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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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zu starren.«
    Dacher tritt an die Tafel, um ein paar Seitenzahlen aufzuschreiben, doch vergisst er nicht, mir vorher noch einen kleinen Blick zuzuwerfen. Ich seufze missmutig und fühle mich ohne Lena an meiner Seite ziemlich nackt und schutzlos. Lena… Wo ist sie? Im Mädchenklo? Weinend? Mir ist ganz schlecht… Ich bin so zornig auf mich selbst… Warum war ich so gemein? Das sieht mir doch gar nicht ähnlich, oder?
    Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Am liebsten würde ich aufspringen, hinausrennen und Lena suchen. Ich will sie in den Arm nehmen, mich entschuldigen und ihr bestätigen, dass sie recht hat, dass ich ein Idiot bin und dass ich sie brauche. Der leere Platz neben mir scheint eine grausame Kälte auszustrahlen, eine Kälte, die durch meine Blutbahnen wandert, auf dem direkten Weg zum Herzen. Ich fühle mich ziemlich einsam.
    Mein Herz macht einen kleinen Salto, als die Schulglocke endlich ertönt und Dacher sein Buch zusammenklappt. Gott sei Dank! Ich denke, das war die schlimmste Mathestunde meines Lebens.
    »Wo ist Lena?« Tom setzt sich auf den leeren Stuhl neben meinem.
    »Ähm, ihr war schlecht, sie ist nach Hause gegangen«, lüge ich unsicher.
    »Wirklich? Also, vorhin ging es ihr noch recht gut.« Er glaubt mir nicht. »Kommst du mit, einen Kaffee trinken?«
    Ich weiß nicht so recht, unsicher schaue ich mich um. Die Hälfte der Klasse hat den Raum bereits verlassen. Ich will nicht allein zurückbleiben…
    »Hm… ja.« Ich folge ihm. Wir gehen schweigend durch die Gänge. Der Lärmpegel ist hoch. Vor allem die jüngeren Schüler rufen laut durch-einander, schubsen sich und hüpfen aufgeregt durch die Flure.
    »Hey, Tobi.« Ich drehe mich um und sehe Maria, Alina, Jana, André und noch ein paar andere Schüler der zehnten Klasse beieinander stehen.
    »Hallo.« Ich winke Maria.
    Tom ist auch stehen geblieben. Auf seinem Gesicht erscheint ein dreckiges Grinsen. Er fixiert André. Der Kleine bekommt eine knallrote Birne und schaut verlegen zu Boden. Ich ziehe Tom am Ärmel weiter.
    »Guck nicht so, als würdest du ihn gleich bespringen wollen«, nuschle ich.
    »Tu ich das?« Tom lacht fröhlich. »Naja, was soll ich machen? Er ist einfach zu niedlich.«
    »Maria hat mir erzählt, er hätte dir seine Telefonnummer gegeben.«
    »Das stimmt.« Tom nickt.
    »Wirst du ihn anrufen?«
    »Hab ich schon«, meint er zufrieden. »Wir haben eine Stunde lang telefoniert. Man muss ihm nur etwas Zeit lassen, dann taut er auf und kann ganz schön plappern…«
    »Wirst du dich mit ihm treffen?«, frage ich.
    »Aber sicher doch!«
    »Und dann?«
    »Dann werden wir ins Kino gehen, uns Popcorn teilen, während der Film läuft knutschen und danach vögle ich ihn im Wagen meines Vaters.« Tom sieht sehr zufrieden aus.
    » Tom! « Ich bin entsetzt.
    »Ach herrje, Tobi, nun mach nicht einen auf prüde, kleine Klosternonne. Du treibst es mit deinem Bruder…« Feixend sieht er mich an.
    »Ssssscht, bist du wahnsinnig, das hier so herumzuschreien? Du weißt ganz genau, dass wir nicht verwandt sind und wenn du schon so einen Scheiß erzählen musst, dann benutz wenigstens die Vergangenheitsform… Es ist nämlich vorbei.« Wütend funkle ich ihn an.
    »Echt?« Er klingt fast enttäuscht.
    »Was heißt hier echt?«, frage ich verwirrt. »Alex ist dein bester Freund, da müsstest du eigentlich Bescheid wissen.«
    Tom macht ein vielsagendes Gesicht, zuckt nur stumm mit den Schultern und grinst. Was soll denn das? Was will er mir damit sagen? Was hat ihm Alex erzählt? Ich kaue nervös auf meiner Unterlippe herum.
    Die Clique steht geschlossen um die Stehtische herum, redet und diskutiert. Thema ist scheinbar immer noch Dachers Mathearbeit. Dirk regt sich lautstark über die Punktevergabe auf. Er behauptet, nahezu jeden Rechenweg richtig gehabt zu haben.
    »Das hat er einfach nicht gewertet, der Arsch«, motzt er laut. Die anderen reagieren nicht wirklich auf seine Beschwerden, scheinbar kennen sie diese Tour schon von ihm.
    Ich hole mein Handy aus der Hosentasche und wähle Lenas Nummer. Es klingelt, aber sie nimmt nicht ab. Seufzend lasse ich mein Handy zurück in die Hosentasche wandern. Hoffentlich meldet sie sich.
    Unsicher werfe ich einen Blick in Richtung der Clique. Soll ich mich dazustellen? Zögernd gehe ich zu Tom. Er unterhält sich gerade mit Micha, Frido und Dirk. Ich halte mich etwas in Toms Schatten, bin froh, nicht angesprochen zu werden und trinke meinen Kaffee.
    Alex steht mit Anja bei

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