Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
aus Marcs festem Griff los. Warum muss er immer solche Sachen sagen?
    Ich habe ihm den Rücken zugedreht. Schmerzhaft kaue ich auf meiner Unterlippe herum, kämpfe die Tränen zurück. Warum bin ich auch so eine scheißsensible Heulsuse?
    »Hey, ihr beiden.« Jens steht im Türrahmen. Er grinst uns an. »Na, ihr macht ja tolle Gesichter. Hältst du wieder eine deiner langatmigen Predigten?« Er lacht und sieht Marc an. Schnaubend wendet sich Marc erneut seinem Salat zu. Ich lehne mit dem Rücken am Kühlschrank.
    »Keine Sorge, Baby, du musst Marcs Reden nicht ganz so ernst nehmen. Unser alter Freund ist einfach nur ein wenig verbittert.« Jens zwinkert mir zu. Aufgebracht fährt Marc herum und funkelt seinen Freund wütend an.
    »Am besten du verschwindest wieder und lässt dich feiern, das tust du doch sowieso am liebsten. Hier kannst du nicht mitreden. Es geht um Beziehungen und du hattest ja noch nie eine…« Marcs Stimme zittert vor Zorn.
    Ich weiß nicht, ob Jens verletzt ist. Er zeigt es nicht. Stumm sieht er Marc an, dann lächelt er wieder. Kein fröhliches Lächeln. »Siehst du, Baby, ich hab's dir doch gesagt: Er ist einfach nur verbittert…«
    Empört schnappt Marc nach Luft. Er knallt die Salatschüssel auf die Arbeitsfläche. Grüne Salatblätter werden herausgeschleudert, fallen auf den Boden. Er will aus der Küche stürmen, doch Jens hält ihn am Arm fest, zieht ihn ruckartig an sich und umschlingt seinen Körper mit beiden Armen fest von hinten.
    »Deine klugen Ratschläge überraschen mich immer wieder. Ich frage mich nur, warum du dich selbst nie an sie hältst. Du hast keine deiner Wunden jemals verarbeitet und bist der König der Verdrängung…« Er drückt Marc einen festen Kuss auf die Schläfe und lässt ihn dann unvermittelt frei. Marc verlässt wortlos die Küche. Sich eine Gurkenscheibe schnappend, folgt ihm Jens sehr langsam und wuschelt mir im Vorbeigehen durch's Haar. Seine Miene ist unergründlich.
    Ich bleibe allein zurück. Bin verwirrt und aufgebracht. Irgendwie schwankend bücke ich mich, sammle die am Boden liegenden Salatblätter ein. Mit einem Küchentuch wische ich Spritzer des French Dressings von den Fliesen und der Arbeitsfläche.
    Satzfetzen schwirren mir durch den Kopf. Ich sehe Marcs verletzten Gesichtsausdruck vor meinem inneren Auge. Jens hat ihn hart getroffen. Ob er mit seiner Aussagen Manu und den Seitensprung gemeint hat? Ich wünsche mir, ich hätte ihren Streit nicht miterleben müssen…
    Seufzend lehne ich meine Stirn an die Kühlschranktür. Sie ist aus Chrom und wunderbar kühl. Für einen Moment schließe ich die Augen, ehe ich die Küche wieder verlasse. Es ist mittlerweile ziemlich voll geworden. Lauter quatschende und lachende Menschen wuseln durch den Raum und ich brauch einige Sekunden, ehe ich Kim entdeckt habe. Er sitzt auf dem Sofa und unterhält sich mit Uwe und Michael. Er scheint den beiden gerade irgendetwas irre Witziges zu erzählen, denn Uwe und Michael lachen und sind offensichtlich sehr von ihm angetan. Ich schiebe mich durch den Raum und auf die drei zu.
    »Hey.« Ich grinse unsicher.
    »Hallo.« Kim schaut zu mir auf. »Konntest du deinem Freund helfen?« Er weiß natürlich, dass Marc und ich keine Karotten geschnipselt haben…
    »Ich fürchte nicht«, sage ich leise.
    Kim rutscht so gut es eben geht beiseite, will mir auf der Couch noch etwas Platz machen. Ich setze mich zu ihm. Es ist wahnsinnig eng. Im Endeffekt sitze ich eigentlich auf seinem Schoß… Himmel, wie aufregend ist das denn? Uwe und Michael tuscheln verliebt miteinander und so wendet sich Kim mir zu. Er muss seinen Arm praktisch um mich legen, um Platz zu sparen.
    »Ist alles okay mit dir?« Seine Stimme so nah an meinem Ohr, sein Atem, der meine Haut streift… Ich bekomme eine kribbelige Gänsehaut.
    Schnell nicke ich. Sein Gesicht kommt näher. Die blauen Augen halten meinen Blick gefangen. Dichte, kurze Wimpern… diese niedlichen Sommersprossen… dunkelblonde Augenbrauen… helle Bartstoppeln… vertraute Grübchen… Ich kann jede Kleinigkeit seines Gesichts erkennen.
    Doch dann gewinnt eine andere Kraft. Eine Kraft, die mich meine Augen schließen lässt. Ich warte… und werde belohnt: Er küsst mich. Sehr sanft, sehr vorsichtig. Er will mir die Möglichkeit lassen, aufzuhören, einzuschreiten. Doch tue ich das natürlich nicht.
    Aufgeregt erwidere ich den Kuss. Drücke meine Lippen gegen seine. Sie sind weich. Er macht das sehr gut. Mir wird flatterig… und

Weitere Kostenlose Bücher