Charade - Bittersueßes Spiel
meine Hand in seine, und wir machen uns auf den Weg. Gleichzeitig versuche ich, das Prickeln in meinem Bauch zu ignorieren.
10. Kapitel
Colt
Kaum haben wir das Gebäude verlassen, lasse ich ihre Hand los. Ich bin kein besonderer Fan davon, Händchen zu halten, schon gar nicht, wenn ich mit dem Mädchen nicht mal wirklich etwas am Laufen habe.
Die Küsserei? Damit kann ich umgehen. Alles andere erinnert mich nur unnötig an das Bild zweier Leute, die durch eine Blumenwiese aufeinander zulaufen.
»Was war das?«, fragt Cheyenne mit geschürzten Lippen.
»Ich habe das Arschloch eifersüchtig gemacht. Dafür bezahlst du mich schließlich.«
»Deswegen hättest du mich nicht wirklich küssen müssen.«
Ich sehe sie an. Würde es wehtun, ein wenig Dankbarkeit zu zeigen? »Du bist nur wütend, weil es dir gefallen hat.«
»Wir sollten ins Café gehen. Es kann nicht schaden, wenn wir uns zusammen sehen lassen.«
»Hast du beschlossen, meine Aussage zu ignorieren? Und was, wenn ich jetzt einen Kurs hätte? Hast du einen?«
Sie schüttelt den Kopf. »Ich habe eine kleine Pause, bis der nächste anfängt. Du?«
Das erste Mal, seit wir nach draußen gegangen sind, sieht sie mich an. Gott, sie ist atemberaubend schön. Das alles wäre viel einfacher, wenn sie es nicht wäre. Sie hat diesen kleinen Schmollmund – volle Lippen an denen ich knabbern und sie in meinen Mund saugen möchte.
»Checkst du mich gerade ab?«
Scheiße! Erwischt. »Musst du das wirklich fragen? Du weißt, wie du aussiehst.«
Das bringt sie ins Stolpern. Ich versuche, sie aufzufangen, aber sie fängt sich selbst. »Ich …«
Ich schüttle den Kopf. »Spielchen sind nicht mein Ding, Cheyenne. Ich sage immer, was ich meine. Die einzige, die hier Spiele spielt, bist du und du bist auch diejenige, die mich dafür bezahlt, mitzuspielen.«
»Können wir einfach einen Kaffee trinken?« Sie kämpft gegen ein Lächeln an, und ehrlich gesagt, macht sie das nur anziehender. Zu dumm, dass sie mich in den Wahnsinn treibt.
»Alles, was du willst, Prinzessin Cheyenne.« Ich weiß nicht, wieso, aber ich kann nicht damit aufhören, sie aufzuziehen. Sie nervt mich tierisch, aber gleichzeitig bringt sie auch diese verspielte Seite in mir ans Tageslicht.
»Ich dachte, du wolltest aufhören, mich so zu nennen?«
»Ich dachte, du wolltest aufhören, dich wie eine Prinzessin zu benehmen?«
Sie seufzt, und zum ersten Mal frage ich mich, ob die ganze Sache schwerer auf ihr lastet, als gedacht. »Warum halten unsere Waffenstillstände nie lange an?«, fragt sie.
»Ich schätze, wir sind einfach ein besonderer Fall.« Schon wieder fühle ich mich wie ein Arsch. Keine Ahnung, warum ich mir überhaupt Sorgen mache. Wir werden ohnehin bald getrennte Wege gehen.
Wir betreten denselben Coffeeshop, in dem ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Ich frage sie, was sie möchte und sage ihr, dass sie sich setzen kann, während ich bestelle. Bin ich nicht zu einem braven Schoßhündchen geworden?
Cheyenne lächelt mich an. Ein paar Minuten später stelle ich die Getränke auf unseren Tisch und setze mich.
»Also …« Sie sucht offensichtlich nach einem Gesprächsthema.
Anstatt ihr auszuhelfen, lehne ich mich zurück, gespannt, was ihr schließlich einfallen würde.
»Kurse. Du hast nie gesagt, ob du nun welche hast.«
»Ich habe noch etwas Zeit.«
»Wie alt bist du?«
»Solltest du das nicht wissen, wo wir doch miteinander schlafen?« Ich zwinkere ihr zu.
»Weißt du was? Vergiss es! Ich habe vergessen, was für ein Scheißkerl du bist.«
Ich seufze. Was hat diese Frau bloß an sich? »Einundzwanzig. Und du?«
»Neunzehn. Dein Hauptfach?«
»Ich arbeite noch daran, das herauszufinden.«
Sie rümpft die Nase, während sie ihren Blick durch das Café wandern lässt. »Bist du nicht schon im dritten Studienjahr?«
»Warum tust du das?«, wechsle ich das Thema. Technisch gesehen bin ich schon im letzten Studienjahr.
»Was tue ich denn?«
»Du siehst dich ständig um. So, als würdest du dir die Leute ansehen, um festzustellen, ob jemand da ist, den du beeindrucken musst.«
Sie blinzelt, neigt den Kopf zur Seite und sieht mich aus dunkeln Augen an. Weiß sie wirklich nicht, dass sie das tut?
»Oh. Ich kenne die dort. Das sind Gregorys Freunde.« Cheyenne fasst über den Tisch und nimmt meine Hand.
Das alles ist so verdammt bescheuert. Ich kann nicht glauben, diesem Schwachsinn zugestimmt zu haben. Ich hasse es, benutzt zu werden und kann falsche Menschen nicht
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