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Charles Dickens

Charles Dickens

Titel: Charles Dickens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Dieter Gelfert
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erwiesen hielt. 1872 rezensierte Lewes den erstenBand von Forsters Biographie und bezeichnete Dickens bei der Gelegenheit als «das einzigartige Beispiel eines Dichters, bei dem die Empfindungen niemals zu Ideen wurden». Lewes nannte dies «eine animalische Intelligenz» und begründete damit ein negatives Vorurteil gegenüber Dickens’ Kunst, das sich lange halten sollte.
    WILLIAM CHARLES MACREADY (1793–1873), der berühmteste Schauspieler seiner Zeit, war neben Forster Dickens’ treuester Freund. Obwohl Macready als launisch, überempfindlich und egozentrisch galt, scheint es zwischen den beiden nie zu einem Streit gekommen zu sein. Macready wurde Pate von Dickens’ erster Tochter und kümmerte sich um die Kinder, als Dickens mit seiner Frau in Amerika war. Er besuchte den Freund 1844 in Paris, beriet ihn bei seinen Theaterunternehmungen und blieb der Familie bis zuletzt eng verbunden. Dickens bewunderte in dem Freund den genialen Schauspieler; und Macready, der sich über Bühnenamateure meist abfällig äußerte, nahm Dickens von diesem Urteil aus und sah in ihm einen ebenbürtigen Bühnendarsteller.
    BRYAN WALLER PROCTER (1787–1874), der unter dem Namen «Barry Cornwall» zu seiner Zeit ein populärer Lyriker war, spielte als Literat in Dickens’ Freundeskreis keine wichtige Rolle, war dem Dichter aber seit der ersten Begegnung im Salon der Lady Blessington in lebenslanger Freundschaft verbunden.
    GEORGE AUGUSTUS SALA (1828–1896) schrieb ab 1851 zahlreiche Beiträge für Dickens’ Zeitschriften, wobei er dessen Stil so täuschend echt übernahm, dass seine Texte oft für solche von Dickens gehalten wurden. Zwischen 1856 und 1858 kam es vorübergehend zu einem Zerwürfnis zwischen ihnen, doch danach wurden sie wieder Freunde. Sala schrieb unmittelbar nach Dickens’ Tod einen Nachruf und 1894 das Erinnerungsbuch
Things I Have Known
, worin er sein Verhältnis zu Dickens beschreibt.
    SYDNEY SMITH (1771–1845), ein liberaler Geistlicher, der für seinen Witz berühmt war und zusammen mit Francis Jeffrey die
Edinburgh Review
gegründet hatte, gehörte zu Dickens’ frühen Idolen. Smiths
Lectureson Moral Philosophy
zählten zu seinen Lieblingsbüchern. 1847 taufte er seinen vierten Sohn als posthume Ehrung auf den Namen dieses Mannes. Nach anfänglicher Ablehnung bewunderte Smith den jungen Dichter seinerseits und sah in ihm einen wiedererstandenen William Hogarth.
    ALFRED TENNYSON (1809–1892) hatte als Lyriker wenig literarischen Kontakt zu Dickens, wurde von ihm aber hoch geschätzt und zum Namensgeber seines vierten Sohnes erkoren. Doch die Beziehung zwischen den beiden blieb, bei gegenseitiger Anerkennung, freundlich distanziert. Bis zu seinem Tod war Dickens repräsentativ für die englische Literatur seiner Zeit. Danach ging diese Rolle auf Tennyson über, der 1850 zum
poet laureate
ernannt und 1884 in den Adelsstand erhoben wurde.
    WILLIAM MAKEPEACE THACKERAY (1811–1863) war Dickens’ größter Rivale und wird auch heute noch von vielen Kritikern als der seriösere von beiden angesehen, da er auf sentimentale und sensationelle Effekte verzichtete und sich stattdessen auf die ironische Darstellung der Gesellschaft konzentrierte. Dickens lernte ihn bereits 1836 flüchtig kennen, als Thackeray sich bei ihm um die Nachfolge Seymours als Illustrator der
Pickwick Papers
bewarb. Danach kam es wiederholt zu Kontakten, doch ging das Verhältnis nicht über gegenseitige Achtung hinaus. Thackeray empfand Dickens’ Kunst zunächst als
abominably course
(abscheulich grob), doch später äußerte er immer wieder seine Bewunderung. Als er sein eigenes Meisterwerk
Vanity Fair
(1848;
Jahrmarkt der Eitelkeiten)
herausbrachte, schrieb er seiner Mutter, dass er damit «die Spitze des Baumes erklommen hätte, wenn die nicht schon von Dickens besetzt gewesen wäre». Der distanziert freundschaftliche Verkehr zwischen den beiden kam zeitweilig zum Erliegen, als Thackeray 1858 von Dickens’ jungem Freund Edmund Yates im Garrick Club unhöflich angegangen wurde. Erst kurz vor Thackerays Tod kam es zu einer Versöhnung, worüber Dickens beim Eintreffen der Todesnachricht sehr erleichtert war.
    CHAUNCY HARE TOWNSHEND (1798–1868) war ein Geistlicher, mit dem Dickens 1838 durch das gemeinsame Interesse am Mesmerismusbekannt wurde und der danach ein lebenslanger Freund blieb. Dickens widmete ihm
Great Expectations
und schenkte ihm sogar das Originalmanuskript des Romans. Außer einem Buch über den Mesmerismus

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