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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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habe mich nicht schon längst danach erkundigt?“ Sie holte tief Luft. „Finanziell stehe ich bestimmt besser da, als du anfangs geglaubt hast. Aber trotzdem ist mein Guthaben nicht unerschöpflich. Ich wollte das Dach richten lassen, wenn die Scheunen renoviert sind und ich das Geschäft schon eröffnet habe. Was verlangt der Dachdecker für die Planen?“
    „Sie sind Teil der Gesamtkosten für das Dach.“
    „Erst reparierst du die Veranda. Dann putzt du das ganze Haus. Dann schleppst du stundenlang Wassereimer. Und jetzt willst du mir ein neues Dach finanzieren.
    Noch dazu ein sündhaft teures. Brad, das geht einfach zu weit.“
    „Und jetzt will ich dir mal was erklären“, hörte Melissa ihn sagen.
    „Was willst du mir erklären?“ unterbrach sie ihn. „Okay, du hast gewonnen. Und du hast Recht. Das Dach kann nicht warten. Ich lasse es vorerst einfach mit Schindeln decken. Später lasse ich sie dann ersetzen.“ Er schüttelte den Kopf. „Es geht hier nicht darum, wer gewonnen hat. Es geht darum, was das Beste für dich ist. Und für das Baby und für das Haus, in dem es aufwachsen soll. Und ich weiß ganz genau, dass ein Schindeldach den Wert eines historischen Gebäudes schmälert. Der Dachdecker hat es mir erklärt. Außerdem solltest du die Renovierung der Scheunen wirklich nicht länger aufschieben.
    Country and Classics muss so schnell wie möglich eröffnet werden. Ich mache dir einen Vorschlag.“ Er dachte kurz nach. „Auch mein Haus muss dringend instand gesetzt werden. Du bist Innenarchitektin. Falls du es nicht bemerkt hast, als du neulich zum Abendessen bei mir warst, nichts kann ich dringender gebrauchen als eine Expertin für Inneneinrichtungen.“
    „Deine Möbel sind aber stilecht“, log sie, weil sie um jeden Preis verhindern wollte, dass er weitersprach. Das Geld für seine neue Einrichtung hatte er wirklich zum Fenster rausgeworfen. Die Möbel würden niemals passen.
    Sein Lächeln war umwerfend. „Sehr taktvoll. Aber das kannst du dir genauso gut verkneifen. Ich habe die Möbel nur aus dem Einkaufszentrum in der Nähe von Lexington geliehen. Sie sind scheußlich.“ Brads Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. „Darüber wollte ich mit dir sprechen. Izaak hat mir nämlich einen interessanten Vorschlag gemacht. Er meinte, dass die Mennoniten ihre Waren oft gegen Dienstleistungen eintauschen. Ich schlage dir also vor, dass du die Einrichtung meines Hauses übernimmst und mich im Gegenzug dafür die Renovierung deines Hauses bezahlen lässt. Das Dach. Die Wände müssen neu verputzt werden. Das ganze Haus braucht dringend einen neuen Anstrich.“ Der Mann war unverbesserlich. „Du weißt, dass es ein ungleicher Tausch ist.“
    „Nein, das weiß ich nicht. Dem Innenarchitekten für mein Haus auf Bellfield habe ich wahrscheinlich ungefähr das bezahlt, was die Reparatur deines ganzen Hauses kosten wird.“ Er nannte ihr die Summe.
    Melissa erschrak. „Er hat dich nach Strich und Faden ausgenommen.“
    „Das glaube ich kaum“, widersprach er kopfschüttelnd. „Außerdem freue ich mich riesig darauf, dein Haus anzustreichen.“
    „Weißt du überhaupt, wie das geht?“
    „Nein, aber…“
    „… du kaufst dir einfach ein Buch und liest es nach, stimmts?“ ergänzte sie frech.
    Brad lächelte. Dann grinste er von einem Ohr zum anderen. In Melissas Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus. Ihr Herz pochte heftig. Er war unwiderstehlich, wenn er sich ganz unverstellt gab. So unwiderstehlich, dass es direkt gefährlich wurde. Wenn sie seinem Plan zustimmte, dann würde er sich die ganze Zeit über in ihrer Nähe aufhalten. Ausgeschlossen.
    Andererseits hatte sie sich schon seit Jahren um das Haus der Jacobs kümmern wollen. Und Stony Hollow musste richtig auf Vordermann gebracht werden.
    Eigentlich musste sie sich nur ins Gedächtnis rufen, dass Brad versprochen hatte, lediglich bis zur Geburt ihres Babys bei ihr zu bleiben. Danach würde er nur ab und zu mal für einen Besuch vorbeikommen.
    Melissa hob den Kopf und betrachtete den glänzenden Messingleuchter. Vielleicht würde Brad sein Versprechen wahr machen. Dann würde er den Anstrich so sorgfältig erledigen wie alle anderen Arbeiten auch, die er bisher in Angriffgenommen hatte. Das hieß, dass sie Annalise in einem schönen, frisch renovierten Haus willkommen heißen konnte.
    Unwillkürlich musste sie grinsen, als ihr ein verlockender Gedanke durch den Kopf schoss. Wenn Brad tatsächlich das Haus streicht, dachte sie

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