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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Schwert vorgeführt hatte, das er mich sonst nicht hatte halten lassen wollen, das Schwert, das er mit großer Ehrfurcht behandelte.
    Ich hatte ihn Anfang der Woche zu dieser Ehrfurcht befragt, warum er schwieg, wenn die Klinge entblößt war, warum sein Blick ein wenig unkonzentriert wirkte, wenn er sie hervorzog.
    Seine Antwort – »es ist eine gute Klinge« – war wenig zufriedenstellend, und ich vermutete, dass das noch nicht mal die Spitze des Eisbergs war.
    Ich hielt das Schwert vor mir und wartete auf Catchers Anweisungen. Er hatte eine Menge.
    Seinen Mangel an Geschwätzigkeit, wenn es darum ging zu erklären, wieso er dieses Schwert mochte, ersetzte er durch eine Menge Vorschläge, wie ich meine Beziehung zu diesem Schwert gestalten könne – Vorschläge zur Position meiner Hände auf dem Griff (die nicht ganz korrekt war, meiner sorgfältigen Nachahmung zum Trotz), zur Position der Klinge sorgfältigen Nachahmung zum Trotz), zur Position der Klinge im Verhältnis zum Rest meines Körpers, zur Stellung meiner Füße und zur Verteilung meines Körpergewichts vor einem Schlag.
    Catcher erklärte mir, dass mein erstes Mal mit dem Schwert nur dazu diente, mich an das Gefühl zu gewöhnen, an das Gewicht. Die eigentlichen Bewegungsabläufe würde ich mit dem Bokken trainieren, denn, wenn Catcher auch mit dem, was ich bisher gelernt hatte, zufrieden war, hatte er doch keinerlei Vertrauen in meine Fähigkeiten, das Katana tatsächlich zu handhaben. Zumindest nicht, was seine tatsächlich zu handhaben. Zumindest nicht, was seine pedantischen Ansprüche anging.
    Als er mir das erzählte, verharrte ich in einer Stellung, die er mir gerade beibrachte, und sah ihn an. »Warum habe ich dann dieses Katana in der Hand?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde sofort ernst. »Weil du ein Vampir bist und außerdem ein Vampir Cadogans. Bis du die Bewegungsabläufe gelernt hast, bis du gelernt hast, das Schwert wie ein Meister zu führen« – sein Tonfall machte mir deutlich, dass er nichts Geringeres von mir erwartete –, »so lange wirst du bluffen müssen.« Er hob eine Hand und deutete auf die Klinge des Katana. »Es ist, neben anderen Dingen, dein Bluff.«
    Dann warf er Mallory einen kurzen Blick zu, den als unartig zu bezeichnen eine Untertreibung gewesen wäre. »Wenn du noch nicht wirklich bereit bist, das Schwert zu führen, dann lerne zuerst, es richtig zu halten.«
    Von der anderen Seite des Trainingsraums ertönte ein süffisantes Grunzen.
    Catcher lachte und war offensichtlich sehr zufrieden mit sich.
    »Es tut nur beim ersten Mal weh.«
    »Wo habe ich das nur schon mal gehört?«, war Malorys lakonische Antwort, wobei sie mit einem ihrer übereinandergeschlagenen Beine wippte und durch ein Magazin blätterte. »Ich habe es dir einmal gesagt, und ich habe es dir tausendmal gesagt: Magie gehört nicht ins Schlafzimmer.« Aber obwohl ihre Augen auf das Magazin in ihrem Schoß gerichtet waren, grinste sie, während sie das sagte.
    Haus Cadogan, ich komme, dachte ich und korrigierte meinen Griff am Katana. Ich verlegte meinen Schwerpunkt in die Mitte, rollte die Schultern nach vorne und griff an.
    Zwei Stunden später machte sich die Sonne daran, ihre ersten Strahlen über den Horizont zu schicken. Ich war wieder zu Hause und trug ein Tanktop und eine Flanellpyjamahose. Ich lag auf meinem Bett mit dem Handy in der Hand und spielte erneut die Nachricht ab, die ich abgehört hatte, als ich den Trainingsraum verließ. Sie stammte von Morgan; er hatte sie während meines Trainings hinterlassen.
    Piep. »He. Hier ist Morgan. Von Navarre, falls du eine Menge von uns kennst. Ich meine Morgans. Ich rede Unsinn. Ich hoffe, die Aufnahmezeremonie ist gut verlaufen. Hab gehört, du wurdest zur Hüterin ernannt. Glückwunsch.«
    Dann hielt er mir einen kurzen Vortrag über die Geschichte meines Amtes und die Tatsache, dass Ethan diese Position wieder zum Leben erweckt hatte.
    Er redete so lange, dass ihn das Handy abschnitt. Dann rief er erneut an.
    Piep. »Entschuldige. Hab wohl ein bisschen weit ausgeholt. Vermutlich nicht mein größter Moment. Dies war ganz bestimmt nicht die charmante Demonstration meiner unglaublichen Fähigkeiten, wie ich sie geplant hatte.« Eine kurze Pause. »Ich möchte dich wiedersehen.« Räuspern. »Ich meine – und wenn es nur aus dem Grund geschieht, um dir zu erklären, natürlich ein wenig ausführlicher, welche Vorteile es hat, für die Packers zu sein – der Ruhm, die Geschichte …«
    »Die

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