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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Differenzen auf deine Meinung von mir als Lehrer niederschlagen. Verstehst du?«
    »Du hast Angst, ich könnte dich hassen und um Marc zu rächen, vor der gesamten Schule outen?«, frage ich empört.
    »Nein… nein, ich weiß, du bist nicht so ein Mensch. Ich will nur nicht, dass du eine falsche Meinung von mir hast.« Seine braunen Augen suchen nach meinen. »Tobi, es war Dummheit… Ich wollte ihre Beziehung bestimmt nicht zerstören oder so.«
    »Hast du auch nicht, sie sind noch zusammen.«
    »Ja, ich weiß.« Er nickt und lächelt schwach.
    Ich habe noch eine Menge Fragen. Ich will wissen, ob er in Manu verliebt gewesen ist, ob sie sich nahe gewesen sind, ob sie sich irgendwann wieder gesehen haben und all so was. Doch weiß ich natürlich, dass dies sehr private Fragen sind und ich wahrscheinlich keine Antworten darauf bekommen würde.
    »Wir sollten deine Mitschüler nicht länger warten lassen. Ach, und wenn jemand fragt, dann haben wir über deine Mathenoten gesprochen.« Er zwinkert mir kurz zu. Ich verziehe missmutig das Gesicht. Ben grinst und gemeinsam gehen wir ins Klassenzimmer.
    Es ist eigentlich überhaupt nicht seltsam oder so. Der Unterricht bei Ben, meine ich. Klar sehe ich den Mann dort vorne an der Tafel nun mit ein bisschen anderen Augen. Ich weiß, wo er hingeht, wenn er die Nächte durchmachen will, ich weiß, dass er Brad besser findet als Angelina. Ich weiß, wie er in engen, schwarzen Lederhosen aussieht.
    Ich weiß, dass er sich die Brusthaare abrasiert, und ich weiß, dass er mit einem Manuel Schmitt eine Affäre hatte und einen Marc Reuter damit sehr unglücklich gemacht hat.
    Marc. Mein schlechtes Gewissen meldet sich sofort wieder zurück. Hier sitze ich, lache über einen kleinen Scherz, den Ben eben gemacht hat und der die ganze Klasse sehr amüsiert, und fühle mich einfach grauenhaft. Doch dann beansprucht der weitere Unterricht meine gesamte Aufmerksamkeit und am Ende der Doppelstunde habe ich das ganze Drama schon beinahe vergessen.
    Zu meiner Schande muss ich mir eingestehen, dass ich auch Lena kurzzeitig völlig verdrängt habe. Doch nun auf dem Weg in den Kunstsaal vermisse ich sie wieder sehr. Ich schaue auf mein Handy. Keiner hat versucht, mich zu erreichen. Ich probiere es noch einmal und wähle ihre Nummer. Als ich gerade enttäuscht auflegen will, weil nach dem vierzigsten Klingeln immer noch niemand abgenommen hat, da höre ich ein Knacken in der Leitung.
    »Tobi?« Das ist nicht Lena.
    »Elena?«, frage ich verwirrt.
    »Lena möchte gerade nicht mit dir sprechen«, sagt Elena. Ihre Stimme klingt etwas kühl…
    »Ist sie bei uns zu Hause?«, frage ich aufgeregt.
    »Ja.«
    »Gibst du sie mir, bitte?«
    »Nein.«
    »Elena, ich weiß, ich habe Mist gebaut…«
    »Allerdings.«
    »… aber es tut mir so wahnsinnig leid, wirklich.« Ich seufze. »Sag ihr das, bitte.«
    »Okay.«
    »Okay…« Traurig warte ich darauf, dass sie noch einmal etwas sagt, aber…
    Elena legt auf, ohne sich zu verabschieden. Hm, hoffentlich erzählt sie Lena, dass ich mich ganz schrecklich niedergeschlagen angehört habe. Das könnte ich gerade noch brauchen, zwei Freundinnen, die mich meiden und sich gegen mich verbünden. Ich muss das schleunigst wieder geradebiegen.
    Schweigend stelle ich mich zu meinen Mitschülern und gemeinsam warten wir auf Jasmin. Noch so ein ungeklärter Fall. Hat Pa sein Wort gehalten und diese kleine Affäre beendet? Gott, ich hoffe es wirklich…
    »Hallo, Tobi.« Martin stellt sich neben mich.
    »Hey.« Wir haben heute noch gar nicht die Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen.
    »Was ist mit Lena?«, lautet natürlich seine erste Frage.
    »Ich habe mich mit ihr gestritten«, gebe ich reumütig zu und mache ein betroffenes Gesicht. »Ich war wirklich fies und habe sie richtig verletzt. Sie ist bei Elena.«
    »Oh.« Martin weiß scheinbar nicht, was er auf mein Geständnis hin antworten soll.
    »Ich hoffe, sie verzeiht mir schnell.«
    »Ja, hoffentlich… Sonst verpasst sie so viel vom Unterricht«, meint Martin nicht sehr feinfühlig.
    »Hm… Ja, genau, das wäre natürlich fatal…«
    Er hört ihn nicht, den Spott in meiner Stimme. Er nickt zustimmend und dann schweigen wir eine kleine Weile. Ich mustere seine lange, schlaksige Gestalt und den gelangweilten Gesichtsausdruck. Was findet Elena bloß an ihm…? Hm, eigentlich könnte ich die Gelegenheit ja nutzen und versuchen, herauszufinden, was er von unserer kleinen Peruanerin hält.
    »Wenigstens ist Elena da

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