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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
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sein, muss ich sie erst von mir runterpflücken. Sie lacht, offenbar kennt sie mich gut genug, um zu wissen, dass ich nichts für diesen Beziehungskram übrig habe. Dazu sage ich nichts. Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt.
    Seit einer Stunde liege ich wach in meinem Bett, als mein Handy klingelt. Die Nummer kenne ich nicht, dennoch hebe ich ab. »Ja?«
    »Hey …«
    Es ist Cheyenne. »Gehört es zu unserem Deal, mich mitten in der Nacht mit Anrufen zu nerven?«
    Sie klingt völlig verschlafen, und ich fühle mich mies, schon wieder das Arschloch raushängen zu lassen. »Danke … Ich wollte mich nur bei dir bedanken. Für alles. Und weil du sichergestellt hast, dass mir jemand nach drinnen hilft.«
    Ihre Worte schockieren mich. Glaubt diese Pseudoprinzessin tatsächlich, dass sie immer von jemandem im Stich gelassen wird? Dass sie sich an diesem Ruf festklammern muss, den sie sich selbst aufgebaut hat, weil sie ohne ihn nichts wert ist? Das ist doch völlig bescheuert.
    Allerdings interessiert es mich auch nicht wirklich. Ich mag sie nicht mal. Da gibt es dieses verflucht bescheuerte Versprechen, das ich gegeben habe und das schwer auf meinen Schultern lastet, und Mom, die sterben wird. Das sind die wirklich wichtigen Dinge.
    »Das kostet extra.« Ich habe keine Ahnung, ob sie mich gehört hat. Die Leitung ist tot.

9. Kapitel
Cheyenne
    Ich fühle mich verdammt scheiße. Es ist verrückt – man kann trinken und denkt dabei, man sei okay, bis man es plötzlich nicht mehr ist. Als Colt mir so nahe gekommen ist, war ich mit einem Mal nicht mehr in Ordnung.
    All diese sehnigen Muskeln und diese Tribaltattoos – viel zu nah. Dazu seine raue Stimme … In all der Zeit, wenn es zwischen Gregory und mir heiß hergegangen ist, hat er sich nie so angehört. Wobei zwischen Colt und mir nicht mal etwas gewesen ist. Meine Mom hat mir einmal erzählt, es gäbe etwas in der Stimme eines Mannes … in der Betonung oder in der Art, wie er mit oder über dich spricht, das viel über ihn aussagt. Ich habe bis jetzt nie daran gedacht, aber jetzt kann ich nicht anders, als mich zu fragen, was Colts Stimme über ihn sagt – neben der Tatsache, dass er angetörnt war. Ja, so habe ich mich auch gefühlt, kurz bevor ich die Krise bekommen habe.
    Ich stehe auf und putze mir die Zähne. Es wäre sinnlos, den ganzen Tag im Bett zu bleiben und mir den Kopf über belanglose Dinge zu zerbrechen.
    Denn das tun sie nicht.
    Etwas bedeuten, meine ich.
    Um mir das zu beweisen, schnappe ich mir mein Handy und rufe ihn mit der Nummer an, die er mir auf dem Stück Papier hinterlassen hat. Ich habe keine Ahnung, wie früh am Morgen seine Kurse beginnen, aber meine fangen bald an, und wenn er das wirklich durchziehen will, dann richtig.
    »Was?« Seine Stimme klingt sogar noch schroffer als letzte Nacht.
    »So redet man aber nicht mit der Liebe seines Lebens.«
    »Ich bin kein Frühaufsteher, Prinz… Cheyenne. Spuck’s aus, bevor ich auflege wie du letzte Nacht.«
    Auflegen? Oh scheiße! Ich habe ihn letzte Nacht angerufen. Wie konnte ich das vergessen? Warum habe ich das getan?
    »Tick, tack«, sagte er wie an dem Tag, als wir uns das erste Mal getroffen haben. Zu gern würde ich ihn wieder auf sein beschissenes Verhalten aufmerksam machen, aber dazu habe ich jetzt keine Zeit. »Wann fangen deine Kurse an? Du musst mich um 10:30 Uhr treffen. Gregory und Red sind in diesem Kurs, und es wäre nett, wenn du mich abholen könntest.«
    »Wäre es das?« Er klingt atemlos.
    »Was tust du? Warum klingst du so?«
    Kurz herrscht Stille auf der anderen Seite der Leitung. »Hast du nie daran gedacht, dass du mich vielleicht bei etwas unterbrochen haben könntest? Du weißt, wie Männer morgens sind, und du hast mich letzte Nacht ja ziemlich unbefriedigt zurückgelassen …«
    »Colt! Oh mein Gott! Du bist ekelhaft! Ich schwöre, du bist die vulgärste Person, die ich je getroffen habe!« Ich versuche, sein Gelächter zu übertönen. Es ist das erste Mal, dass ich ihn so ausgelassen höre.
    »Du hast gefragt«, sagt er, ohne sich zu entschuldigen. Bestimmt lügt er. Ganz bestimmt. Oder?
    »Ich hasse dich.«
    »Ebenso. Also, wo soll ich mich jetzt zur Schau stellen und dich an meinem Arm präsentieren? Ich muss heute noch anderen Kram erledigen.«
    Ich sage ihm, in welchem Raum mein nächster Kurs stattfindet, und er stimmt einem Treffen zu.
    Nachdem wir aufgelegt haben, klingt seine raue Stimme noch lange in meinem Ohr nach. Dazu schwirren sogar einige

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