Chaosprinz Band 1
schwindelig… und heiß… Flatterig im Bauch, schwindelig im Kopf und heiß… da unten eben…
Ich lehne mich an ihn, seine rechte Hand streicht mir durchs Haar, krault meinen Nacken. Wir lösen uns voneinander, sehen uns lächelnd in die Augen und sind für diesen Moment glücklich.
Mit roten Wangen starre ich auf meine Finger, die ich in meinen Schoß gelegt habe. Kim greift nach ihnen. Er berührt sie sachte, streicht über sie und nimmt sie dann in seine Hand. Schubartige Hitzewellen fluten meinen Körper. Ich grinse etwas benebelt vor mich hin.
Dann spüre ich zwei sehr dunkle, fast schwarze Augen, die sich vorwurfsvoll in meinen Körper bohren. Marc steht nur ein paar Meter von mir entfernt, unterhält sich mit einem großen, schlaksigen Kerl und sieht immer wieder zu mir herüber. Sein Blick sagt schon alles: Du machst einen großen Fehler!
Ich starre trotzig zurück, schiebe meine Unterlippe nach vorne und kneife die Augen zusammen. Jens hat schon recht, Marc muss gerade den Mund aufmachen…
Es ist ein toller Abend. Kim ist der Star der Party. Alle lieben ihn. Meine Freunde sind schlichtweg begeistert. Es gelingt ihm innerhalb von ein paar Stunden, die Herzen aller Anwesenden zu gewinnen. Er findet einfach immer ein Thema, kann sich perfekt auf seinen Gesprächspartner einstellen, bleibt dabei aber stets ehrlich, natürlich und einfach er selbst.
Er lacht, strahlt, lässt seine blauen Himmelsaugen blitzen und schenkt jedem ein offenes Lächeln. Wenn wir bei einer kleinen Gruppe von Leuten stehen, die sich unterhalten, dann legt er den Arm um mich oder hat eine Hand auf meiner Schulter platziert. Wir zeigen allen, dass wir uns mögen, dass wir uns nur füreinander interessieren.
***
»Wir sind da«, sage ich überflüssigerweise und deute mit dem Kopf aus dem Wagenfenster.
»Ja.« Kim folgt meinem Blick und sieht das große, weiße Haus an. Er grinst. »Das sehe ich.«
»Na dann…« Plötzlich ist es komisch… irgendwie. Ich bin nervös.
»Ich hoffe, der Abend war nicht allzu schräg«, flüstere ich unsicher.
»Blödsinn! Hat total Spaß gemacht.« Kim sieht mich lange an.
Die Party war tatsächlich sehr lustig – wenn man mal von Marcs bitterbösen Blicken absieht.
Der Kerl hat wirklich einen nicht zu verachtenden Kontrollzwang. Sollte er mal behandeln lassen…
Ich wäre trotzdem gerne noch etwas geblieben, doch Kim muss morgen früh raus.
»Ich bin das gesamte Wochenende total beschäftigt«, meint Kim nun ruhig. »Aber wenn du möchtest, dann können wir uns doch am Montagabend sehen…«
Glücksgefühle. Ganz viele. Im Bauch, im Herzen, im Kopf.
»Ich muss Montagnachmittag arbeiten, aber abends hätte ich auf jeden Fall Zeit… und Lust.« Ich lächle ihn an.
»Schön.«
Eine knisternde Stille. Ich werde rot. Es ist wahnsinnig dunkel hier drinnen, trotzdem kann ich ihn deutlich erkennen. Seine blauen Augen strahlen mich an. Sein Geruch dringt mir tief in die Nase, als ich mich sehr langsam zu ihm hinüberbeuge. Er kommt mir entgegen. Rasierwasser… der Duft seiner Haut… warmer Atem auf meinem Mund, meinem Gesicht… die Hitze, die von seinem Körper ausgeht… dann seine Lippen, endlich!
Ein zärtlicher Kuss. Eine große Hand schiebt sich wie von selbst in meinen Nacken, dreht meinen Kopf ein bisschen. Der Kuss geht tiefer, wird fester. Unsere Lippen bewegen sich, drücken sich aneinander. Immer weiter öffne ich den Mund… will seine Zunge spüren… Da ist sie. Sie schiebt sich feucht und heiß zwischen meinen Lippen hindurch. Meine Hände ruhen auf seinem Hals. Ich kann die Halsschlagader an meinen Fingern fühlen… Sie pocht sehr schnell… das macht mich an…
Das Atmen wird immer schwieriger, ich stöhne aufgeregt, mir wird schwindelig. Seine Zunge in meinem Mund ist so forsch, so leidenschaftlich und gut, dass ich kurzzeitig sogar irgendwie Angst bekomme…
Eine der großen Hände ist in meinem Haar vergraben, drückt meinen Kopf an seinen, die andere streicht mir ohne Zögern über den Rücken. Ich empfinde den Schalthebel und die Handbremse zwischen uns als äußerst störend. Wir können einander unmöglich so nah sein, wie wir es gerade beide wollen. Und ich will ihm nah sein…
Marcs warnender Blick erscheint vor meinem inneren Auge. Keine gute Idee, zu schnell!
Stöhnend löse ich unseren Kuss. Feucht glitzern unsere Lippen. Ich bin mir sicher, mein Haar steht mir zu allen Seiten vom Kopf ab. Ich fühle mich unglaublich erhitzt und erregt. Ich hätte so
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