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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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einer Seite des medizinischen Plastikbeutels füllte sich langsam wieder auf. Angewidert entfuhr ihr ein Geräusch, und sie betrachtete mich mit einem mitleidigen Blick. »Jesus, Merit!«
    Ich nickte und sah auf den Beutel, Blutgruppe 0. Einer der sieben, die geliefert worden waren. Es gab einen für jede Blutgruppe – A, B, AB und 0 – und drei zusätzliche Beutel 0, was wohl dem al gemeinen Geschmack am ehesten entsprach.
    »Flüssigkeit, Flüssigkeit überall, und nicht ein Tropfen zu trinken«, stellte ich fest.
    »Bäh. Ist das ein Zitat? Uni-Streberin.«
    »Werbeschlampe.«
    »Nerd.«
    »Blauhaarige Irre.«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.« Sie nahm das Eisteeglas und reichte es mir. »Jetzt oder nie, Merit. Sie sagte, du brauchst einen halben Liter alle zwei Tage.«
    »Ich nehme mal an, dass es sich dabei um einen Durchschnittswert handelt. Du weißt schon – zwei Liter pro Woche, mehr oder weniger, etwa einen halben Liter alle zwei Tage. Und ich hatte wahrscheinlich schon was bekommen, als sie mich gestern hier abgeliefert haben. Also muss ich das Ding bis morgen wirklich nicht aufmachen.«
    Mallory sah mich schräg an. »Du willst es nicht mal probieren? Es ist Blut, und du bist eine Vampirin. Du solltest das Plastik mit deinen rasiermesserscharfen Fangzähnen gierig das Plastik mit deinen rasiermesserscharfen Fangzähnen gierig aufreißen.« Sie hielt den Beutel zwischen zwei Fingern hoch und wackelte damit. »Blut. Lecker, lecker Blut.« Ihr Schütteln ließ die karminrote Flüssigkeit langsam im Beutel hin und her schwappen, wie sanfte Wellen in einem kleinen, in sich geschlossenen Ozean. Mich machte es seekrank.
    Ich legte eine schützende Hand auf meinen Bauch. »Bitte, stell den Beutel einfach hin, Mallory!«
    Das tat sie, und wir starrten ihn einige Minuten lang an, bis ich zu ihr aufblickte. »Ich glaube, ich hab einfach keinen Appetit im Moment. Es wäre vermutlich verlockender, wenn ich es wirklich, wirklich wollte.«
    »Hast du denn auf irgendwas Appetit?«
    Ich warf einen Blick auf die Reihe Schachteln mit Zerealien auf dem Kühlschrank. Der ungewöhnliche Frühstücksvorrat hatte zum Teil mit Malorys Vorbereitung auf die angebliche Vampir-Apokalypse zu tun. »Reich mir mal die Chunkee Choco Bits. Die mit Marshmallows.«
    »Wird erledigt«, sagte sie und stand von ihrem Stuhl auf.
    Sie ging zum Kühlschrank, schnappte sich die Schachtel und kehrte zu mir zurück. Ich öffnete sie, griff hinein und nahm eine Handvoll Zerealien, um sie zu durchsuchen. Ich aß sie mit Genuss.
    »Willst du nichts?«
    »Mark kommt gleich vorbei«, sagte sie vorsichtig, »wenn das für dich okay ist.«
    Mark war Malorys süßer, aber zielloser Freund. Ich gab ihnen noch zwei Wochen. »Klar, kein Problem. Er soll was vom Chinesen mitbringen. Aber wenn er mir auf die Nerven geht, muss ich ihn wahrscheinlich beißen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Vampirschlampe.«
    Ich zuckte mit den Achseln und durchwühlte noch eine Handvoll Zerealien. »Ich will dich nur vorwarnen. Ich werde vermutlich die knallharte Vampirin raushängen lassen.«
    Mallory lachte prustend. Als sie die Küche verließ, rief sie mir über die Schulter zu: »Ja, klar. Du hast einen lila Marshmallow am Kinn, du knallharter Vamp.«
    Ich pullte ihn ab und schnippte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger in die Spüle. Das waren die Dinge, die meinen guten Ruf ruinieren konnten.
    Mit fünfundzwanzig hatte Mark Perkins sich dazu entschlossen, den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Mit sechsundzwanzig war er entschlossen gewesen, den Mount Everest zu besteigen. Danach war die Inka-Stadt Machu Picchu an der Reihe, Basejumping, Geisterjagd in New Orleans und Rennen fahren auf den Salzseen in Utah.
    Im Gegensatz zu Mallory, die praktisch nichts plante, plante Mark alles mit aller Kraft.
    Er machte nur nichts von all dem.
    Er stürmte wie ein Wirbelwind durch unsere Eingangstür, groß, dünn, mit kurzen braunen Haaren. In seinen Armen hielt er Reiseführer, Karten und zwei Papiertüten mit fetttriefenden Böden.
    »Chinesisches Essen!«, quietschte Mallory und sprintete zur Tür, als er hereinkam. Sie küsste ihn kurz auf die Wange, schnappte sich eine Tüte voller Essen und eilte in die Küche.
    Ich las gerade wieder und legte das Buch zurück an seinen Platz auf dem Wohnzimmertisch.
    Er nickte in meine Richtung, ließ seine eigenen Bücher und Karten auf das Zweiersofa fallen und folgte Mallory.
    »Merit.«
    »Hallo, Mark!« Ich winkte ihm rasch mit einem Finger

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