Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
hast recht. Ich mach mich gerade lächerlich. Du musst da wohnen, deine Vampir-Sache durchziehen, mal was Neues ausprobieren.« Dann hob sie eine Augenbraue. »Hast du gesagt, dass du Ethan liebst?«
»Nur um deine Aufmerksamkeit zu erregen.« Vermutlich. Scheiße!
»Ich muss schon sagen, Merit, die Vorstellung gefällt mir nicht.«
Ich nickte reumütig und machte mich auf den Weg zum Umkleideraum. »Sei einfach froh, dass du nicht ich bist.«
Minuten später erschien ich barfuß und mit Pferdeschwanz, bereit für eine weitere Nacht Training, um, unter anderem, den bereit für eine weitere Nacht Training, um, unter anderem, den Mann zu schützen, bei dem mich widersprüchliche Gefühle plagten. Mallory und Jeff hatten es sich auf der anderen Seite des Raums auf Stühlen bequem gemacht.
Catcher war noch nicht zurückgekehrt, also ging ich zu dem Sandsack, der in einer Ecke der Turnhalle hing, ballte meine Hände zu Fäusten und begann draufzuschlagen.
Während der wenigen Trainingseinheiten, die ich seit der Aufnahmezeremonie mit Catcher gehabt hatte, hatten wir Schlagkissen benutzt und dabei Geraden, Vorwärtsfußtritte und Aufwärtshaken geübt sowie an meiner Deckung gearbeitet. Diese Techniken waren dazu gedacht, meine Ausdauer zu verbessern und mir die Grundlagen des Ausdauer zu verbessern und mir die Grundlagen des Vampirkampfstils zu vermitteln, und auch, um sicherzustellen, dass ich die Prüfungen bestand, die die Wachen Cadogans ablegen mussten. Aber ich hatte mir meist zu viele Gedanken darüber gemacht, die Abfolgen und ihre Formen zu lernen, als dass die Bewegungen von therapeutischem Nutzen oder gar tröstlich gewesen wären.
Mit Catcher im Rücken gab es für mich keine derartige Mit Catcher im Rücken gab es für mich keine derartige Ablenkung.
Ich schlug eine saubere Gerade mitten in das Logo, klatsch, liebte den flachen Aufschlag und wie der Sandsack in die andere Richtung flog. Ich liebte die Tatsache, dass ich ihn bewegt hatte. Ich genoss das Gefühl, mir grüne Augen vorzustellen, die mich aus dem Logo heraus anstarrten, und hatte den Punkt genau zwischen ihnen getroffen.
Klatsch. Klatsch. Ein befriedigender Doppelhaken, bei dem der Sandsack an die Stelle des Mannes trat, dem ich mich zu dienen verpflichtet hatte, für den ich mich ein wenig zu sehr interessierte.
Ich ging einen Schritt zurück, drehte mich auf der Ferse, drehte die Hüfte und landete einen Seitentritt. Für den zufälligen Zuschauer sah es vermutlich so aus, als ob ich mich aufwärmen würde, indem ich einige gut platzierte Tritte an einem leblosen Objekt anbrachte.
Aber in meinem Kopf, klatsch, trat ich, zack, einem gewissen Meistervampir, klatsch, ins Gesicht.
Endlich begann ich zu lächeln, stellte mich gerade hin und stemmte die Hände in die Hüften, als ich dem schwingenden Sandsack an seiner Kette zusah. »Wohltuend«, lautete meine Schlussfolgerung.
Die Tür an der Rückseite des Trainingsraums öffnete sich, und Catcher kam herein, das Katana in seiner rechten Hand. Das Schwert steckte in seiner glänzend schwarz lackierten Scheide. In seiner Linken hielt er einen Holzstock in der Form eines Katana – ein längliches Stück leicht gebogenen, glänzenden Holzes –, aber ohne das Heft oder eine andere Unterscheidung zwischen Griff und Klinge. Ich hatte gelernt, dass es sich dabei um ein Bokken handelte, ein Übungsschwert – das Handwerkszeug, um die Schwertkunst zu erlernen, ohne dass der Anfänger Sachen durchtrennte, die nicht zum Durchtrennen gedacht waren.
Catcher schritt weiter in die Mitte der Matten, legte das Bokken hin und zog mit einer langsamen, vorsichtigen Bewegung das Katana leicht schräg hervor. Der unverhüllte Stahl spiegelte das Licht wider, schimmerte und verursachte ein metallisches Pfeifen, als Catcher ihn schließlich durch die Luft schwang. Dann winkte er mich herbei, und ich setzte mich zu ihm in die Mitte der Matten.
Er drehte das Katana und bot mir das Schwert an, eine Hand am Heft.
Ich nahm es, prüfte sein Gewicht in meiner Hand. Es fühlte sich leichter an, als ich gedacht hatte, wenn man die komplexe Mischung von verschiedenen Materialien bedachte – Holz, Stahl, unebene Rochenhaut, grob geripptes Seidengewebe.
Ich packte das Schwert mit meiner rechten Hand direkt unter dem Heft und legte die Finger meiner linken Hand dahinter, vier Fingerbreit dazwischen. Es war nicht so, dass ich das einstudiert hätte.
Ich machte einfach nur die Handbewegungen nach, die er mir mit dem
Weitere Kostenlose Bücher