Charming Charly
sich, doch sie mied seinen Blick. Mit einem flauen Gefühl im Magen folgte sie ihm hinauf zu ihrem Zimmer. Ihre Wachen hatten schon lange ihren verdienten Feierabend gemacht. Amano war jetzt ihre Wache.
„Setz dich bitte auf das Bett“, sagte er, als er die Tür hinter ihnen schloss.
„Amano, bitte ...“, begann sie unbehaglich.
„Ich habe nicht vor, dir wehzutun, Charly. Setz dich.“
Sie tat, was er sagte, doch sie konnte nichts dagegen tun, dass sie vor Unsicherheit zitterte. Er folgte ihr zum Bett.
„Gib mir deine Hände.“
„Bitte, kannst du mich nicht einfach ... lassen? Ich ...“
„Ich kann nicht, Charly, und ich werde dir auch gleich erklären, warum. Doch jetzt gib mir bitte deine Hände.“
Er fesselte ihre Hände, doch diesmal ließ er die Kette so lang, dass sie ihre Hände in den Schoß legen konnte. Er trat ein paar Schritte zurück und sah sie an.
„Ich werde mich jetzt ausziehen, doch ich werde dich nicht anfassen. Ich werde dir weder Gewalt antun noch irgendetwas Sexuelles mit dir anstellen. Alles, was ich will, ist, dir zu beweisen, dass es an mir nichts Erschreckendes gibt. Nichts, wovor du dich fürchten müsstest.“
Charly wandte hastig den Blick ab, als er sein Shirt über den Kopf zog. Der Anblick seiner breiten Brust war zu verwirrend und viel zu intim. Sie konnte nicht glauben, was hier passierte. Sie sah seine Bewegungen aus den Augenwinkeln und wusste, dass er sich weiter entkleidete.
„Sieh mich an, Charly“, sagte er rau und sie kniff die Augen zusammen.
„Ich kann nicht.“
Sie hörte ihn näher kommen, dann spürte sie etwas Kaltes an den Händen.
„Hier! Nimm das“, sagte er und sie öffnete die Augen, um auf das Messer zu starren, das er ihr in die Hand drückte.
„Was?“, fragte sie verstört, bemüht, seinen nackten Körper nicht anzusehen.
„Ich habe gesagt, dass ich dir keine Gewalt antun werde. Sollte ich lügen, hast du die Waffe. Ich will, dass du mir vertraust. Selbst dann, wenn du gefesselt und hilflos bist, hast du von mir nichts zu befürchten. Ich würde dir nie wehtun, Charly. Sobald ich dir zu nahe komme, stich zu.“
Er trat ein paar Schritte zurück.
„Und jetzt sieh mich an.“
Ihre zitternden Finger schlossen sich fest um den Griff der Klinge. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Ihr Magen schien sich verknotet zu haben und sie fühlte sich schwindlig.
„Charly!“
Sie öffnete die Augen und starrte ihm auf die Füße. Ihr Blick glitt langsam an einem Paar muskulöser, leicht behaarter Beine hinauf. Hastig und mit hochroten Wangen übersprang sie die mittlere Partie seines Körpers und blieb an einem unglaublichen Waschbrettbauch hängen. Sie spürte eine prickelnde Hitze in ihrem Unterleib und schloss kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnete, ließ sie ihren Blick weiter wandern. Seine breite Brust war leicht behaart und wirkte so verdammt männlich. Sie hatte schon andere, gut gebaute Männer gesehen. Im Sportklub, am Strand, in Filmen. Doch nie hatte der Anblick eines Mannes so verrückte Dinge mit ihrem Körper angestellt.
„Charly“, flüsterte er rau. „Alles in Ordnung? Sieh mich an.“
Sie hob den Blick und sah in seine warmen braunen Augen.
„Ich komme jetzt zu dir“, sagte er ruhig. „Rück ein Stückchen, denn ich werde mich jetzt zu dir setzen.“
Ihre Augen weiteten sich und sie biss sich nervös auf die Lippe.
„Ich werde nichts tun, okay? Ich werde dir erklären, warum ich dies tue. Warum ich etwas tun muss.“
Sie nickte schwach und rückte etwas beiseite.
Er kam näher und setzte sich. Sie wusste nicht, wo sie hinsehen sollte, also starrte sie auf das Messer in den Händen.
Er atmete tief ein und aus, ehe er zu reden anfing.
„Ich muss dir etwas erklären. Etwas über die Carthianer“, begann er. „Wenn ein Carthianer auf seine Gefährtin trifft, dann weiß er sofort, dass es die Richtige ist. Es gibt keinen Zweifel daran. Wenn ein Mann bei uns mit seiner Gefährtin intim wird, beißt er sie und injiziert ein Hormon, das luststeigernd wirkt. Dieses Hormon wird erst dann produziert, wenn ein Mann auf seine Gefährtin trifft. Ich bin keine Jungfrau, Charly. Ich hatte andere Frauen vor dir, doch keine war die Richtige. Mein Körper hatte keine Notwendigkeit, das Hormon zu produzieren. Es wird erst in dem Moment produziert, wenn ein Mann seine Gefährtin gefunden hat.“
Charly hörte wie gebannt zu. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte, und sie wusste
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