Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
sich diesen Augenblick einprägen, wiedergeben und sich ihn für Freunde und Feinde und Verbündete in Erinnerung rufen würden – die Nacht, in der sie die Hüterin Cadogans zum ersten Mal zur Waffe greifen sahen.
Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel in der Hoffnung, das hier nicht zu vermasseln.
Morgan hatte den Unterton nicht bemerkt und blaffte mich an. »Das ist nicht dein Kampf.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Eide geleistet. Dies ist mein Kampf – und nur mein Kampf. Er hat mich zur Hüterin ernannt, und wenn du das hier in das Haus Cadogan bringst, dann bringst du es zu mir. So läuft das nun mal.«
Morgan schüttelte den Kopf. »Das ist persönlich und keine Angelegenheit des Hauses.«
Ich legte meinen Kopf zur Seite. »Und warum bist du dann hier, im Haus eines anderen?«
Das musste Eindruck auf ihn gemacht haben. Er knurrte leise, wie ein Raubtier. Wäre ich ein Tier gewesen, dann hätten sich mir die Nackenhaare aufgestellt. So aber brachte es nur die Vampirin in mir zum Vorschein – ich wusste, dass meine Augen an ihren Rändern silbern anliefen. Doch ich drängte sie entschlossen wieder zurück, um sie zum Schweigen zu bringen.
»Das geht dich nichts an«, sagte Morgan. »Du wirst dich nur verletzen.«
Mein Mundwinkel zuckte nach oben. »Weil ich ein Mädchen bin?«
Sein Mund wurde zu einem schmalen Strich, und er beugte sich vor. Sein Hals drückte sich auf die scharfe Spitze meiner Klinge. Ein einzelner dunkelroter Tropfen glitt an ihr entlang.
Wenn ich mich heute daran erinnere, könnte ich schwören, dass mein Schwert sich sofort erwärmte, als Morgans Blut an dem Stahl entlanglief.
»Der Erste Treffer!«, rief jemand aus der Menge, und die Vampire in unserer Nähe wichen zurück und eröffneten um uns einen großen Kreis. Zu meiner Linken und Rechten bemerkte ich eine Bewegung, und nach einem kurzen Blick sah ich, dass Luc und Juliet zu beiden Seiten Ethans Position bezogen hatten.
Nun, da unser Lehnsherr geschützt war, grinste ich Morgan unter meinem Pony hervor an und brachte so viel Wagemut auf, wie ich nur konnte. »Du bist hier. Ich bin hier. Möchtest du tanzen?«
Ich hielt mein Schwert unbewegt und sah, wie Morgans Blick kurz hinter mich huschte, dann wieder zu mir. Seine Augen wurden vor Überraschung groß, und sein Mund öffnete sich leicht. Ich hatte keine Ahnung, was gerade geschehen war.
Aber Morgan zog seine Jacke aus und hielt sie zur Seite, wobei er die Riemen einer Scheide entblößte. Ein Vampir, der vermutlich mit ihm von Navarre hierhergekommen war, trat auf ihn zu und nahm ihm seine Jacke ab. Morgan griff hinter sich und zog einen gotisch wirkenden Dolch aus seiner Halterung. Die Klinge funkelte, ihre seltsamen Kurven und Winkel, und ich kann nicht behaupten, dass mich die Tatsache beeindruckte, dass er sie unter seiner Kleidung versteckt hatte.
Ich versuchte, meine plötzlich aufkommende Panik zu unterdrücken, dass ich mit achtundzwanzig vor meinem ersten wirklichen Kampf stand – keine Streitigkeiten unter Geschwistern, sondern ein Duell, ein Kampf, meine erste Schlacht im Namen Cadogans. Ehrlich gesagt war ich mir immer noch nicht sicher, ob Morgan das durchziehen würde, mich vor Ethan, Scott, den Abtrünnigen und Zeugen aus dem Haus Cadogan zu verletzen, auf dem Grund und Boden Haus Cadogan zu verletzen, auf dem Grund und Boden Cadogans.
Vor allem nicht, weil er keinerlei verlässlichen Beweis zur Hand hatte, der Cadogan für die Drohung verantwortlich machte, und weil er wusste, dass ich selbst eine solche Drohung erhalten hatte. Und was noch viel wichtiger war: Er hatte mich geküsst.
Aber hier standen wir, in einem Kreis aus fünfzig Vampiren, und er war selbst schuld. Also musste ich es darauf ankommen lassen. Vorsichtig, langsam, senkte ich mein Schwert, wendete es, sodass der Knauf nach oben zeigte, und hielt es nach rechts, bis Lindsey vortrat und es mir abnahm.
Morgan machte große Augen, als ich die Jacke öffnete, und sie wurden noch größer, als ich sie auszog. Das Einzige, was ich darunter trug, war das eng anliegende Lederband, das meinen Bauch und meine Hüfte bis zum Ansatz meiner Lederhose entblößte. Ich hielt die Jacke nach links, spürte, wie ihr Gewicht verschwand, und hielt meine rechte Hand ausgestreckt, um mein Schwert zurückzuerhalten. Als der körperwarme Griff wieder in meiner Hand lag, drehte ich mein Handgelenk kurz, um mich an das Gewicht des Schwerts zu gewöhnen, und lächelte ihn an.
»Wollen
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