Chauffeur of love - Mr Daisy?
rücksichtslos sein?
Dann ist es vorbei… Als ich das Mikro wieder einschalte, höre ich nur noch schwere Atemzüge. Der Blonde hockt jetzt im Fußraum und die Bewegungen seines Armes lassen mich wissen, dass er sich gerade einen runterholt. Nun, das hat er verdient nach dieser fiesen Behandlung. Allerdings mag ich es nicht, wenn ich die Spermareste wegmachen muss. Hoffentlich hat er ein Taschentuch dabei.
„Verdammt“, höre ich Rossdale zischen.
Anscheinend hat Blondie ihm gegens Bein ejakuliert. So, wie dieser da kauert, wirkt er ohnehin wie ein kleiner Köter. Ich muss grinsen, obwohl mein Herz brennt.
„Charlie, fahr zurück“, knurrt der Star und ich werfe den Motor an.
Während der Rückfahrt kann ich bei gelegentlichen Blicken in den Spiegel sehen, wie sich die beiden Kerle säubern und die Klamotten zurechtrücken. Gerade zu dem Zeitpunkt , als ich die Lange Reihe erneut erreicht habe, sind biede fertig. Rossdale zückt di e Brieftasche und ein brauner Schein wechselt den Besitzer.
Der Kleine strahlt und sagt artig: „Vielen Dank.“
Das löst bei mir lediglich Kotzreiz aus und Rossdales Gesicht verzieht sich auch unangenehm berührt. Der Blonde steigt aus dem Wagen und ich sehe in den Spiegel. Ganz langsam wendet sich der Star zu mir, starrt mir einen Moment in die Augen und sagt dann leise: „Nach Hause.“
In mir gärt es. Soll ich gleich stumm wegfahren oder Rossdale zur Rede stellen? Allerdings wüsste ich nicht, was ich sagen soll. Du bist vor meinen Augen fremdgegangen? Unpassend. Er hat lediglich das getan, was er tun darf: Fremdficken. Damit ist unsere Vereinbarung hinfällig, doch das scheint ihn nicht zu kümmern. Scheinbar gelassen lehnt der Arsch in den Polstern und guckt seitlich aus dem Fenster, so als wäre nichts geschehen. Als hätte er nur einen kleinen Imbiss zu sich genommen. Ich koche immer stärker vor Wut, je näher wir seinem Heim kommen. Eins ist sicher: Ich werde ihn nicht mehr chauffieren. Thore wird toben, aber ich kann es einfach nicht. Jeden Tag zusehen zu müssen, wie Rossdale es sich besorgen lässt ist undenkbar. Dann doch lieber Zoff mit dem Chef.
Ich habe das Grundstück erreicht und halte am Bordstein. Rossdale rutscht bis zur Tür, dann guckt er nach vorn. Sein Blick wirkt jetzt gehetzt, als würde es auch in ihm brodeln. Er öffnet den Mund, aber nichts kommt heraus. Dann steigt er aus und wirft die rückwärtige Tür zu. Das Geräusch klingt wie der Abschluss einer Episode. Ich fahre los, ohne ihn nochmal eines Blickes zu würdigen. Es ist vorbei, singt eine Stimme in mir und eine andere sagt leise ‚gut so‘, doch ich bin nicht zugänglich. Es ist schlecht und tut weh und ich will am liebsten umkehren und vor Rossdale auf die Knie gehen – doch das wäre nicht richtig. Nichts ist mehr richtig.
Heute Abend brauche ich ein ganzes Glas Whisky und die doppelte Anzahl Pillen, um überhaupt zur Ruhe zu kommen.
Thore tobt am nächsten Tag und beschimpft mich, bis ich wortlos das Büro verlasse und mich in die Werkstatt begebe. Meist ist der Chef etwas später wieder zugänglich. Verlieren will ich den Job natürlich nicht, aber Rossdale muss sich an jemand anderen gewöhnen. Ich kann es einfach nicht. Die Erinnerung an gestern taucht immer wieder auf. Wie eine Dauerwerbesendung läuft sie durch mein Gehirn. Rossdales Blick, als er den Kleinen gefickt hat. Scheiße. Es hat so geschmerzt und tut es immer noch.
Nach zwei Stunden kommt Thore in die Werkstatt geschlendert und winkt mir zu.
„Komm in mein Büro“, ruft er und dreht sich sogleich um, um den Rückweg anzutreten.
Ich wische mir die Hände an einem Lappen ab und folge ihm in gebührendem Abstand. Was kommt nun? Ich rechne mit allem, sogar mit einer Kündigung, doch Thore wirkt nachdenklich, nicht mehr wütend.
„Setz dich“, sagt er, zeigt auf den Stuhl nahe dem Schreibtisch, hinter dem er gerade Platz genommen hat und faltet die Hände vor seinem Bauch. „Erkläre mir bitte mal genau, weshalb du McKendall nicht mehr fahren willst.“
Mein Chef weiß Bescheid über meine sexuelle Ausrichtung, ist selbst auch schwul. Dennoch, ich muss Rossdales Geheimnis bewahren, alles andere wäre unfair. Ich mag zickig sein, dumm und vielleicht auch devot, aber niemals unfair.
„Wir haben uns gestritten“, sage ich lapidar.
„Aha. Und – das lässt sich nicht mit einem Gespräch bereinigen?“, fragt Thore lauernd.
Ich
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