Charles Dickens
schrieb Townshend Gedichte und philosophisch-religiöse Abhandlungen. Als er 1868 starb, hinterließ er ein Testament, in dem er Dickens zu seinem literarischen Nachlassverwalter bestimmte, was diesen zwang, aus einer wirren Ansammlung von Notizen ein Buch zu kompilieren, das 1869 unter dem Titel
Religious Opinions
erschien.
RICHARD WATSON (1800–1852), Spross einer alten Aristokratenfamilie, und seine Frau LAVINIA (1816–1888) lernte Dickens 1846 während seines Aufenthalts in Lausanne kennen. Trotz seiner Ablehnung des Adels zählten die beiden zu Dickens’ engsten Freunden. Er besuchte sie später auf ihrem Schloss Rockingham Castle in Northamptonshire und organisierte dort Theateraufführungen.
WILLIAM HENRY WILLS (1810–1880), den Dickens bereits 1837 als Autor für
Bentley’s Miscellany
kennenlernte und der ab 1841 für
Punch
schrieb, wurde im Laufe der Jahre Dickens’ wichtigster Mitarbeiter für seine beiden Zeitschriften. Bei
All the Year Round
machte er den treuen Freund schließlich zum Teilhaber.
EDMUND YATES (1831–1894), auch er einer der «jungen Männer», war der Sohn eines Schauspielers, mit dem Dickens freundschaftlich verkehrte. Yates wird von Zeitgenossen als ein fragwürdiger Charakter beschrieben und hatte auch als Autor nur mäßiges Niveau, doch in seinen
Recollections and Experiences
(1884) gibt er ein sehr lebendiges Bild des großen und von ihm aufrichtig verehrten Dichters.
Maler
Von den drei prominentesten Viktorianern – SIR EDWIN LAND-SEER (1802–73), WILLIAM FRITH (1819–1909) und FREDERIC LORD LEIGHTON (1830–96) – verkehrte Dickens nur mit den ersten beiden, während sein Rivale Thackeray ein engeres Verhältnis zum Letztgenannten hatte. Landseer war Spezialist für Tierbilder und wurdevon Königin Viktoria besonders geschätzt. Frith machte sich vor allem mit Porträts und großformatigen Bildern von Massenszenen einen Namen. Von ihm stammt das bekannte Dickensporträt (1859) im Victoria & Albert Museum. Außerdem malte er wiederholt Szenen aus Dickens’ Romanen. Dickens verkehrte mit ihm bis zuletzt freundschaftlich, während der Kontakt zu Landseer in den 1850er Jahren einschlief.
DANIEL MACLISE (1806–70) war der Maler, dem Dickens am engsten verbunden war. Von ihm stammt das Dickensporträt aus dem Jahr 1839, das heute in der National Portrait Gallery in London hängt. Der gebürtige Ire, ein charmanter, später zu depressiver Verstimmung neigender Mann, schloss sich schon früh dem Trio Club an und wurde bald ein gern gesehener Gast in Dickens’ Haushalt. In den 1850er Jahren wurde Maclise mehr und mehr zum Einsiedler. Als er im April 1870 starb, hielt Dickens ihm eine Gedenkrede, in der er ihn als «den sanftesten und bescheidensten Menschen» beschrieb. Für Illustrationen zu Dickens’ Büchern ließ der zum Perfektionismus neigende Maler sich selten gewinnen. Nur zu den Weihnachtserzählungen steuerte er einige Bilder bei.
Sir JOHN MILLAIS (1829–1896), der zur Präraffaelitischen Bruderschaft gehörte, wurde ebenfalls ein Freund des Dichters, obwohl dieser 1850 eines seiner bekanntesten Bilder, das Jesus in der Zimmermannswerkstatt seines Vaters mit verletzter Hand zeigt, als «abstoßend» kritisiert hatte. Von Millais stammt die bekannte Zeichnung, die Dickens auf dem Totenbett zeigt.
Illustratoren
Dickens’ Karriere als Romanautor begann damit, dass er den Auftrag erhielt, zur Bilderserie eines Graphikers passende Texte zu schreiben. Von da an hatte er bis zuletzt Kontakt zu Buchillustratoren. Der erste, Robert Seymour (1800–1836), beging bereits am Anfang der Arbeit an den
Pickwick Papers
Selbstmord, bevor es zu einer persönlichen Beziehung kommen konnte.
HABLOT KNIGHT BROWNE (1815–1882) ist der Dickensillustrator schlechthin; unter dem Pseudonym «Phiz» illustrierte er zehn von Dickens’ Romanen. Mit ihm arbeitete Dickens so eng zusammen, dass er ihn auch privat auf Reisen mitnahm und in seinen engsten Freundeskreis einbezog. Browne teilte Dickens’ Sinn für Humor und folgte lange Zeit bereitwillig den Anweisungen seines Meisters. Erst in späteren Jahren zeigte er sich zunehmend widerspenstig, bis Dickens nach Abschluss von
A Tale of Two Cities
die Zusammenarbeit mit ihm beendete.
GEORGE CATTERMOLE (1800–1868), der 40 Illustrationen für die in Dickens’ Zeitschrift
Master Humphrey’s Clock
erschienenen Romane schuf, war in den Jahren der Zusammenarbeit ein humorvoller Freund und Trinkkumpan des geselligen Dichters.
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