Charisma - wie Sie mit mehr Ausdruck Eindruck machen
wäre es vielleicht, dem Rohling eine Ohrfeige zu verpassen und ihn auch noch anzubrüllen. Aber genauso echt wäre es, dieses Missgeschick als Teil einer Gesamtsituation zu bewerten: Eine Ohrfeige und Brüllen wären wohl ein wenig übertrieben. Sie verhalten sich also nicht unecht, wenn Sie die Entschuldigung annehmen oder ihr Ausbleiben missbilligend, aber ohne Handgreiflichkeiten quittieren. Das Beispiel zeigt, dass es in unserem Alltag viele Möglichkeiten gibt, sich authentisch zu verhalten.
Manchmal verwechseln wir Authentizität oder Echtsein schlichtweg mit Gewohnheit. Wir halten solche Dinge für Originale, an die wir gewöhnt sind. Wir halten das Verhalten für echt, das wir am häufigsten an den Tag gelegt haben. Doch was man oft macht, muss nicht echt sein. Die Anzahl der Wiederholungen führt nicht automatisch zu einem Echtheitssiegel. Eher in die Komfortzone – dort ist oft wenig Gold, was glänzt. So schränken wir uns ein und merken es womöglich gar nicht. Also probieren Sie nun etwas Neues aus, auch wenn es sich zuerst ungewohnt, unbequem oder gar falsch anfühlen sollte. Bleiben Sie dran und erobern Sie sich Stück für Stück eine neue Fähigkeit, die bald zu einer neuen Gewohnheit wird.
Denn Gewohnheiten sind nicht per se schlecht, aber wir sollten ab und zu überprüfen, ob sie uns noch gut tun. Sobald Sie sich eine neue Gewohnheit erobern, haben Sie die Wahl: Wollen Sie die Arme linksrum oder rechtsrum verschränken, wollen Sie Altvertrautes oder Neuvertrautes tun?
In den folgenden Kapiteln erfahren Sie, wie Sie diese neuen Fähigkeiten auch äußerlich ausdrücken – mit Ihrer Körpersprache, Ihrer Stimme, mit Ihrem gesamten Auftreten. So lernen Sie Ihren Palast kennen und stellen dann fest: Hier gefällt es mir! Hierher komme ich öfter! Oder aber: Nein, in diesem Raum fühle ich mich nicht wohl.
Was gewohnt ist, muss nicht echt sein!
Frisch gewünscht ist halb gewonnen
Jetzt ist es höchste Zeit, Wunschballons steigen zu lassen. Die großartigste Version der größten Vision von sich selbst zu erschaffen und dann das Charisma-Gebiet zu benennen, das Sie für sich erobern möchten. Wer weiß, was er will, muss sich nicht mit dem zufrieden geben, was zufällig vorbei kommt.
Herausspaziert!
Und nun machen wir uns auf den Weg. Rechnen Sie mit anregenden Turbulenzen – und freuen Sie sich! Haben Sie keine Angst, sich zu entdecken. Auch wenn es sich einmal nicht gleich wohlig anfühlt, nicht wirklich »echt« – denken Sie an die verschränkten Arme: Gewohnheiten verkleiden sich gern als Wahrheit! Verschränken Sie Ihre Arme doch gleich noch mal. Am besten vor einem Spiegel. Egal, wie herum Sie es machen, links oder rechts. Egal, ob es neu oder fremd für Sie ist: Von außen sieht niemand, wie Sie sich dabei fühlen.
Ist es nicht eine Bereicherung, nun beide Varianten zu beherrschen? Sie haben etwas Neues hinzugewonnen. Ja, es ist nur eine Kleinigkeit. Doch genauso wie die Veränderung im Kleinen funktioniert, funktioniert sie auch im Großen. Schritt für Schritt. Von der Neuigkeit zur Gewohnheit. Und das Allertollste: Ab jetzt können Sie frei wählen, was Sie wollen. So oder so? Oder ganz anders? Damit werden Sie zur Königin in Ihrem Palast.
Ich bin wie früher und gleichzeitig anders:
So bin ich jetzt auch.
Warum es so schwer ist, sich zu entfalten
Seltsam, dass nur wenige Menschen die Spiegelsäle in ihrem Inneren bewohnen – oder andere fürstliche Gemächer. Was hält uns davon ab? Wer sperrt uns ein? Woraus bestehen die Gitterstäbe?
Erkennen wir überhaupt, dass unsere Fenster damit blockiert sind? Oder halten wir die Stäbe für eine reine Sicherheitsmaßnahme? Aber wo nichts rein soll, kann auch nichts raus. Und raus wollen Sie doch jetzt – aus Ihren Puschen und aus Ihren alten Rollen. Das Entchen möchte endlich Schwan sein, seine Flügel weit ausstrecken, sich lang machen und strecken und recken und fliegen. Denn es weiß ganz genau, dass ein Schwan in ihm steckt und hat überhaupt keine Lust mehr so zu tun, als sei das alles gar nicht wahr. Bescheidenheit ist keine Zier!
Übung: Wünsch dir was
Mit dieser Übung sondieren Sie Ihre ersten Charisma-Wünsche und -Ziele - der erste Schritt in Richtung Verwirklichung.
1. Schritt
Machen Sie es sich gemütlich. Legen Sie drei leere Blätter und einen Stift bereit. Jetzt ist »Feenstunde«, und Sie dürfen hemmungslos wünschen. Welche charismatischen Eigenschaften und Fähigkeiten hätten Sie gerne? Welche Dinge? Was
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