofort ließ er ihn vor Schreck fallen, als wäre er glühend heiß.
»Was tust du da, Idiot !«
»Du bist der Idiot! Warum hast du ausgerechnet einen Kobold gefangen .«
»Mir egal, was es ist. Hauptsache es bringt Geld ein .«
»Du verfluchter Narr. Hast du noch nie Geschichten über Kobolde gehört. Sie hetzen riesige Monster auf Reisende oder treiben sie mit ihrer Magie in schreckliche Fallen. Dieser ist geflohen. Er wird seine Freunde holen und sie werden unsere Eingeweide aufessen!«
»Du bist der Narr, solchen Geschichten Glauben zu schenken. Wie soll te er ausgebrochen sein …«
Marek hatte die Ablenkung genutzt und stürmte auf den Schützen zu. Doch die Verletzungen durch den Waldkoloss plagten ihn und er geriet ins Schwanken. Diese n kleinen Schwächeanfall nutze der Dieb und löste die Bogensehne. Der Pfeil zischte auf Marek zu und blieb in der Schulter stecken. Sie war genau dort eingedrungen, wo seine Rüstung am schwächsten war. Aber nun war es zu spät und er führte seinen Angriff zu Ende aus. Er durchstieß die Kehle seines Gegners, bevor dieser auch nur daran denken konnte, einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher zu holen. Schnell wandte er sich dem anderen zu. Dieser hatte jedoch seine Waffe fallen gelassen und war bereits in den Wald geflüchtet. Marek interessierte es nicht, ob er mehr Angst vor ihm oder dem Kobold gehabt hatte. Er war nur froh, dass der Kampf endlich vorbei war. Angesichts seiner Verletzungen unterließ er auch eine weitere Verfolgung. Der Kerl würde hier bestimmt nicht wieder auftauchen. Besonders wenn er befürchten musste, eine Horde Kobolde wäre nun hinter ihm her. Märchen und Aberglauben hatten auch so ihre positiven Seiten.
Marek brach den Pfeil ab, beließ aber die Pfeilspitze in seiner Schulter, um keine größere Blutung zu provozieren. Er besaß hier draußen keine Möglichkeit, seine Wunden angemessen zu pflegen. Stattdessen ging er zum Vogelkäfig. Dieser schien noch immer leer. Mit seinem Stiefel stellte er sich auf das Gitter, welches sich gefährlich nach innen verbog.
»Du kannst deine Magie ruhig auf sich beruhen lassen, mich kannst du nicht täuschen!«
Er knirschte drohend mit seinem Stiefel und siehe da, auf einmal war der Käfig wieder bewohnt.
» Kobold, sprich, bist du für die Taten des Waldkoloss verantwortlich?«
»Ich ... weiß nicht , von was du da redest«, antwortete das kleine Wesen mit einer kratzigen und hohen Stimme, die in den Ohren schmerzte. Marek verlagerte sofort das Gewicht auf sein Bein, welches auf dem Vogelkäfig lastete. Das Gitter verbog sich weiter und berührte die große Nase des kleinen Kobolds.
»Ich habe gerade äußerst schlechte Laune. Wegen dir habe ich eine gebrochene Rippe und ein verfluchter Pfeil steckt in meiner Schulter! Ich kenne eure kleinen Tricks und weiß, warum Leute diese Spuckgeschichten glauben. Ihr Kobolde seid wahre Meister in der Kunst der
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