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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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vorbeibringen wollen, die hier noch fehlen“, grüßte Brad und ging den Besuchern entgegen. „Hi, ich bin Melissas…“ Er brach ab. Was war er eigentlich? Ihr Schwager war er nicht mehr. Ganz bestimmt nicht ihr Freund. Ihr zukünftiger Lover vielleicht, obwohl er sich unablässig vor Augen führte, dass seine Sehnsucht sich niemals erfüllen würde.
    „Sie sind mit Leighs Ehemann verwandt. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar“, meinte der größere der beiden Erwachsenen.
    „Brad Costain.“ Er streckte dem Mann die Hand entgegen. „Sie kannten Gary? Er war mein Bruder.“
    „Ich bin Izaak Abramson.“
    „Freut mich, Izaak“, meinte Brad und schüttelte dem Mann die Hand.
    „Es freut mich, den Bruder von Leighs Ehemann zu treffen. Er war ein guter Mann. Auch für Leigh. Sein Tod hat mich sehr getroffen. An jenem Tag hat die Welt einen guten Menschen verloren. Letztes Jahr, kurz bevor der Platzregen plötzlich vom Himmel prasselte, hat er mir geholfen, das Heu rechtzeitig in die Scheune zu bringen.“
    Dieser Teil von Garys Leben war Brad bisher verborgen geblieben. Aber er mochte nicht weiter darüber nachdenken. „Hört sich ganz nach Gary an.“
    „Sind Sie wegen des Babys gekommen?“ wollte Abramson wissen.
    Brad nickte und deutete auf das heruntergekommene Haus. „Ich dachte, dass sie ein bisschen Hilfe ganz gut gebrauchen kann.“
    „Es gehört schließlich zu Ihrer Familie“, stimmte Abramson zu. „Also ist es Ihre Pflicht. Sie haben Jacobs’ Farm gekauft, nicht wahr?“
    „Jedenfalls das, was von ihr übrig ist“, bestätigte Brad. „Melissas Haus ist nicht das einzige, das renoviert werden muss. Ich werde mich nach Handwerkern umsehen müssen.“
    Der Mann nickte. „Das ist Od, mein Bruder“, meinte er und zeigte auf seinen Begleiter. „Er ist ein guter Zimmermann. Und das ist Joseph, mein Sohn. Wir wollten Melissas Haus streichen, aber sie will zuerst die Arbeiten an der Scheune hinter sich bringen und dann die Ställe niederreißen lassen. Sie sind so baufällig, dass sie langsam gefährlich werden.“ Er hielt kurz inne. „Sie ist sehr zielstrebig, wenn es um ihr Geschäft geht. Das muss sie auch, denn das Baby wird bald da sein, und sie hat keinen Mann, der sie unterstützt. Margaret und ich schätzen es gar nicht, dass unsere junge Freundin Melissa solche Lasten zu tragen hat.“
    „Melissa hat eine ganz besondere Aufgabe auf sich genommen. Mir gefällt es auch nicht, dass sie in diese Lage geraten ist“, meinte Brad. „Aber andererseits freut es mich natürlich auch, dass ein Teil von Gary in ihr fortlebt. Das ist bestimmt egoistisch, aber Gary war mein einziger Bruder. Und jetzt ist er fort.
    Für immer.“
    Nachdenklich wiegte Izaak den Kopf hin und her. „Nein, nicht Sie sind egoistisch.
    Ihr Bruder war ein guter Mensch. Und Leigh hat Melissa von ganzem Herzen geliebt. Es war falsch, sie um diesen Gefallen zu bitten. Die Last ist zu schwer für die schmalen Schultern einer Frau.“
    Diesmal musste Brad zustimmen, obwohl er seinem Bruder nur ungern widersprach. Er und Leigh hatten Melissa tatsächlich zu viel zugemutet. „Aber vielleicht ist das Baby auch ein Trost und keine Last. Sie versucht jedenfalls, es so zu sehen. Jedenfalls ist sie nicht allein. Und sie hat Freunde.“
    „Gottes Wege sind unerforschlich“, sagte Abramson. „Wer sind wir, dass wir uns ein Urteil erlauben? Und schließlich hätte der Allmächtige die amerikanische Medizin doch auch vernichten können, wenn er gewollt hätte. Finden Sie nicht auch?“
    Brad nickte zustimmend und half den anderen beiden, die bereits die Fensterläden vom Wagen luden. Er erkundigte sich nach Handwerkern, die er für die Arbeiten an seinem und vielleicht auch an Melissas Haus engagieren konnte.
    Izaak Abramson gab ihm mehrere Adressen von Männern aus der Gemeinde, die sich mit Tischlerei und Zimmerei auskannten. Brad war entschlossen, Melissa dazu zu bringen, ihn die Reparaturen bezahlen zu lassen. Und er hatte auch schon einen Plan.

9. KAPITEL
    Brad stand fast senkrecht im Bett, als ein gleißender Blitz das Halbdunkel seines Schlafzimmers erhellte und der nachrollende Donner ihn endgültig aus dem Schlaf riss. Ein paar Sekunden später krachte es wieder. Wie abwesend tastete er auf dem Nachttisch nach seiner Uhr. Plötzlich ergriff ihn Panik. Verdammt noch mal, fluchte er. Normalerweise wachte er auf, sobald die Sonne aufging, aber ausgerechnet heute, wo er Melissa zur Vorsorgeuntersuchung fahren musste, hatte

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