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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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dich nicht einfach mit mir hinsetzen und ein ganz normales Gespräch führen?«
    »Eben darum, weil ich es nicht kann. Ich dachte, du bist intelligent und feinfühlig genug, um die Hintergründe zu verstehen. Das ist eben meine Art… Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich dir zu allem eine Zeichnung machen muss…« Aufgebracht funkelt er mich an.
    »Hör auf, mich zu beleidigen«, zische ich. » Du wirfst mir diese Geschichte hin… diese Gefühle… Aber deuten soll ich sie alleine?«
    »So ist das nun mal, Bambi. Zum Leben gibt's keine Gebrauchsanleitung.« Er zieht seine Augenbrauen nach oben.
    »Hübsche Weisheit. Willst du sie dir nicht gleich aufschreiben, sonst vergisst du sie noch? Passt doch bestimmt ganz wunderbar zu dem zynischen Hauptcharakter deiner nächsten Geschichte.« Trotzig richte ich mich auf. Er schiebt die Unterlippe nach vorne.
    »Ich habe mich vielleicht wirklich getäuscht, was dich betrifft. Ich dachte, du bist viel sensibler und hättest mehr Sinn für Gefühle…«
    Ich stehe auf. »Was soll die Scheiße? Was willst du von mir? Was erwartest du? Was soll ich tun?«
    Er sagt nichts. Stumm geht er weiter auf und ab.
    »Komm schon, Alex, das ist nicht fair. Du liebst mich – super, das hätten wir geklärt. Und jetzt? Was willst du, dass ich tue? Wie geht es jetzt weiter?«
    Nun bleibt er stehen. Wir sehen uns an. Er ist aufgeregt. Sein Brustkorb hebt und senkt sich, die grauen Augen glänzen, glitzern, funkeln… ein Sturmhimmel…
    »Es geht nicht darum, was ich will.« Er senkt den Blick.
    »Doch, tut es. Soll ich jetzt sagen: Schön war's! Nette Geschichte, ein paar grammatikalische Unstimmigkeiten, aber was soll's. Ich wünsche dir noch ein hübsches Leben und Tschüß.« Ich hebe fragend die Augenbrauen.
    Er verdreht die Augen und will schon wieder schmollen. »Ich… erwarte einfach nur, dass… dass du mich verstehst… mein Handeln verstehst…« Er atmet tief aus.
    »Dein Handeln bedeutet, du bleibst mit Anja zusammen und wir leben als Brüder in diesem Haus?«
    »Ja.«
    Nein, nein, nein, das kann ich nicht verstehen… Doch ich beiße mir hart auf die Unterlippe und verkneife mir jeden Kommentar. Meine Kehle fühlt sich eng und geschwollen an. Mir ist immer noch übel und ich zittere.
    »Okay«, wispere ich. Ich will mich räuspern, klappt aber nicht so ganz. »Ich habe diese Geschichte gelesen. Ich habe begriffen, was du mir sagen willst… und… und jetzt werde ich mich vollkommen vernünftig verhalten.« Ich schnaube etwas zynisch. »Und mit einem gut gebauten, klugen und witzigen Studenten aus Hamburg glücklich werden.«
    Er bleibt stumm. Da ist sie wieder: die Leidenschaft in seinen Augen… Schwungvoll dreht sich Alex um, verschränkt die Arme vor der Brust und nimmt seinen Lauf quer durch das Zimmer wieder auf.
    »Ja…«, knurrt er leise.
    »Super.« Ich schenke ihm ein dreckiges Lächeln. »Dann wende ich mich nun also Kim zu… Ich freu mich!«
    Er schüttelt grimmig den Kopf und schnaubt wie eine Dampflok, während er unablässig seine Runden dreht.
    »Was ist?«, frage ich betont unschuldig. »Passt dir was nicht?«
    »Nein, alles okay!«
    »Schön…«
    Stumm geht er zum Schreibtisch, nimmt das Notizbuch an sich und blättert kurz darin.
    »Jetzt bereue ich es…«, nuschelt er leise und schlägt das Buch wieder zu.
    »Was?«, frage ich drohend.
    »Nichts…«
    »Sag schon, was bereust du?« Er legt das Notizbuch an seinen Platz zurück und sieht mich kalt an.
    »Dass ich es dir gegeben habe. Anscheinend habe ich mich getäuscht. Ich habe in diese ganze Sache wohl mehr Gefühle hineininterpretiert, als in Wahrheit da waren.« Seine finstere Miene wirkt ein bisschen verletzt.
    »Was?« Mir fehlt der Atem. Geschockt starre ich ihn an. »Wie meinst du das?«
    Wieder verschränkt er seine Arme, hält sie wie einen Schutzpanzer vor seine Brust. »Ich habe immer von Liebe gesprochen… Aber für dich war es wohl nur eine kleine Verliebtheit…«
    » Was? « Dieser Vorwurf tut weh.
    »Na, so muss es doch sein, wenn du dir so schnell jemand Neues suchst…«
    Mir bleibt der Mund offen stehen. Langsam, sehr langsam gehe ich auf ihn zu. Ich bin so wütend… so gekränkt…
    »Ja, vielleicht ist es schnell… vielleicht zu schnell… aber… aber dich geht das einen absoluten Scheißdreck an.« Meine Stimme ist ein einziges Flüstern. Sie zittert vor Zorn. »Du spielst mit Anja das glückliche Pärchen und ich soll trauernd in meinem Zimmer hocken, oder was? Denkst du, du

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