Charade - Bittersueßes Spiel
ich will.«
Ah, sie muss ihren gefakten Freund also tatsächlich gefunden haben. Oder sie hat einen echten. Ich kann es nicht fassen. Will sie diesen Scheißkerl wirklich um jeden Preis eifersüchtig machen?
»Es tut mir leid. Verdammt, siehst du heute sexy aus!«
Erneut ballen sich meine Hände zu Fäusten. Selbst wenn ich diesen Typen nicht hassen würde, würde er es verdienen, die Scheiße aus ihm herausgeprügelt zu bekommen.
»Tja, Pech für dich. Du kannst hinsehen, aber anfassen ist nicht mehr drin.«
Ihr Konter überrascht mich. Die meisten Mädchen würden vor ihm auf die Knie fallen, aber sie steht ihren Mann.
»Cheyenne. Sei nicht so.«
»Ich …«, fängt sie an, wird aber durch ein dumpfes Geräusch unterbrochen.
Ich blicke wieder um die Ecke. Greg ist dabei, sie zu küssen. Scheint so, als hätte sie ihm nicht lange widerstehen können. Kurz davor, weiterzugehen, sehe ich, wie sie versucht, ihn wegzudrücken.
Verdammter Bastard!
Es wird sich gut anfühlen, ihm eine zu verpassen. Ich marschiere auf die beiden zu, komme aber nicht weit, als sie sich bereits von ihm losreißt und ein paar Leute um die nächstgelegene Ecke kommen.
»Gregory, was machst du da?«, fragt eine Rothaarige, die von Bruderschaftlern umstellt wird.
»Ich unterhalte mich mit Cheyenne. Wir hatten ein paar Dinge zu besprechen.«
Der Rotschopf lacht. »Wie ich sehe, hast du deine Freundinnen nicht bei dir. Ist es das, worüber du reden musstest? Spielst du jetzt fürs andere Team?«
Die Augen zu verdrehen, ist so eine Scheißmasche, aber ich tue es trotzdem. Fällt ihr denn nichts Besseres ein?
»Nein, tatsächlich habe ich bloß versucht, deinen Freund davon abzuhalten, mich zu küssen.«
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Prinzessin hat Eier in der Hose.
»Was zur Hölle …, Cheyenne!«, ruft Gregory.
Seine Freunde lachen. Rotschopf erdolcht ihn mit Blicken. Und ich kann Anspannung in Prinzessins Körper erkennen.
»So ist das nicht passiert, und das weißt du«, fügt Greg hinzu. »Maxine, ich habe nicht versucht, sie zu küssen – es war genau anders herum. Ich habe ihre Lüge mit dem erfundenen Freund aufgedeckt, dann hat sie mich geküsst.«
Jetzt gehe ich auf sie zu. Ich weiß nicht, was zum Teufel ich da mache, aber ich kann mich auch nicht davon abhalten. Dieser Typ ist ein Arsch. Ich brauche Geld, und mir würde nichts besser gefallen, als zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – etwas zu verdienen, während ich ihm eins auswische.
»Hey, du. Da bist du ja.« Ich stelle mich an Prinzessins Seite und lege einen Arm um ihre Taille. Sie verkrampft etwas mehr, bevor sie zu mir hochblickt. Ein Feuer lodert in ihren dunkelbraunen Augen, dennoch schafft sie es, zu lächeln.
»Ich habe nach dir gesucht …«
Scheiße! Sie hat meinen Namen vergessen. Ich lehne mich nach unten und küsse ihren Mundwinkel, bevor sie weiterreden kann. »Jetzt hast du mich ja gefunden. Oder ich habe dich gefunden. Wer auch immer es war, jetzt bin ich hier. Belästigen dich diese Idioten?« Ich ziehe sie an mich, und nun ist das Feuer in ihren Augen für mich bestimmt. Sie ist wütend, doch wenn ich etwas mache, dann richtig.
»
Er?
Mit diesem Kerl gehst du aus? Er ist ein Loser, Chey!«
Das reicht. Ich lasse Prinzessin los und gehe auf Greg zu. »Du willst mich heute nicht zornig machen – nein, warte: Doch, das willst du. Ich flehe dich an, mich wütend zu machen, Mann. Gib mir einen Grund, wieder den Boden mit dir aufzuwischen!«
Oh ja. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ist es definitiv wert, diese Spielchen zu spielen.
7. Kapitel
Cheyenne
Wieder den Boden mit ihm aufwischen?
Okay, wie es scheint, haben Gregory und Colt sich irgendwann schon mal geprügelt. Sollte ich das als Gregs ehemalige Freundin nicht wissen? Schließlich waren wir zwei Jahre zusammen. Er hat mir nie erzählt, dass er in eine Prügelei verwickelt war. Betrachtet man allerdings die allgemeinen Gegebenheiten, die hinter meinem Rücken abgelaufen sind, ist das hier nur eine Lappalie.
Dennoch. Ich hasse Gewalt. Hasse sie, also stelle ich mich zwischen die beiden und halte meine Nervosität hinter Schloss und Riegel.
Der Alkohol fängt zu wirken an, und ich stolpere ein wenig. »Okay, das reicht. Genug mit dem Testosteronfest, Jungs!« Mein Blick ist auf Gregory gerichtet. »Ja, ich bin mit ihm zusammen. Allerdings weiß ich nicht, was dich das angehen könnte.« Für den zusätzlichen Effekt fasse ich nach Colts Arm. Vielleicht mache ich das
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