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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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einfacher gewesen. Es gibt nichts, wofür Ma nicht eine plausible Lösung gefunden hätte. Sie fürchtet sich nicht vor dem Leben und nimmt es immer gerade so, wie es kommt…
    »Es ist nicht alles so, wie ich es mir erhofft hatte«, erkläre ich schnell.
    »Willst du darüber reden?«
    Nun blicke ich doch auf. Er hebt seine Augenbrauen und sieht mich aufmunternd an. »Ein andermal vielleicht«, antworte ich leise.
    Kim schaut mir tief in die Augen, sehr tief. Mit einem einzigen Schritt überbrückt er den kleinen Abstand zwischen uns. Die Finger seiner linken Hand greifen unter mein Kinn. Sanft hebt er es an. Mein Herz zieht sich eng zusammen und bläst sich im selben Augenblick zu seiner doppelten Größe auf. Es pocht und pumpt wie verrückt.
    »Hast du mal darüber nachgedacht, was passiert wäre, wenn deine Mutter uns damals nicht unterbrochen hätte?« Sein heiseres Flüstern lässt mich rot werden.
    »Hm…«, mache ich unsicher.
    »Hast du?«
    »Ja…«
    »Und, was wäre wohl passiert?« Er lächelt. Die geraden, weißen Zähne strahlen. Da sind sie wieder, die Grübchen in seinen Wangen. Süß und gleichzeitig so männlich… Mein Blick streicht über die markanten Wangenknochen, das breite Kinn, die roten Lippen…
    »Hm…« Ich starre immer noch auf seinen Mund und habe gerade riesige Probleme, geradeaus zu denken. Alles dreht sich, dreht sich nur um dieses Paar roter Lippen… Er kommt näher… Oder bin ich es, der sich zu ihm herüberlehnt? Warm trifft sein Atem mein Gesicht und mit wild klopfendem Herzen schließe ich die Augen.
    »Chrm, chrm…« Wir fahren auseinander. Schwer atmend schaue ich mich um. Uwe steht ein paar Meter von uns entfernt, neben ihm ein großer Kerl Ende dreißig. Das muss wohl sein Freund Michael sein. Uwe lächelt mich entschuldigend an.
    »Hi, Tobi. Sorry, wir…«
    »Schon okay«, unterbreche ich ihn rasch. Mein Gesicht fühlt sich unangenehm heiß an. »Darf ich vorstellen, das ist Kim…« Mein Lover, mein Nachbar, mein Teenieschwarm, mein Freund? Unsicher knete ich meine Finger und kratze mich immer wieder am Kopf. Peinlich! Kim reagiert schnell und mit einem freundlichen Lächeln.
    »Hi. Tobi und ich kennen uns von früher. Wir haben in Hamburg nebeneinander gewohnt.« Er schüttelt erst Uwes und dann Michaels Hand.
    »Oh, wie nett.« Uwe wirft mir einen schnellen Blick zu. »Tobi, ich glaube, du hast Michael noch nicht kennengelernt.« Er sieht zu seinem Freund auf.
    »Nein, bisher noch nicht. Hallo«, sage ich und reiche Michael die Hand. Er ist viel größer als Uwe. An die zwei Meter, würde ich mal sagen. Ein Riese. Ein Riese, der gebügelte Hemden und gestrickte Pullunder trägt. Michael sieht aus wie ein Mathematikprofessor, dem man einen Scherz erst in Winkelhalbierende und Tangenten übersetzen muss, bevor er über ihn lachen kann.
    »So, und du besuchst Tobi in München?«, fragt Uwe freundlich.
    »Ich bin Student und mache hier mein Praxissemester. Als ich erfahren habe, dass Tobi ebenfalls in München lebt, habe ich ihn gesucht und, wie man sieht, auch gefunden.« Kim lacht und sieht mich von der Seite her an.
    »Schön…« Ich kann Uwes prüfenden Blick spüren.
    »Hey, ihr Flaschen!« Jens. Winkend kommen er und Janosch über die Straße gerannt. Janosch schleppt einen großen, rosafarbenden Weidenkorb mit sich herum und in den Armen hält er eine gläserne Schüssel, deren weinroter, flüssiger Inhalt bei jedem seiner Schritte bedrohlich hin und her schwappt.
    »Hallo, ihr beiden«, begrüßt sie Uwe lächelnd. »Na, du bist ja schwer beladen.« Er mustert Janoschs Korb und die Glasschüssel.
    »Allerdings. Und unser ungehobelter Freund hier ist nicht in der Lage gewesen, mir zu helfen. Dabei habe ich dieses ganze Zeug doch nur für ihn gemacht.« Er funkelt Jens gespielt böse an.
    Dieser lacht. »Mensch, Janosch. Bist doch schon ein großer Junge… Und außerdem ist heute mein Ehrentag.« Strahlend blickt er in die Runde. »Na kommt schon, Leute, haltet euch nicht zurück, Komplimente und Liebeserklärungen werden gerne angenommen.« Wir bestätigen ihm lachend, was für ein toller Kerl er doch ist.
    Dann heften sich Jens und Janoschs Blicke auf Kim. Synchron heben sie interessiert ihre Augenbrauen.
    »Soso, du bist aber nicht Alex, oder?« Jens grinst. Ich werde erst rot, dann blass. Uwe versucht, Jens unauffällig einen Ellenbogen in die Rippen zu rammen, und Janosch verdreht seufzend die Augen.
    »Nein, ich bin nicht Alex…« Kim sieht mich

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