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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
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nach ihrer Hand und bettle sie an. »Du fehlst mir, wenn du weg bist. Ich werde auch brav sein und diesmal auch nicht weinen, wenn wir irgendwohin gehen. Ich bleib auch ganz allein zu Hause, damit du weißt, dass ich das kann.«
    Ich werde ein großes Mädchen sein, das ihr Zimmer auf Partys nicht verlässt. Ich werde nicht die 911 anrufen, wenn ich Angst bekomme, und ich werde auch nicht ausflippen, wie ich es sonst immer tue
.
    »Oh, mein süßes Mädchen. Nicht weinen! Du wirst mit Tante Lily ganz viel Spaß haben. Du kannst nicht mit Mommy mitkommen.«
    Ich schlinge meine Arme um ihre Taille und vergrabe weinend mein Gesicht an ihrem Bauch. Weine, weil sie mich verlässt und ich nichts lieber täte, als mit ihr zu kommen

    Sie hat nie gesagt, dass sie zurückkommen würde. Mit neun Jahren habe ich sie verloren. Nicht, dass sie zwei Jahr zuvor dagewesen wäre, als ich sie brauchte.
    Nicht alles ist immer schwarz oder weiß, Prinzessin
.
    Du kannst nicht mit Mommy mitkommen
.
    Das könnte bedeuten, dass sie wusste, sie würde nicht wieder nach Hause zurückkommen … oder sie hat es geahnt. Vielleicht wollte sie mich auch einfach in dem Glauben zurücklassen, sie würde heimkommen.
    Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich habe sie gehasst.
    »Verstehst du, was wir dir sagen wollen?«, fragt mein Onkel. Er sieht klein aus. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ihn so sehe, und sein Anblick behagt mir nicht.
    Ich schaffe es, mich aus dem Griff meiner Tante zu befreien. Immer noch keine Tränen, jedoch muss ich meine Hände aneinanderpressen, damit sie nicht zittern.
    »Sie ist tot. War es all die Jahre.«
    Sie ist immer wieder tagelang verschwunden. Einmal auch für zwei Wochen. Ist das eine Entschuldigung, sofort mit dem Schlimmsten zu rechnen? Dass sie mich zurücklassen und nie wieder sehen wollte?
    »Die Polizei sieht sich die Sache an. Sie haben uns allerdings gewarnt: Wir werden vermutlich nie wissen, was tatsächlich mit ihr passiert ist.« Marks Stimme klingt gefasster, als meine jemals sein könnte.
    »Wo?«, krächze ich.
    »Cheyenne …«, beginnt meine Tante.
    »Sie ist alt genug, um es zu erfahren, Lily.« Er blickt mich an, ehrlicher denn eh und je. »Wilsonville. Im Wald.«
    Eine Stadt entfernt. Wollte sie alles hinter sich lassen? Hatte sie eine Panne auf dem Weg aus der Stadt? Ist jemand rangefahren, um ihr zu helfen? Ist sie freiwillig in den Wald gegangen?
    »Ich muss los.« Ein Druck legt sich um meine Brust, bis ich kaum noch atmen kann. Ich entreiße Lily mein Handy. Es fällt mir schwer, es festzuhalten, weil meine Hände sich immer wieder zu Fäusten ballen möchten.
    »Was? Du kannst nicht gehen. Nicht nach all dem. Ich will, dass du zu Hause bleibst, Cheyenne.«
    »Ich kann nicht.« Erneut verschwimmt meine Sicht. Ich atme viel zu schwer und kann gleichzeitig nicht genug Luft in meine Lunge bekommen.
Keine Panik! Nicht, bis du hier raus bist
.
    »Jemand wartet auf mich. Ich muss … ich kann nicht. Ich muss gehen.«
    »Warte, Süße! Schließ mich nicht aus. Du musst jemanden an dich heran lassen.« Lilys Worte ähneln Andys. Sie verstärken das Engegefühl in meiner Brust.
    Ich laufe aus dem Haus.
    Lily ruft meinen Namen. Mein Onkel und sie stehen in der Tür, als ich aus der Einfahrt rase. Kaum eine Meile später bremse ich und fahre an den Straßenrand. Ich bekomme die Tür gerade noch rechtzeitig auf, bevor ich mich auf die Straße übergebe.
    Es ist dunkel und bis auf die Geräusche, die ich von mir gebe, ist alles still.
Knochen. Wald. Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren
.
    War sie allein? Hat ihr jemand aufgelauert? Sie entführt?
    Ich knalle die Autotür zu und kämpfe gegen die Tränen. Gegen die Panik. Dabei lege ich den ersten Gang ein, trete aufs Gas und fahre los.

12. Kapitel
Colt
    »Colt, Mann, du hast Besuch. Das Mädchen von der Party ist hier«, ruft Adrian von der anderen Seite meiner Schlafzimmertür.
    Scheiße! Für Prinzessin bin ich heute kein bisschen in Stimmung. Außerdem bin ich ein wenig überrascht. Ich habe nicht erwartet, sie wiederzusehen. Keine Ahnung, was ich davon halten soll.
    Ich öffne die Tür.
    »Ich wollte sie nicht reinlassen, für den Fall, dass du nicht alleine bist.«
    »Aber du hattest kein Problem damit, es zu riskieren, dass dich dieser potenzielle Jemand über ein anderes Mädchen reden hört?«
    Adrian zwinkert mir zu. »Bloß, weil das Partymädchen anders zu sein scheint.«
    »Ihr Name ist Cheyenne.« Zur Hölle. Warum habe

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