Charade - Bittersueßes Spiel
nachdenken will. Plötzlich möchte ich ihr dasselbe antun. Sie zwingen, an diese Klippe zu treten, kurz davor, in die Tiefe zu stürzen.
Ich drehe mich um und gehe ein paar Schritte auf Cheyenne zu, statt durch die Tür zu treten. Sie weicht zurück, ich gehe weiter vorwärts. Solange, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand prallt, dann stütze ich beide Hände links und rechts von ihrem Kopf an der Mauer ab. Ihr stockender Atem lässt mich kurz zögern, doch dann reiße ich mich zusammen.
Näher
. So nahe, bis sich meine Lippen direkt neben ihrem Ohr befinden. Ihr Geruch ist eine Mischung aus Alkohol und Parfum. »Ich glaube, du magst es, wenn ich fluche. Es lässt dich daran denken, welche anderen schmutzigen Dinge ich mit meinem Mund anstellen könnte. Bisher hat sich noch nie jemand beschwert, Prinzessin. Es würde sich gut für dich anfühlen, das verspreche ich.«
Sie schnappt nach Luft, und plötzlich will ich meine Drohung wahrmachen. Ich will meine Lippen um ihr Ohrläppchen schließen und leicht daran knabbern. Den Punkt hinter ihrem Ohr küssen, um zu sehen, ob es sie heiß macht.
»Colt …«
»Ja …«, sage ich beinahe atemlos. Verdammt, sie ist unglaublich sexy. Ihr Körper ist meinem so nah, und ich will mehr davon.
»Wenn du nicht sofort aufhörst, dann wird dein Mund das einzige sein, mit dem du Mädchen noch verwöhnen kannst. Das verspreche ich dir.«
Ihre Worte reißen mich aus diesem seltsamen Nebel zurück in die Realität. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
Nein, ganz so weit werde ich es mit diesem Mädchen nicht kommen lassen, aber meinen Spaß werde ich bestimmt mit ihr haben. »Warum denn das? Hast du Angst, nicht die Finger von mir lassen zu können? Vielleicht ist das ja mehr als nur ein Spiel für dich …«
Ich fühle ihren Atem auf meinem Gesicht und merke, wie ich auf ihre Nähe reagiere. Ich werde hart, dennoch weiche ich nicht zurück.
»Funktioniert diese Masche normalerweise?« Ihre Stimme klingt heiser.
»Es funktioniert jetzt auch.«
Sie gibt ein ersticktes Geräusch von sich, und ich weiß, dass ich sie da habe, wo ich sie haben wollte. Sie will mich … Plötzlich stößt Cheyenne mich zur Seite, dreht sich weg und übergibt sich auf den Boden.
»Fuck.« Ich fahre mir mit der Hand durchs Haar. Wie zur Hölle kann ein Mädchen in einer Minute noch vollkommen in Ordnung sein und in der nächsten alles vollreihern? »Kannst du noch laufen?«
Cheyenne blickt mich aus ihrer zusammengekrümmten Haltung an und verdreht die Augen. »Natürlich kann ich laufen.« Sie richtet sich auf und glättet ihre Kleidung. Ich gebe ihr einen Punkt für den Versuch, aber sie schafft nur zwei Schritte, bevor sie sich an der Wand abstützen muss.
Ich sollte gehen. Mir fehlt für all das hier die Zeit und, was noch viel wichtiger ist, ich habe keine Lust, mich mit all dem hier auseinanderzusetzen. Dennoch bewege ich mich auf sie zu. »Leg deine Arme um meinen Hals, und keine Widerworte, sonst bin ich weg.«
Sie tut, was ich sage, und ich hebe sie hoch. Mit ihr in meinen Armen gehe ich nach drinnen, doch ich komme nicht weit, da höre ich ein Mädchen kreischen. »Für das Betreten dieses Hauses, wirst du in Schwierigkeiten kommen. Du kannst froh sein, dass sich niemand an der Rezeption befindet«, sagt sie, und tatsächlich steht da ein verdammt großer Tisch. Scheiße! Die Regeln des Wohnheims habe ich ganz vergessen.
»Gibt es denn keinen Weg, wie ich sie auf ihr Zimmer bringen kann? Sie mag es, wenn ich ihr beim Ausziehen helfe«, sage ich in einem neckenden Ton.
»Arschloch«, murmelt Prinzessin.
Das andere Mädchen kichert.
»Gibt es nichts, was ich tun kann?«
»Ich bin okay. Ich schaffe das schon«, sagt Prinzessin.
»Ich helfe ihr«, bietet das Mädchen an, ihren Blick auf mich gerichtet.
Ich nicke und zwinkere ihr zu. Auf dem Tisch liegt ein Block, und ich schnappe mir ein Stück Papier und einen Stift. Zuerst schreibe ich ihren Namen, streiche ihn dann aber wieder durch. Wenn ich dieses Spiel schon spielen muss, dann richtig.
Babe
,
ruf mich an
.
Colt
.
Darunter füge ich meine Nummer hinzu, dann schiebe ich Cheyenne den Zettel in die Hand und sehe zu, wie das Mädchen ihr den Gang entlang hilft. Ich bleibe, bis sie verschwunden sind.
Wo bin ich da nur rein geraten?
Das Haus ist gerammelt voll, als ich dort ankomme. Ich überlege, mitzufeiern, bin aber völlig ausgelaugt.
Deena läuft mir über den Weg. Bevor ich ihr erklären kann, mit jemandem zusammen zu
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