Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
bist der Einzige, der sich für mich interessiert? Der Einzige, für den ich mich interessiere?«
    »Nein, keine Sorge, du hast mir ja bereits bewiesen, dass dem nicht so ist«, fährt er mich an. »Ich war ziemlich naiv… oder romantisch, je nachdem, wie man es nennen möchte. Ich habe mir Sorgen gemacht, aber das war offensichtlich gar nicht nötig. Du wirst nicht an Liebeskummer sterben.«
    Sprachlos starre ich ihn an. Ich möchte ihn anschreien, aber ich fürchte, wenn ich den Mund öffne, kommt nur ein ersticktes Schluchzen heraus.
    »Glaubst du das wirklich?«, hauche ich. Meine Brust schmerzt. Atmen wird plötzlich zu einer komplizierten und anstrengenden Angelegenheit.
    »Muss ich doch glauben, oder? Schließlich tanzt du gut gelaunt durch die Schwulenclubs der Stadt und knutschst mit irgendwelchen Kerlen herum.« Auch seine Stimme zittert.
    Ich versuche, die Tränen wegzublinzeln… »Du hast leider nicht ganz recht«, flüstere ich. »Aber ich wünschte, es wäre so. Du bist ein Arsch. Und glaube mir, wenn ich es könnte, ich würde mir ein neues Herz wachsen lassen… Ich würde dich nicht mehr lieben… Aber ich verspreche dir, ich gebe mir die allergrößte Mühe. Und ich werde es schaffen. Mein Herz wird schon irgendwann heilen und dann schenke ich es jemandem, der es mehr verdient hat… Jemandem, der es auch wirklich will, der sich darüber freut und der darauf aufpassen wird. Vielleicht ist Kim dieser jemand…
    Ich bereue es, dass ich nicht auf ihn gewartet habe… ich wünschte, er wäre mein erster Mann gewesen. Er ist ganz sicher zärtlich, respektvoll und er würde mich niemals nach unserer ersten Nacht wie ein Stück Scheiße behandeln und einfach so liegen lassen. Ich bereue es, dass ich nicht mit ihm mein erstes Mal erleben konnte…«
    Alex starrt mich an. Er wirkt betroffen und verletzt. Oh Gott, wie egal mir das gerade ist.
    »Na, da kann mir der gute Kim ja wirklich dankbar sein. Tut mir leid, das jetzt sagen zu müssen, aber deine naive Unerfahrenheit war alles andere als antörnend…«
    Autsch! Getroffen!
    Ich zucke kurz zusammen… dann kann ich wirklich nicht mehr…
    » Raus! «, flüstere ich.
    »Was?«
    »Raus!«
    »Hey…«
    »Raus!« Ich stürme auf ihn zu, vergrabe meine Hände in dem Stoff seines Shirts. Rasend vor Wut und Schmerz zerre, schiebe und stoße ich ihn Richtung Tür. Seine Anwesenheit tut so weh… Sein Körper… Sein Geruch… Seine Stimme… Alles… Ich kann nicht mehr… Er soll mich in Ruhe lassen… endlich in Ruhe lassen… Bitte…
    »Bitte… bitte…«, stammle ich und werde immer leiser.
    Meine Sicht verschwimmt. Ich habe ihn losgelassen. Dann kann ich eine Tür hören, die sich schließt. Er ist gegangen. Ich presse die Hände vor die Augen, will, dass es ganz schwarz wird, ich nichts mehr sehen muss…
    Schwankend gehe ich zum Bett, lasse mich darauffallen. Ich schlinge die Decke fest um meinen Körper, drücke das Gesicht in das weiche Kissen und schluchze hemmungslos. Mein ganzer Körper zittert, ich habe keine Kontrolle mehr über ihn. Alles schmerzt.
    Ich fühle mich so allein… ich vermisse ihn.
    Wenn er da ist, tut er mir weh und wenn er weg ist, ist es noch viel schlimmer.
    Weinend kuschle ich mich in die warme Decke. Vielleicht schlafe ich ja gleich ein und dann, wenn ich am Morgen aufwache, war alles nur ein Traum… ein trauriger Traum…
    Ich höre die Tür, sie quietscht, sie öffnet sich.
    Ich blinzle zu ihr hinüber. Im Zimmer ist es dunkel. Einzig die Lampe auf dem Nachttisch spendet noch etwas Licht. Trotzdem kann ich seine Silhouette erkennen, seine hohe, schlanke Gestalt, die im Türrahmen steht.
    »Was willst du?«, schluchze ich aufgebracht. »Ich habe gesagt, du sollst verschwinden.«
    »Ja… aber…«, flüstert er unsicher. Ich kann ihn kaum verstehen.
    »Was, aber?«, motze ich zickig.
    »Aber… das ist mein Zimmer.«
    Ich hebe den Kopf, schaue mich um.
    Er hat recht. Shit!
    »Mir doch egal«, brülle ich trotzig. »Ich will trotzdem, dass du dich verpisst!«
    »Und wo soll ich dann schlafen?« Er klingt verwirrt.
    »Auf dem Sofa im Wohnzimmer, in der Badewanne, im Brotkasten, in Emmas Barbiehaus… ist mir doch scheißegal. Es gibt genug Möglichkeiten.«
    »Wieso schläfst du nicht in deinem Bett?«
    »Ich diskutiere nicht mehr mit dir, fertig. Lass mich in Ruhe!« Ich ziehe mir die Bettdecke über den Kopf. Dummerweise muss ich einen kleinen Spalt zwischen Decke und Matratze lassen, um noch genügend Sauerstoff zu

Weitere Kostenlose Bücher