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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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bezweifelte ich zwar, aber ich hatte mich lange genug dem Selbstmitleid hingegeben. Ich ignorierte meine Zweifel und tapste nach oben.
    Ich vermied es, in den Badezimmerspiegel zu blicken, weil ich Angst vor einem nicht vorhandenen Spiegelbild hatte.
    Ich blieb so lange unter der Dusche, bis das heiße Wasser aufgebraucht war. Ich genoss die prickelnde Hitze und dachte nach … über meine neue Existenz? Helen hatte einige Grundkenntnisse erwähnt – Holzpflöcke, Sonnenlicht, Blut –, aber die Metaphysik hatte sie gänzlich ausgelassen. Wer war ich? Was war ich? Seelenlos? Tot?
    Untot?
    Ich zwang mich zu einer Antwort auf meine Fragen: Ich wischte mit der Hand über den beschlagenen Spiegel und betete um ein Spiegelbild. In dem kleinen Badezimmer waberte der Dampf, konnte mich aber nicht verdecken. Ich stand sichtbar vor dem Spiegel, noch nass und überwiegend stand sichtbar vor dem Spiegel, noch nass und überwiegend von einem rosafarbenen Handtuch bedeckt.
    Mein Gesichtsausdruck verriet meine Erleichterung.
    Ich runzelte im Spiegel meine Stirn und versuchte, den Rest zu enträtseln. Ich war nie besonders religiös gewesen. Für meine Eltern war die Kirche eine Gelegenheit, mit Prada-Slippern Eltern war die Kirche eine Gelegenheit, mit Prada-Slippern und dem neuesten Mercedes-Cabrio anzugeben.
    Aber innerlich war ich immer ein spiritueller Mensch gewesen.
    Meinen Eltern zum Trotz versuchte ich immer für die Dinge, die mir gegeben worden waren, dankbar zu sein. Ich die mir gegeben worden waren, dankbar zu sein. Ich versuchte, für die Dinge dankbar zu sein, die mich daran erinnerten, dass ich nur ein kleines Rad im Getriebe war: für den See an einem trüben, wolkigen Tag; die göttliche Gnade von Edward Elgars Violinenkonzert; die friedliche Würde eines Gemäldes von Mary Cassatt im Art Institute.
    Während ich also zitternd, nackt und nass vor dem Badezimmerspiegel stand, richtete ich meinen Blick zum Himmel. »Ich hoffe, wir können damit leben.«
    Eine Antwort erhielt ich nicht, aber ich hatte auch nicht wirklich eine erwartet. Es spielte auch keine Rolle, ob nun mit oder ohne Antwort. So ist das nun mal mit dem Glauben, nehme ich an.
    Zwanzig Minuten später war ich wieder unten, sauber und trocken und in meinen Jeans. Ich hatte mich für eine meiner Lieblingshosen entschieden, die an der Hüfte tief saß, und zwei übereinander zu tragende T-Shirts ausgewählt, die weiß und blau waren und zu meinen Augen passten.
    Außerdem trug ich meine schwarzen Pumas von Mihara.
    Bei einer Größe von 1,73 Meter brauchte ich keine Stöckelschuhe. Das einzige Accessoire, das bei diesem Ensemble fehlte, war ein schwarzes Gummiband, das ich für Haarnotfälle immer am rechten Handgelenk trug. Heute hatte ich meine dunklen Haare bereits zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der den gerade geschnittenen Pony in die Stirn fallen ließ.
    Ich fand Mallory unten in der Küche, wo sie an der Kücheninsel saß. Vor ihr stand eine Dose Diät-Cola, und sie hielt eine Ausgabe der Cosmopolitan in der Hand.
    »Was hast du letzte Nacht aus deiner Vampirbibel gelernt?«, fragte sie, ohne aufzublicken.
    Während ich mich darauf vorbereitete, mein Wissen wiederzugeben, schnappte ich mir eine Dose Limonade aus dem Kühlschrank, öffnete sie und setzte mich auf den Stuhl neben Mallory. »Wie Helen sagte, gibt es in den Vereinigten Staaten zwölf Vampirhäuser, drei davon in Chicago. Die Struktur der Häuser gleicht … Nun ja, stell dir das englische Feudalsystem vor. Nur anstelle des Barons gibt es den Meistervampir, der für alle der Chef ist.«
    »Ethan«, soufflierte sie.
    Ich nickte zustimmend. »Bei Cadogan ist es Ethan. Er ist in Ich nickte zustimmend. »Bei Cadogan ist es Ethan. Er ist in seinem Haus der mächtigste Vampir. Die übrigen Vampire sind nichts anderes als seine Lakaien – wir müssen ihm einen Eid leisten, unsere Treue schwören, so was halt. Er hat sogar einen schicken Titel.«
    Sie sah mit gerunzelter Stirn hoch.
    »Er ist mein ›Lehnsherr‹.«
    Mallory versuchte mit wenig Erfolg, ein Kichern zu unterdrücken – das sich irgendwie sehr abgewürgt und kraftlos anhörte –, bevor sie sich wieder ihrem Magazin widmete. »Du musst ›Darth Vader‹ Sullivan deinen ›Lehnsherren‹ nennen?«
    Ich grinste. »Nur, wenn ich von ihm eine Antwort erwarte.«
    Sie schnaubte. »Was noch?«
    »Die Häuser sind wie« – ich hielt inne und versuchte einen guten Vergleich zu finden – »… Monostädte, also Städte, die von

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