Charming Charly
und so ecken sie und Kordan ständig miteinander an. Ich kann aber bestätigen, dass definitiv etwas zwischen ihnen läuft, und das ist nicht nur einseitig. Wir haben sie einmal dabei erwischt, zufällig natürlich, ähm ...“ Charly wurde rot und blickte Amano Hilfe suchend an. Allein der Gedanke daran, was die beiden miteinander getrieben hatten, löste ein seltsames Prickeln in ihrem Leib aus und ihr wurde auf einmal viel zu heiß.
Amano grinste amüsiert, doch kam er ihr zu Hilfe, indem er die Geschichte weitererzählte: „Die beiden waren in der Kantine, als Charly und ich hereinplatzten, und sie waren ziemlich heftig bei der Sache und ich hatte nicht den Eindruck, dass Lory zu etwas gezwungen werden musste.“ Zwinkernd fügte er hinzu: „Auch wenn sie geschrien hat, so waren das ganz sicher keine Hilfeschreie.“
Prinz Berka, der mit am Tisch saß, kicherte und der König versteckte seine Heiterkeit hinter einem Hüsteln. Amber war rot geworden wie eine Tomate. Sie schien genauso verlegen zu sein wie Charly.
„Vielleicht möchtest du dich erst einmal ein wenig frisch machen, Charly“, sagte die Königin und erhob sich. „Ich führe dich in deine Gemächer. Amano wird dem König erst einmal Bericht über eure Rettungsaktion erstatten müssen, doch du siehst müde aus.“
Charly erhob sich zögernd.
„Ja, ich fühle mich ein wenig abgeschlagen“, gab sie zu und war erleichtert, sich zurückziehen zu können. Vor allem, wenn Amano noch zu tun hatte. Ein wenig allein zu sein, würde ihr guttun und sie konnte über diese seltsamen Gefühle nachdenken, die sie seit Kurzem in seiner Nähe befielen.
Sie folgte der Königin durch die Gänge des Palastes. Charly hatte noch nie zuvor solchen Prunk gesehen und war ein wenig eingeschüchtert.
„So, hier sind wir“, sagte die Königin und blieb vor einer großen Tür stehen.
Charly blickte auf den Eingang und fragte sich, ob sie in der Lage wäre, wieder von hier aus den Weg nach draußen zu finden. Dieser Palast war so riesig und alle Türen und Gänge ähnelten sich so sehr.
Die Königin öffnete die Tür und Charly folgte ihr in den Raum. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Er war noch größer und luxuriöser als die Suite, die sie auf Xevus3 bewohnt hatten. Den Raum beherrschte ein riesiges Bett mit dunkelblauem Himmel. Zu ihrer Rechten befand sich ein großer Bereich mit Sofas, Sesseln und Tischchen, dazwischen standen große Pflanzen und dekorative Statuen. Auf der linken Seite befand sich eine Bar und weitere Sitzmöbel. Auch sah sie dort zwei weitere Türen.
„Wünschen Eure Hoheit etwas zur Erfrischung?“, erklang eine weibliche Stimme und Charly sah sich um, doch außer der Königin konnte sie niemanden entdecken.
„Ja bitte, Ceyla. Lass bitte Tee und vielleicht ein wenig Gebäck bringen“, sagte die Königin.
„Kommt sofort, Euer Hoheit“, antwortete die unsichtbare Stimme, die von überall her zu kommen schien.
„Danke, Ceyla.“
„Wer ist Ceyla?“, fragte Charly leise. „Der Zimmerservice?“
Die Königin kicherte.
„Zimmerservice? Nein, Ceyla ist viel mehr als das. Sie ist der Zentralcomputer des Palastes. Wenn du Hilfe brauchst, etwas möchtest oder dich verlaufen hast, dann brauchst du sie nur zu fragen.“
„O-kay“, antwortete Charly etwas zögerlich. Sie fühlte sich von all dem Luxus hier wie erschlagen. Ihr kleines schäbiges Apartment hätte mindestens sechs Mal hier reingepasst.
„Ich zeige dir noch alles. Komm, meine Liebe. Hier ist das Bad.“
Sie öffnete eine Tür auf der rechten Seite und sie betraten ein Bad, das locker die Ausmaße von Charlys kompletter Wohnung hatte. Es gab eine runde Badewanne, die in den Boden eingelassen war, eine Reihe von Waschbecken vor einer Spiegelwand, die andere Wand sah aus, als wäre sie aus Felsen. Nur eine Toilette konnte sie nicht sehen.
„Die Dusche funktioniert per Stimmbefehl“, erklärte die Königin. „Ich zeig es dir.“
Sie traten etwas näher an die Felswand heran und Charly sah die Königin irritiert an. Was für eine Dusche?
„Wasser an, warm, mittlerer Grad.“
Sofort ergoss sich ein Wasserfall von der Felswand und Charly trat erschrocken einen Schritt zurück. Damit hatte sie nicht gerechnet.
„Du kannst per Stimme das Wasser wärmer oder kälter stellen und den Härtegrad zwischen weich, mittel oder hart wählen.“ Sie sah Charly lächelnd an. „Wasser aus“, befahl sie und das Wasser stoppte. „Gebläse warm, höchste Stufe.“
Sofort
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