Charming Charly
von Euch, Eure Männer zu unserer Rettung zu schicken.“
Der König lächelte sie warm an und sie stellte fest, dass sie ihn auf Anhieb gut leiden konnte. Auch die Königin machte einen sympathischen Eindruck.
„Nenn mich einfach Mortociar, mein Kind“, bot der König ihr an. „Wir betrachten euch Mädchen als Teil der Familie. Setzt euch doch zu uns und nehmt eine kleine Erfrischung zu euch.“
„Ich muss hier etwas klarstellen“, unterbrach Lory, Kordans mahnenden Blick ignorierend. „Ich bin nicht freiwillig hier und habe diesem Ochsen hier schon gesagt, dass ich nicht vorhabe, ein Zimmer mit ihm zu teilen, und dass ich nicht sein Eigentum bin, nur weil ich mit ihm geschlafen habe. Ich weiß ja nicht, wie das hier bei euch so läuft, aber wo ich herkomme, ist Sex allein noch kein Heiratsversprechen. Ich erwarte weder eine Luxussuite noch irgendwelche anderen Privilegien. Wenn ich eine kleine Kammer bekommen könnte und man mir behilflich sein würde, einen Weg zu finden, wie ich zur Erde zurückkomme, wäre ich in der Tat sehr dankbar.“
„Liebe Lory, so ist doch dein Name, nicht wahr?“, begann die Königin und als Lory nickte, fuhr sie fort: „Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten, die du bisher erdulden musstest. Ich kann deine Aufregung verstehen. Bitte nimm dir die Zeit, zur Ruhe zu kommen und deine Schritte gut zu überlegen. Wir sind natürlich bereit, dir zu helfen, nach Hause zu kommen, doch dies kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Augenblicklich wissen wir ja nicht einmal, wo euer Planet überhaupt liegt. Ich werde Anweisung geben, dass sich unser Astronom mit dir zusammensetzt, um dieses Problem zu lösen, doch wir können uns nicht in die Dinge einmischen, die zwischen dir und Kordan bestehen. Solange du dich hier auf Karrx7 befindest, ist Kordan für dich verantwortlich und ich hoffe, dass ihr eure Probleme beilegen könnt und du vielleicht doch bei uns bleibst. Offensichtlich seid ihr beide Gefährten, auch wenn du dies im Moment noch nicht erkennen und akzeptieren magst.“
Charly musterte die Königin während ihrer kleinen Ansprache. Sie war eine bildschöne Frau und ihre Augen zeigten Wärme und Freundlichkeit.
„Gefährten? Sind hier alle vollkommen durchgedreht?“, fragte Lory. „Ich gehe lieber in den Wald und lebe dort, als den Rest meines Lebens mit diesem … Aaarg, lass mich runter, du Ochse.“
Mit Entsetzen sah Charly, wie Kordan sich Lory schnappte und einfach über die Schulter warf. Ihre Freundin strampelte und schlug auf den Hünen ein, wo immer sie ihn treffen konnte, doch Kordan schien keinerlei Notiz davon zu nehmen. Charly wollte ihr zu Hilfe eilen, doch Amano hielt sie am Arm zurück.
„Er wird ihr nichts tun“, raunte er ihr ins Ohr. „Kordan würde ihr nie wehtun. Vertrau mir.“
Sie nickte und betrachtete weiter das Schauspiel. Doch ganz wohl war ihr dabei nicht.
„Bastard! Sohn einer Hure! Lass mich runter ...“, brüllte Lory außer sich.
„Tante, Onkel“, sagte Kordan zum Königspaar und wandte sich zum Gehen, ohne auf Lorys Toben und Fluchen zu achten.
Charly sah den beiden hinterher, dann blickte sie in die Runde. Das Königspaar schien dem Vorfall nicht viel Bedeutung beizumessen. Nur Keela sah ähnlich entsetzt aus, wie sie sich selbst fühlte.
„Kann … kann man da wirklich nichts machen?“, fragte Keela offensichtlich verstört. „Ich meine, sie scheint das wirklich nicht zu wollen, der wird ihr doch keine Gewalt antun, oder?“
Die Königin legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.
„Mach dir keine Sorgen. Unsere Männer wenden niemals Gewalt gegen Frauen an. Abgesehen von Festhalten oder Davontragen wird Kordan ihr nichts tun. Und du hast selbst gehört, dass sie miteinander geschlafen haben, also lässt er sie offenbar nicht so kalt, wie sie das jetzt gern behaupten möchte. Carthianer vergewaltigen nicht. Wenn sie Sex miteinander hatten, dann, weil sie es auch wollte.“
„Charly, du bist die Reise über mit den beiden zusammen gewesen, vielleicht kannst du ein wenig mehr über die Probleme erzählen, die die beiden miteinander haben“, mischte sich der König ein.
Charly hatte sich mittlerweile etwas beruhigt und schlürfte an einem Tajaka . Sie warf Amano einen Blick zu und der nickte zustimmend.
„Nun, es ist ein ständiges Auf und Ab mit den beiden. Kordan war von Beginn an hinter ihr her wie ein Raubtier hinter seiner Beute. Doch Lory ist eine Frau, die es gewohnt ist, Befehle zu geben,
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