Chaosprinz Band 1
sind zu sehen. Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht, rieche den vertrauten Duft seines Körpers. Plötzlich habe ich das Gefühl, als ob seine Hände meine Haut verbrennen würden.
Ich schlucke schwer, kann aber nur noch starren. Mein Blick heftet sich auf diese göttlichen Lippen. Sie sind so weich, ich kann mich daran erinnern… Ich will noch einmal von ihnen kosten, nur einmal noch… ganz kurz!
Wie in Zeitlupe bewege ich mich auf ihn zu. Immer näher komme ich diesem roten Mund. Ich weiß es nicht, entweder die Erde bebt oder ich zittere gerade sehr stark… Ist mir alles egal, alles scheißegal!
Kurz vorher schließe ich die Augen, dann spüre ich sie, seine Lippen. Laut und hektisch schlägt mein Herz gegen den Brustkorb. Ich kann ein tiefes Seufzen hören und merke erst Sekunden später, dass es aus meiner Kehle kam. Zaghaft und vorsichtig bewege ich meine Lippen gegen seine. Er erwidert den Kuss nicht wirklich, doch sträubt er sich auch nicht gegen ihn. Es stört mich nicht. Dann bin eben nur ich es, der gerade küsst… seine Oberlippe, die Mundwinkel, die Unterlippe, die weiche Haut um den Mund herum…
Den Yeti streife ich von meiner Hand, die er mittlerweile losgelassen hat. Beide Hände wandern in seinen Nacken, streicheln das seidene Haar, halten ihn fest, berühren ihn zart. Ich lege immer wieder seufzend den Kopf schräg, öffne den Mund beim Küssen und streiche mit meiner Zunge über seine Lippen.
Zwei Arme umschlingen mich, legen sich auf meinen Rücken, ein warmer, wohlriechender Körper drückt sich auf mich. Ich sinke nach hinten, Alex über mir. Ich kann hören, wie seine kleine Bauklotzmauer in sich zusammenfällt, und stöhne laut in seinen Mund, als ich seine Zunge an meinen Lippen spüre.
Herrgott, wie lange habe ich darauf gewartet? Es ist so schön, dass ich das Gefühl habe, verrückt zu werden. Meine Eingeweide ziehen sich zusammen, nur um im selben Moment weit auseinander zu gehen. Unsere Zungen tanzen, liebkosen, umschmeicheln sich. Mal wild und hemmungslos, mal süß und zärtlich. Ich könnte nicht sagen, was schöner ist.
Das Laserschwert von Luke Skywalker drückt in mein rechtes Schulterblatt, doch interessiert mich das gerade überhaupt nicht. Unser Kuss raubt mir alle Sinne. Ich weiß nicht mehr, wo wir sind und was wir hier machen, alles was ich weiß, ist nur, dass dieser Kuss niemals enden darf. Ich drücke mich fest an ihn, streiche fahrig mit meinen Händen über seinen Rücken und öffne die Beine ein bisschen mehr, damit er dazwischen Platz findet. Das Gewicht seines Körpers auf meinem, seine Lenden eng an meinem Schritt…
I ch stöhne begeistert in unseren Kuss und auch sein Atmen streift nun deutlich hektischer meine Wangen. Wir lösen uns kurz voneinander, doch ich lasse ihn nicht los. Ich hab solche Angst, dass er wieder abhaut…
»Bambi…«, flüstert er mit rauer Stimme.
»Pssst«, mache ich schnell und küsse zärtlich seinen Mundwinkel, das Kinn, die Wangenknochen…
Seine Hände sind in meinem Haar vergraben, er dreht meinen Kopf in seine Richtung und küsst mich wieder. Ich gebe mich ihm völlig hin, unsere Zungen reiben sich aneinander, genauso ungeduldig, wie es unsere Becken tun… Oh, ist das geil… so geil!
»Alex? Was macht ihr da?«
Mein Herz bleibt stehen. Eben hat mein Körper noch vor heißer Erregung gebebt, nun rieseln eiskalte Schauer über meinen Rücken. In der Tür steht Timmy. Er schaut mit riesengroßen Augen auf uns herab und scheint wirklich nicht zu wissen, was hier los ist. Alex löst sich von mir und starrt den Kleinen mit bleichem Gesicht an. Ich habe Angst, dass er gleich in Ohnmacht fällt oder sich hier und jetzt übergibt.
»Hey, Timmy!« Meine Stimme zittert und ich hoffe, dass Timmy nicht bemerkt, wie wahnsinnig angestrengt und unnatürlich mein Lächeln ist.
»Was macht ihr da?«, wiederholt Timmy unsicher seine Frage. Er sieht uns dabei ängstlich an. Ich schaue zu Alex, doch scheint er mir nicht wirklich in der Lage, zu antworten.
»Wir… ich… Ich habe mir wehgetan«, sage ich, weil mir beim besten Willen nichts anderes einfällt. »Ich habe mir wehgetan, ich bin hingefallen und Alex hat mir einen Kuss gegeben, damit es aufhört weh zu tun und ich nicht mehr weine.« Wie zur Bestätigung nicke ich ernst. Skeptisch sieht mich Timmy an und kaut dabei auf seiner Unterlippe herum.
»Das macht deine Mom doch auch immer, wenn Emma oder du hinfallen. Sie gibt euch ein Küsschen, um euch zu trösten.«
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