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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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am Fußende. Sein Blick ist herausfordernd. Er erwartet die Antwort auf eine Frage, die er zwar nicht ausgesprochen, aber dennoch gestellt hat… Wir sehen uns an.
    »Du willst wissen, was ich davon halte?« Ich hebe das Notizbuch in die Höhe. Meine Stimme klingt rau vor Anstrengung. Er nickt wieder, weicht meinem Blick nicht einmal aus. Er schämt sich nicht und es fehlt jegliche Spur der Unsicherheit in seinem Gesicht. Die grauen Augen schauen mich ernst und prüfend an.
    »Ich zeige dir, was ich von all dem halte…«, sage ich heiser und schleudere ihm das schwere Notizbuch entgegen. Alex reagiert blitzschnell, er duckt sich zur Seite und so prallt das Buch nicht gegen seinen Kopf, sondern trifft mit einem dumpfen Schlag auf die Wand hinter ihm. Ein Bild – die Clique vor irgendeinem Meer – fällt herunter, das Glas zerbricht.
    »Bist du wahnsinnig geworden?«, fährt mich Alex erschrocken an. Seine Augen funkeln gefährlich. Ich antworte nicht, sondern werfe mich in einer einzigen Bewegung auf ihn. Ich möchte ihm diese Augen auskratzen, ihn schlagen, ihm richtig wehtun… so wie er mir immer wehtut…
    Doch habe ich nicht den Hauch einer Chance. Mit zwei schnellen und sicheren Bewegungen ergreift er meine Handgelenke. Im Nu befinde ich mich mit dem Bauch voran auf dem Bett. Alex drückt meinen Körper nach unten, fest auf die Matratze. Er verschränkt mir die Arme hinter dem Rücken und sitzt halb auf meinen Beinen.
    Er ist viel stärker, als man auf den ersten Blick annimmt. Geschickt verlagert er sein Gewicht so, dass ich mich kaum bewegen kann. Tu ich aber trotzdem. Wie verrückt zapple und kämpfe ich, versuche, mich gegen seinen Griff zu wehren.
    »Tob dich ruhig aus«, spottet Alex und klingt dabei wirklich amüsiert. Ich könnte heulen vor Wut und Frustration. »Ich empfehle dir Krafttrainig, zweimal die Woche. Arme, Brust und Bauch…«
    »Halt die Klappe!«, brülle ich und habe das Gefühl, gleich vor Zorn zu ersticken.
    »Gern, wenn du aufhörst, dich wie ein Kleinkind zu verhalten.«
    »Ich… du… du bist so ein Arschloch«, keuche ich vor Anstrengung. »Eiskalt… fies… arrogant… sadistisch…« Ich versuche, ihn von mir zu stoßen.
    »Du hast emotionslos und berechnend vergessen.« Seine Stimme klingt bitter.
    »Ich hasse dich! Ich hasse dich! «, brülle ich halb in die Bettdecke und kann nun nichts mehr gegen die heißen Tränen tun, die direkt auf das Laken tropfen. Er beugt sich nach vorne, bringt seinen Mund ganz nah an mein Ohr.
    »Wirklich?«, fragt er ehrlich und ohne Hohn oder Spott, aber mit einem Hauch von Angst…
    Ich höre auf, zu zappeln. Nein, natürlich ist das nicht wahr… niemals…
    Alex lässt mich los. Ich bleibe genau so liegen. Auf dem Bauch, das Gesicht in die Bettdecke gedrückt. Ich weine. Er sitzt auf seinem Bett, wendet mir seinen Rücken zu. Wir schweigen. Ich bin immer noch aufgeregt… verwirrt… Vorsichtig und mit zitternden Gliedern richte ich mich auf. Ich betrachte seinen Rücken, suche auf dem weißen Stoff des Shirts nach Antworten.
    »Warum hast du mir dein Buch gegeben?«
    »Du solltest es lesen.«
    Ich kann die Wut in mir wieder aufflammen fühlen. Immer diese Antworten…
    »Warum hast du mir dein Buch gegeben?«, wiederhole ich mit fester, angespannter Stimme.
    »Weil du es verdient hast.« Er dreht sich um. Seine Miene ist ernst, wie immer. »Das hast du doch heute Mittag gesagt, oder? Du hättest es verdient!«
    »Ja…« Ich schlucke.
    »Also…« Er zuckt mit den Schultern.
    »Ich verstehe es immer noch nicht«, flüstere ich.
    »Nein?«
    »Nein, und jetzt Schluss mit deinen scheiß-rhetorischen Fragen.« Ich reibe mir unwirsch über das Gesicht.
    »Okay.« Er steht auf und geht um das Bett herum. Vorsichtig sammelt er die Scherben ein und legt das Bild samt Bilderrahmen auf seinen Nachtschrank. Dann bückt er sich und nimmt das Buch in die Hand. Er betrachtet es kurz, geht zu seinem Arbeitsplatz und legt es auf die Tischplatte. Er beginnt im Zimmer hin- und herzulaufen. Ich sitze auf dem Bett und beobachte ihn mit klopfendem Herzen.
    »Ich habe es gelesen. Und jetzt? Ich weiß immer noch nicht, was ich von alldem halten soll.«
    »Tut mir leid, das kann ich dir auch nicht sagen. Du wolltest mich verstehen, du wolltest, dass ich dir erkläre, was ich denke, das habe ich getan.« Er bleibt mitten im Raum stehen und sieht mich an.
    »Hast du nicht. Du hast mich total verwirrt. Ich weiß nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Wieso konntest du

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