Chaosprinz Band 1
Der Vergleich ist lausig und stimmt hinten und vorne nicht, aber besonders viel Auswahl habe ich ja nicht, oder?
»Hm«, macht Timmy und denkt über meine Erklärung nach. Er weiß, dass irgendwas bei dieser Geschichte nicht stimmt, aber er ist erst fünf Jahre alt und außerdem will er immer gerne glauben, was ihm sein großer Lieblingsbruder erzählt, und so schaut er nun Alex an.
»Stimmt das, Alex?«, fragt er mit piepsiger Stimme.
»Hm, ja«, haucht Alex und senkt den Blick. Seine Wangen leuchten immer noch rosig und die Lippen sind ein bisschen wund vom Küssen. Er sieht schlichtweg anbetungswürdig aus und zwischen meinen Beinen beginnt es erneut, aufregend zu ziehen. Ich darf ihn gerade nicht ansehen.
»Wir haben Gustav gefunden«, werfe ich nun ein und tatsächlich, Timmy hat das, was er eben gesehen hat, scheinbar sofort vergessen. Jauchzend hüpft er über seine Spielsachen und auf den Käfig zu.
»Wo war er?«, fragt er aufgeregt.
»In dem großen Puppenhaus. Ich glaube, da hat er sich sehr wohl gefühlt. Vielleicht ist er ja in das hübsche Mädchen verliebt, das dort wohnt…« Ich lächle Timmy an und knie neben ihm vor dem Hamsterkäfig.
Timmy nickt nachdenklich. »Ja, vielleicht…«
Ich drehe mich um und werfe einen schnellen Blick auf Alex, der sich langsam wieder gefangen hat und nun ziemlich ernst dreinschaut. Ich grinse. Ist ja noch mal alles gut gegangen. Timmy hat seinen Gustav wieder, mehr will der Knirps doch gar nicht. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen! Doch Alex' Miene bleibt düster, er fährt sich stöhnend durch die Haare.
»Kinder, Essen ist fertig! Kommt runter!« Marthas Stimme schallt durch das Haus und ich kann Emmas und Elenas Stimmen hören.
Aufgeregt rennt Timmy nach draußen und berichtet seiner Zwillingsschwester lautstark von Gustavs Flucht und seiner Liebe zu dem kleinen Mädchen aus dem Puppenhaus. Alex sieht mich noch einmal an, dann verlässt auch er das Zimmer ohne ein weiteres Wort.
21. Kapitel
Sex, Drugs and Rock’n’Roll
Alex küsst mich. Heiß und verlangend. Er beugt sich über mich. Seine Lippen wandern meinen Hals entlang, saugen sich an der Haut fest. Ich stöhne haltlos. Wie von selbst streichen meine Hände über seinen nackten Rücken… warme Haut, feste Muskeln… Ich taste seine Wirbelsäule ab, drücke ihn zu mir herunter.
Wir sind beide nackt. Aneinandergepresst rollen wir über das Laken. Keuchend, stöhnend. Seine seidigen Strähnen fallen ihm ins Gesicht, als er wieder über mir ist. Sie kitzeln meine Wange, mein Kinn. Er küsst wieder meinen Hals…
Seine Zunge leckt kitzelnd über meinen Adamsapfel. Ich japse erregt nach Luft. Er leckt sich langsam hoch zu meinem Kinn, dann fährt seine Zunge über meinen Mund, meine Wangenknochen entlang… Hm, schön, aber ein bisschen weniger Zunge und dafür mehr Lippen wäre nicht schlecht… Ich kichere etwas unsicher… Mein Gesicht ist nun schon ganz feucht… eklig…
»Hm, nein, lass mal…« Ich versuche ihn ein bisschen von mir runterzuschieben, aber er schlabbert unaufhörlich weiter. Nun streift seine Zunge meine Nase und ich quietsche angewidert. Das ist doch total unerotisch, oder? Und irgendwie… seltsam… Was ist nur plötzlich in ihn gefahren? Ich zapple und wehre mich so gut ich eben kann und dann… mache ich die Augen auf.
Zwei runde, schwarze Äuglein schauen mich an und eine feuchte, raue Zunge streift sofort wieder meine Wange. Auf meinem Brustkorb sitzt etwas, das wohl für gewöhnlich als Hund bezeichnet wird. Ein winziger Chihuahua, der mich mit seinen viel zu großen Augen anstarrt.
Ich blinzle verwirrt. »Guten Morgen, Tobi!« Erschrocken zucke ich zusammen, sodass der kleine Hund von meinem Oberkörper kullert. Er jault beleidigt auf und hüpft zum anderen Ende von Noresund.
»Nicht springen, Beauty! Das ist viel zu hoch für dich«, kreischt eine hohe Mädchenstimme. Ich reibe mir die müden Augen und erblicke ein hübsches Mädchen mit glänzenden, dunklen Locken. Sie schnappt das Hündchen und verhindert gerade noch dessen Suizidversuch.
Aufrecht sitze ich auf der Matratze und starre das Mädchen an.
»Wer bist du?«, frage ich verwirrt. Sie wird rot und heftet ihren Blick auf meinen nackten Oberkörper. Schnell ziehe ich die Decke etwas nach oben.
»Das ist meine Freundin Alina.« Ich drehe schnell den Kopf. Auf meinem Sofa sitzen Maria, neben ihr Gwen und Jana. Alina trippelt mit ihrem hässlichen Hündchen auf dem Arm zu den anderen beiden
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