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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
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heftiger als im Café.
    Mein Gesicht wird heiß. Ich weiß nicht, ob es an der peinlichen Situation oder meiner Wut liegt. Vielleicht ein bisschen von beidem.
    »Sehr witzig, Prinzessin.«
    Als er losmarschiert, fasse ich nach seinem Arm. Seine Muskeln spannen sich unter meiner Hand an. »Ich meine es ernst! Glaubst du wirklich, ich würde mir so etwas ausdenken?«
    Er bleibt stehen und mustert mich. Ich habe den Drang, mich wegzudrehen. Noch nie hat mich jemand angesehen, als wolle er in mich hineinsehen, um mich zu verstehen. Alle wissen, wer ich heute bin, doch dieser Kerl gibt mir das Gefühl, als würde er etwas sehr tief in mir drin suchen. Etwas, das ich dort nicht haben will.
    »Du meinst es wirklich ernst, nicht wahr? Habe ich dir nicht eben erst gesagt, dass ich keine Freundin brauche? Ich muss mich mit wichtigerem Scheiß herumschlagen. Ich habe keine Zeit, Spielchen zu spielen.«
    »Ich will ja auch nicht wirklich deine Freundin sein. Das Ganze wäre eine Art Charade.
Ein Spiel
. Ich meine, hallo? So viel ist wohl offensichtlich.« Ist er dämlich oder was?
    Colt bewegt sich, und ich löse meinen Griff um seinen Arm. »Und warum sollte ich das tun? Ich kenne dich nicht mal, und so nötig habe ich es auch nicht.«
    Uff. Perversling. »Es ist nicht so, als hätte ich große Lust auf das Ganze, und wenn ich wollte, könnte ich auch jemand anderes finden. Der Punkt ist, ich will nicht.« Diese Macht über mich werde ich niemandem mehr zugestehen. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich von der Fake-Freund-Sache überzeugt.
    »Vergiss es«, sagt Colt. »Viel Glück, Prinzessin.«
    Abermals marschiert er los. Meine letzte Chance, mein Gesicht zu wahren, ist, ebenfalls weiterzugehen. Aber ich kann nicht anders, als mich an meiner Idee festzuklammern. Ich brauche etwas.
Irgendetwas
.
    »Ich bezahle dich«, sage ich an seinen Rücken gewandt.
    Er erstarrt. Dann dreht er sich um. An der Art, wie sein Gesicht hart wird und ein Muskel in seinem Kiefer zuckt, erkenne ich, dass mein Angebot kein besonders guter Schachzug war.
    »Falsche Antwort. Ich brauche dein Geld nicht.«
    Und damit verschwindet er.

4. Kapitel
Colt
    Ich stehe nicht so auf die Mitleidsmasche. Ich weiß nicht, ob es der Schnecke ernst war, und es ist mir auch scheißegal, aber eines ist sicher: Almosen ziehen bei mir nicht – obwohl, es ganz nett wäre, etwas mehr Geld zu haben. Es würde helfen.
    Dennoch habe ich keine Lust, irgendein bescheuertes Spiel mit ihr zu spielen. Ich habe bereits genug Scheiße um die Ohren, da muss ich nicht auch noch eine verwöhnte Prinzessin hinzufügen.
    Auch wenn sie höllisch scharf ist.
    Ich hatte schon immer eine Schwäche für dunkelhaarige Mädchen. Ihre Haut hat eine ebenmäßig gebräunte Farbe, und ihre Beine sind zwar kurz, aber fest. Ich kann mir definitiv vorstellen, wie sie um meine Taille geschlungen aussehen würden.
    Glück für mich, dass sie den Mund aufgemacht und alles ruiniert hat.
    Mitleid ist nicht die einzige Sache, die bei mir nicht zieht. Prinzessinnen stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste. Obwohl es sich bestimmt gut anfühlen würde, diesem
Schönling
eins reinzuwürgen –
wieder mal
– sollte sie es ernst gemeint haben.
    Ich hasse Arschlöcher wie ihn, die denken, ihnen gehört die ganze verdammte Welt, und auch noch glauben, mit jedem Scheiß davonzukommen. Er liebt es, andere zu schikanieren, und ich hasse Leute, die sich so aufspielen, also habe ich ihm gezeigt, wie es sich anfühlt, das Opfer zu sein.
    Ich überquere die Straße, dabei werfe ich einen Blick über meine Schulter zurück. Prinzessin entfernt sich mit schnellen Schritten; ihre Hüften schwingen hin und her, während sie davonstolziert.
    Sie weiß, wie heiß sie ist.
    Nope. An dieses Mädchen will ich meine Zeit definitiv nicht verschwenden.
    Mein Handy klingelt. Es ist Adrian, und da es sich um etwas Wichtiges handeln könnte, hebe ich ab. »Hey.«
    »Hey, Mann. Was läuft?«
    »Nichts. Bin gerade auf dem Weg nach Hause.«
    »Hast du etwas?«
    Mein Innerstes zieht sich bei der Frage zusammen. Klar, ich habe schon immer gewusst, dass aus mir nichts werden kann, aber diese Scheiße habe selbst ich nicht vorausgesehen. Es würde Mom umbringen. »Kommt darauf an, wie viel du brauchst.« Ich deale nur mit Gras, also macht es wenig Sinn, zu fragen, was er will.
    »Ein Achtel. Es ist für einen Freund, der vorbeigekommen ist.«
    »Kein Problem. Ich bin in ein paar Minuten da«, antworte ich.
    Ich lege auf

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