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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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war.
    „Sie brachten sie herein. Mein Vater war außer sich. Er brüllte und gebärdete sich wie wild. Sie konfrontierten ihn direkt damit, dass er sie verraten hätte und dass die Federation auf dem Weg sei. Er bestritt, etwas davon zu wissen, geschweige denn, etwas damit zu tun zu haben, doch sie glaubten ihm nicht.“
    Charly liefen mittlerweile die Tränen über das Gesicht. Sie weinte für den kleinen Jungen, der so Furchtbares erlebt hatte. Sie wollte gar nicht hören, was weiter geschah, doch sie spürte, dass es für Amano wichtig war, darüber zu reden, also hörte sie schweigend zu, als er fortfuhr.
    „Sie töteten sie. Aber nicht ehe sie sich viel Zeit dafür genommen hatten, sie zu vergewaltigen und zu quälen. Sie ließen meinen Vater gefesselt, als sie mit ihr fertig waren, und mich ... mich banden sie an den Tisch, auf dem meine Mutter lag. Das Blut ... Ihr Blut tropfte auf mich herab. Als die Federation uns fand, war mein Vater bereits dem Wahnsinn verfallen. Er riss dem erstbesten Krieger das Schwert aus den Händen und tötete sich selbst.“
    „Hat ... hat man die Rebellen ...“
    „Nein!“, knurrte Amano. „Sie entkamen. Doch zehn Jahre später konnten Kordan, Marruk und ich einen Teil der Rebellen ausfindig machen. Wir sorgten dafür, dass sie sich an ihre Untaten erinnerten, ehe sie starben. Und es dauerte lange, bis das der Fall war.“
    Amanos Stimme hatte einen eisigen Klang angenommen. Doch sie verstand. Sie verstand es besser als irgendjemand anderer.
    „Ich habe bisher mit niemandem sonst darüber geredet“, bekannte er.
    „Es ... es tut mir so leid“, flüsterte sie.
    Er öffnete die Augen und sah sie an.
    „Du weinst“, stellte er bestürzt fest. „Das tut mir leid. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen. Sicher hat es bei dir Erinnerungen ausge...“
    „Nein!“, unterbrach sie ihn. „Ich weine um den Jungen, der du gewesen bist. Es muss schrecklich gewesen sein, das alles mitanzusehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen ... Oh, Gott! Es tut mir so leid.“
    „Ich ... ich habe ihren Tod nicht gesehen“, sagte er leise. Sie hatten mich hinter einem Pfeiler festgehalten. Ich hörte ihre Schreie, doch ich sah nicht, was sie ... was sie mit ihr machten. Jedenfalls nicht direkt. Ich sah meinen Vater. Ich sah es in seinem Gesicht.“ Er blickte sie an. „Ich sah exakt den Moment, in dem sein Schmerz, seine Wut und seine Hilflosigkeit in Wahnsinn umschlugen. Ich sah es ... in seinen Augen.“
    „Wie ... wie hast du es geschafft ...?“, begann sie und brach ab, weil ihr die Worte nicht kommen wollten.
    „Damit fertigzuwerden?“, fragte er.
    Sie nickte.
    „Ich bin mit dem Gedanken an Rache aufgewachsen. Und ich habe Rache geübt. Das ist der Unterschied zwischen uns, Charly. Ich wurde größer und stärker. Ich war in der Lage, meinen Peinigern gegenüberzutreten und ihnen zurückzugeben, was sie mir und meiner Familie angetan hatten. Diese Chance hattest du nie. Vielleicht ist das der Grund, dass du es so schwer damit hast.“
    „Du ... du weißt?“, fragte sie entsetzt. „Hat deine Tante dir ...“
    „Sie hat es mir nicht erzählt“, sagte Amano. „Alle Räume des Palastes können per Monitor überwacht werden. Ich musste wissen, was dir geschehen ist, damit ich dich verstehen konnte.“
    „Du hast ... gelauscht?“
    „Du bist meine Gefährtin. Ich musste wissen, was dich quält. Du wolltest nicht mit mir reden, weil du mir nicht vertraust. Es hat mich gequält, dass ich nicht für dich da sein konnte. Ich wollte dich in den Arm nehmen und dich trösten, doch du ...“
    „Du hattest nicht das Recht“, fuhr sie ihn an. „Du hattest verdammt noch mal kein Recht dazu, mein Gespräch mit deiner Tante zu belauschen. Ich habe mich ihr anvertraut, weil ich dachte, dass ich es nur ihr erzähle! Einer Frau!“
    „Es tut mir leid, wenn dich das so aufregt, aber ich hatte keine andere Wahl. Du verstehst das nicht. Es ist für mich als deinem Gefährten von großer Wichtigkeit, dass ...“
    „Aaaaarrrrgggghhh!“, schrie sie frustriert auf und er verstummte. „Ich habe es satt, dass du mich immer als deine Gefährtin betitelst, als wäre es schon ein Fakt. Es ist vielleicht dein Wunsch, doch ich habe nicht zugestimmt, deine Gefährtin zu sein.“
    „Es ist ein Fakt“, widersprach er. „Du siehst die Bindung nicht, weil deine Angst dich davon abhält. Ein Carthianer weiß, wenn er seine Gefährtin trifft. Es gibt keine Zweifel. Deswegen bist du hier. Damit ich dich

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