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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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vor ihr. „Hallo, Duke“, begrüßte sie ihn.
    „Muss ich um meinen Kopf fürchten, wenn ich dich um den nächsten Tanz bitte?“
    „Natürlich nicht.“
    „Ich meinte nicht dich.“ Er warf einen Blick in Charles’ Richtung. „Ihr beide scheint unzertrennlich zu sein. Ich möchte keine Probleme machen, aber Charles sitzt da drüben, und du bist hier ganz allein. Außerdem wirkst du etwas niedergeschlagen.“
    Stolz hob Lanni den Kopf. Sie hatte nicht gewusst, dass alle ihr ansahen, wie elend ihr zumute war. „Niemand wird etwas dagegen haben, wenn wir tanzen“, sagte sie. „Und Charles O’Halloran schon gar nicht.“
    Charles war außer sich vor Wut. Lanni war nicht die Einzige, die ihn getäuscht hatte, denn auch Abbey und Sawyer hatten mitgemacht und sich offenbar köstlich über ihn amüsiert. Trotzdem nahm er es seinem Bruder nicht übel. Sawyer war so verliebt, dass man ihn gar nicht mehr mit normalen Maßstäben messen konnte. Und was Abbey betraf, so wusste Charles nicht einmal, wie viel sie über seine Familiengeschichte wusste.
    Daher blieb nur noch Lanni übrig.
    Er hätte beinah angenommen, dass auch sie nicht über alles informiert war, wäre da nicht eine Kleinigkeit gewesen: Lanni hatte ihn bewusst in dem Glauben gelassen, sie wäre Sawyers Sekretärin. Kein Wunder, dass sie kaum etwas von sich erzählt hatte. Sicher wusste sie Bescheid. Er musste wirklich an sich halten, um seinem Zorn nicht freien Lauf zu lassen.
    Lanni Caldwells wegen hatte er sich zum Narren gemacht. Sie war die Enkelin der Frau, die er abgrundtief hasste. Er mochte gar nicht daran denken, dass er ihr erst kurz zuvor sein Herz zu Füßen gelegt hatte. Bestimmt hatte sie sich insgeheim vor Lachen ausgeschüttet!
    Charles steigerte sich bewusst in seine Wut hinein, um nicht schwach zu werden, als Lanni ihn ansah.
    Im Gegensatz zu ihr war er alt genug, um sich an einige Dinge zu erinnern, die damals passiert waren. Er hatte selbst miterlebt, was Catherine Fletcher seiner Familie angetan hatte. Sie hatte die Ehe seiner Eltern und das Leben seines Vaters zerstört. Das würde er niemals vergessen und ihr niemals verzeihen.
    Da er Lanni keine Genugtuung verschaffen wollte, indem er sie ansah, wandte er sich ab. Doch bereits nach zwei Minuten hielt er es nicht mehr aus und drehte sich wieder um. Dabei stellte er fest, dass sie nicht mehr am Buffet stand, sondern mit Duke tanzte.
    Charles konnte sich kaum noch beherrschen, als er beobachtete, wie Duke ihr eine Hand an die Hüfte legte. Er musste all seine Willenskraft aufbieten, um sich nicht an den anderen Gästen vorbeizudrängen und Duke Porter k.o. zu schlagen.
    Selbst jetzt begehrte er Lanni immer noch. Er hatte sich noch nie für schwach gehalten, allerdings bisher auch nicht gewusst, dass er so ein Idiot war.
    „Ist alles in Ordnung?“ erkundigte sich Christian.
    „Bestens“, erwiderte er schroff, ohne den Blick von Lanni und Duke zu wenden. Sie hatte wirklich keine Zeit verschwendet!
    „Was läuft zwischen Lanni und dir?“ hakte Christian nach.
    „Nichts.“ Am liebsten hätte Charles ihm für seine unverschämte Frage den Kopf abgerissen.
    „Ist ja gut.“ Christian hob beschwichtigend die Hände. „Ich habe nur eine Frage gestellt.“
    „Und du hast eine Antwort bekommen.“
    Christian folgte seinem Blick. „Sie ist wirklich ein hübsches Ding“, sagte er leise. „Ein Jammer, dass sie mit Catherine verwandt ist.“ Dann ging er weg, und Charles war froh, ihn endlich los zu sein.
    Er war nicht in der Stimmung für Gesellschaft, vor allem wenn sein jüngster Bruder ihn daran erinnerte, wie hübsch Lanni war.
    Lanni hatte Duke die Arme um die Schultern gelegt, der wiederum die Hände von ihren Hüften zur Taille und wieder zurück gleiten ließ. Das reichte! Charles ging auf die Tanzfläche zu.
    Sawyer stellte sich ihm in den Weg. „Hast du ein Problem?“
    Charles funkelte ihn an. „Ich nicht, aber Duke. In wenigen Minuten wird er eine Zahnprothese brauchen.“
    „Du solltest lieber nach draußen gehen und dich etwas abkühlen“, mischte Christian sich ein, der sich zu ihnen gesellt hatte. Sawyer und er hakten Charles unter und brachten ihn nach draußen.
    „Du bist nicht wütend auf Duke, sondern auf mich“, erklärte Sawyer dort. „Allerdings bin ich dein Bruder, und heute ist mein Hochzeitstag.“
    Da er ihm Recht geben musste, biss Charles die Zähne zusammen. Am wütendsten war er auf Lanni, was jedoch nicht bedeutete, dass Sawyer nicht auch

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