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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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durch den vollgekotzten Garten…«
    Lena nickt. Ich öffne das Tor, wir schlüpfen drunter durch. Ich will es gerade wieder schließen, als ich ein Pärchen bemerke, das an der Hauswand steht und wild herumknutscht.
    »Mann, dann sollen sie halt nach Hause gehen, wenn sie's echt nicht mehr aushalten«, grinse ich zu Lena gewandt. Lena lächelt, fixiert dann noch einmal genauer die beiden. Ihre Miene verändert sich ein bisschen.
    »Was ist denn?«, frage ich sie.
    »Nichts, komm, lass uns gehen.« Sie greift schnell nach meiner Hand, will mich mit sich ziehen.
    »Warte, Lena, das Tor!« Ich drehe mich um, will das große Tor nach unten drücken, komme aber gar nicht mehr so weit.
    Ich erkenne ihn. Den Typen, der dort so mit einem Mädchen beschäftigt ist, dass er noch nicht einmal das quietschende Garagentor gehört hat. Der Typ, dessen Hände weit unter das Top des Mädchens gerutscht sind. Der Typ, dessen Zunge tief in ihrem Mund steckt. Der Typ, der sie leidenschaftlich mit seinem Körper an die Hauswand presst. Mein Typ! Mein Alex!
    Ich habe das Gefühl, ich muss mich übergeben. Ich lasse Gwen fallen und drehe mich um, mit zitternden Beinen laufe ich an Lena vorbei in Richtung Straße, scheißegal wohin…
    »Was… Tobi?« Lena ruft mir überrascht hinterher. Das hat er gehört.
    » Hey! «
    Ich laufe einfach weiter, langsam, weil meine Beine schrecklich zittern, aber immerhin, ich kann noch aufrecht stehen, ich kann noch geradeaus laufen.
    »Scheiße, Mann, warte!« Er holt mich natürlich sofort ein, bei meinem wackeligen Entengang… Er greift nach meinen Schultern und dreht mich zu sich um. »Was soll das? Wohin willst du?«
    Alex sieht mich aufgebracht an. Seine Hände halten meine Oberarme fest, wofür ich ihm gerade unendlich dankbar bin. Ich glaube, sonst würde ich direkt vor seinen Füßen zusammensacken.
    Er ist wieder so nah. Ich sehe seine roten Lippen, sie sind wundgeküsst – nicht von mir. Das blonde Haar ist leicht zerzaust – es sind nicht meine Hände gewesen, die dafür verantwortlich sind.
    Der schwarze Pulli ist verrutscht – ich war es nicht, der die weiche Haut darunter berührt hat. Ich spüre heiße Tränen in meinen Augenwinkeln. Die Übelkeit steigt immer weiter nach oben, sitzt mittlerweile in meiner Kehle.
    »Sag schon, wo willst du hin?« Er schüttelt mich ein bisschen, als ich ihm nicht sofort eine Antwort gebe.
    »Weg«, hauche ich leise.
    »Wohin weg?«
    »Weg!« Es ist die Wahrheit. Ich habe kein Ziel, ich weiß nur, dass ich, wenn ich hierbleibe, in wenigen Minuten bewusstlos zusammenbreche…
    »Lass den Scheiß!«, brüllt er mich an.
    Ich hasse es, wenn er schreit. Ohne richtige Kraft im Körper, versuche ich, mich aus seiner Umklammerung loszumachen. Mein Blick fällt auf Lena, die uns unsicher beobachtet. Sie will mir helfen, weiß aber nicht wie… Anja steht ziemlich verwirrt neben ihr. Sie starrt Alex an.
    Der Anblick ihres aufgeknöpften Tops ist wie ein Messerstich. Ob er sie auch gebeten hat, mit ihm zu schlafen? Schaut er ihr dabei auch in die Augen? Küsst er sie genauso zärtlich? Streicht er ihr auch liebevoll durchs Haar?
    Ich trete ihm mit voller Wucht gegen das Schienbein. Alex jault vor Schmerz auf, ich reiße mich los und laufe schnell zu Lena.
    »Komm, wir gehen!« Ich greife nach ihrer Hand, sie nickt kurz.
    »Scheiße, Tobi, was soll das?«, brüllt mir Alex hinterher.
    » Was das soll? Was das soll?« Ich bleibe stehen, sehe ihn an und merke, wie meine Stimme bei jedem Wort lauter und brüchiger wird. »Sorry, mir war eben danach. Kennst mich doch. Ich bin eben peinlich und gesellschaftlich nicht vorzeigbar. Aber lass dich bitte nicht aufhalten, knutsch deine Freundin vor irgendwelchen Garagenwänden ab. Das tun doch ganz normale, potente, heterosexuelle, angesagte, achtzehnjährige Typen, auf die ihre Väter stolz sein können.«
    Lena, Anja und Alex starren mich an. Die Mädchen verwirrt, Alex erst geschockt, dann wütend.
    »Du hast recht!« Seine Stimme ist eiskalt, er hat sich wieder gefangen. »Du bist ein beschissener Freak, der gerne mit Gummipuppen herumrennt und dem es Spaß macht, seine Geschwister zu verarschen.«
    »Was?«
    »Na, du hast herumerzählt, so ein Kerl wäre du.« Er rauft sich die Haare.
    »Ja, und? Habe ich damit deinem geheiligten Ruf geschadet, oder was?« Langsam regt mich das hier wirklich auf.
    »Die haben mir gesagt, du wärst total besoffen. Ich habe dich überall gesucht, ich dachte, du liegst vielleicht

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