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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
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seiner Mom verlassene Mädchen.
    Colt stöhnt. »Lass uns die Regeln aufstellen. Was genau willst du, und wie viel bekomme ich dafür?«
    Ich biete ihm ein paar hundert Dollar an, und er stimmt zu. Es überrascht mich, dass er nicht mehr verlangt. Wir beschließen, wie oft er mit mir gesehen werden muss und die Dinge, die ich von ihm erwarte – nur öffentliche Liebesbekundungen, ein paar Blumen und so weiter.
    »Wir sollten diese Beziehung nicht zu sehr in die Länge ziehen, weil ich ansonsten wahrscheinlich durchdrehe. Drei Wochen sind genug, dann mache ich Schluss mit dir.« Ich grinse ihn an.
    »Du kümmerst dich zu sehr darum, was andere Leute denken. Es ist mir scheißegal, wer mit wem Schluss macht – das hier dauert trotzdem nur maximal zwei Wochen.«
    »Schön«, presse ich hervor. Ich fange an, mich zu fragen, ob es das alles überhaupt wert ist. »Und nein, es ist mir nicht wichtig, was andere Leute denken – es ist …«
    »Es ist was? Kannst du einen Schmutzfleck auf deinem Ruf nicht ertragen? Standest du in der Highschool an der Spitze der Nahrungskette und erkennst jetzt, wie unwichtig all das in Wahrheit ist? Erträgst du es nicht, ein weniger perfektes Leben zu führen? Glaubst du, du bist besser …«
    Plötzlich sind seine Worte zu viel für mich. Vielleicht liegt es daran, dass sich mein Leben bereits wie aus den Angeln gehoben anfühlt oder weil ich zu viel Alkohol getrunken habe, aber ich kann den Mund nicht halten. »Du weißt gar nichts über mich, also hör auf so zu tun, als wäre es anders! Ich bin nicht perfekt und war es auch nie! Nein, ich war das typische kleine Mädchen mit der ständig abwesenden Mutter, die lieber Party gemacht hat, als sich um mich zu kümmern. Eines Tages hat sie mich einfach bei meiner Tante und meinem Onkel abgesetzt und ist nie wieder zurückgekommen. Denk über mich, was du willst, aber sei dir darüber im Klaren, dass für mich nicht alles perfekt war. Es ist alles eine große Lüge!«
    Etwas in meiner Brust zieht sich zusammen. Es fällt mir schwer, zu atmen. In meinem Kopf pocht es, und wieder wird mir schwindelig, doch diesmal ist es mehr, als nur der Alkohol. Meine Finger verselbstständigen sich, ballen sich immer wieder zu Fäusten.
    Heilige Scheiße! Ich kann vor ihm keine Panikattacke bekommen. Kann nicht so schwach sein. Nicht, nach allem, was ich ihm eben verbal vor die Füße gekotzt habe. Warum habe ich das alles gesagt?
    Ich steige aus dem Auto und knalle die Tür hinter mir zu. Eine andere Tür schließt sich ebenfalls, aber es klingt beinahe wie ein Echo.
Bitte, er darf mir nicht folgen. Niemand soll mich so sehen
.
    Warum kann ich mich nicht zusammenreißen?
    »Cheyenne!«, ruft er mir hinterher, aber ich gehe weiter. Renne auf die Straße zu, keine Ahnung, wohin ich eigentlich will – ich muss nur weg von hier und zwar, bevor ich ausflippe.
    »Cheyenne. Mach mal langsamer!«
    »Lass mich in Ruhe!«, bringe ich heraus, bleibe aber nicht stehen. Nicht, solange ich so drauf bin.
    »Schön, dann rede ich eben, während wir gehen … Na und? Was soll’s, wenn deine Mom dich verlassen hat?«
    Abrupt bleibe ich stehen, fühle mich wie festgefroren. Und mit einem Mal ist es mit egal, ob ich noch atmen kann. »
Was soll’s?
Du bist wirklich ein Mistkerl!« Ich lege meine Hände auf seine Brust und stoße ihn von mir. Fest. »Ich habe es mir anders überlegt. Mit dir mache ich das nicht.« Ich höre ihn fluchen, aber es ist mir egal. Ich bin fertig damit, dieses Spiel mit ihm zu spielen.
    Ich schaffe zwei Schritte, bevor er wieder zu reden beginnt. »Meine Mom liegt im Sterben. Ich sehe es jeden beschissenen Tag. Sehe ihr zu, wie sie immer und immer weniger wird, und ich weiß, sie wird bald nicht mehr da sein.«
    Ich will mich bewegen. Weiterlaufen. Aber ich kann nicht. Es ist, als hätte er eine Maske abgenommen. All die Wut und die Selbstgefälligkeit sind aus seiner Stimme verschwunden, was bleibt ist Schmerz.
    Ich kann mich nicht dazu durchringen, mich umzudrehen und ihn anzusehen, dennoch antworte ich ihm. »Und du wirst damit fertig, indem du dich wie ein Arsch verhältst. Ich mache es auf meine Weise. Die eine ist nicht besser, als die andere.«
    »Ist es das, was du tust? Damit fertig werden, indem du zu beweisen versuchst, dass niemand dich verlassen kann? Dass du immer weitermachen kannst und besser bist als sie?«
    Ein Teil von mir will sich ihm gegenüber verschließen. Leugnen, was er sagt, weil er mich so schnell durchschaut hat und

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