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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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wir?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Ich kann nicht gegen dich kämpfen.«
    Ich nahm die typische Angriffshaltung ein, die Catcher mir beigebracht hatte – Beine schulterbreit gespreizt, das Gewicht auf meinen Fußballen, lockere Knie, Schwert nach oben, beide Hände um den Griff gelegt.
    »Das ist bedauerlich«, bemerkte ich, sprang kurz vor und schnitt einen Schlitz in sein langärmeliges T-Shirt. Ich zog einen Schmollmund, klimperte mit den Augen und warf ihm einen zutiefst unschuldigen Blick zu. »Ups.«
    »Lass es nicht darauf ankommen, Merit.«
    Diesmal war mein Tonfall ausdruckslos. »Ich bin hier nicht diejenige, die es darauf ankommen lässt. Du hast mein Haus herausgefordert. Du bist hier, um den Kampf mit Cadogan, mit Ethan, aufzunehmen, weil du der Meinung bist, wir hätten etwas mit den Morden an diesen beiden Frauen zu tun. Und du verhältst dich so aufgrund eines Zettels, den jemand in das Schlafzimmer deiner Meisterin gelegt hat. Ich bezweifle stark, dass Ethan es geschafft hätte, Celinas Boudoir zu betreten, ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen.« Die Menge kicherte anerkennend. »Wie sollen wir sonst darauf reagieren, anerkennend. »Wie sollen wir sonst darauf reagieren, Morgan?«
    »Er hätte dich nicht hierherrufen sollen.«
    »Ich bin die Hüterin, und es betrifft das Haus. Er musste mich nicht rufen. Meine Ehre verlangt es zu kämpfen – für das Haus und für ihn –, und das werde ich tun.«
    Ich weiß nicht, was ich gesagt hatte, um diese Reaktion hervorzurufen, aber Morgans Gesichtsausdruck veränderte sich so plötzlich, dass ich daran zweifelte, richtig gehört zu haben, als er nur wenige Augenblicke zuvor Celina vor einem Angreifer zu schützen versuchte. Er sah mich eindringlich an, musterte mich von Kopf bis Fuß, was andere Frauen zum Schmelzen gebracht hätte. Er sah mich an, Morgan von Navarre, und sein Blick wurde zu loderndem Feuer und seine Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Gib auf, verdammt, ich werde nicht mit dir kämpfen. Ich will etwas anderes als einen Kampf von dir, Merit.«
    Ich spürte, wie ich hochrot anlief. Mit Drohungen konnte ich umgehen, mit Prahlereien ohnehin, aber mich vor fünfzig Vampiren in aller Öffentlichkeit anzumachen, war unangebracht. Also senkte ich das Schwert auf die Höhe seines Herzens.
    »Sag es nicht. Deute es nicht an. Denk nicht mal dran. Ich habe es dir schon einmal gesagt« – und dabei grinste ich ihn böse an –, »ich stehe nicht auf Fangzähne.«
    Die Menge kicherte ironischerweise anerkennend.
    Ich ging einen Schritt vorwärts und empfand es als Befriedigung, dass er einen Schritt zurückwich. »Gib auf, Morgan! Wenn du hier raus willst, dann gib auf! Entschuldige dich bei Ethan, nimm deinen Zettel und verlass das Haus! Oder«, fügte ich hinzu und dachte an die strategischen Möglichkeiten, »entscheide dich zu bleiben, am Gespräch teilzunehmen, und finde eine Lösung für das Problem plötzlicher und unerwünschter Aufmerksamkeit der Menschen, was unsere Häuser betrifft.«
    Ethans Anerkennung glühte förmlich in meinem Rücken. Ich hatte Morgan Möglichkeiten aufgezeigt, von denen mindestens eine es ihm erlaubte, seinen Stolz zu bewahren und von der Schwertspitze zurückzutreten, ohne seinen guten Ruf zu ruinieren.
    Und dann rauschte der Tunnel wieder heran. Doch diesmal war es Morgans Stimme, die in meinem Kopf ertönte, und mein Schwert zitterte, während ich meinen ganzen Willen darauf konzentrierte, meinen Stand und meine Haltung zu bewahren. Ich dachte, dass Telepathie etwas sei, das nur von Meister und Novize geteilt wurde. Irgendwie war es falsch, Morgan in meinem Kopf zu haben. Es war zu persönlich, und mir gefiel der Gedanke nicht, dass er einen psychischen »Zugang« hatte.
    Ich kann nicht ohne eine Gunst nachgeben, sagte er mir.
    Ich vertrete auch mein Haus, Merit, und ich habe meinen Stolz. Sein Name stand auf dem Zettel.
    Ich hob eine sarkastische Augenbraue. Du weißt, dass niemand aus Cadogan darin verwickelt ist.
    Er schwieg einen Augenblick, um dann ganz leicht eine Verbeugung anzudeuten – ein Zeichen, dass er verstanden hatte, dass er willens war, unsere Unschuld einzugestehen.
    Vieleicht, aber Ethan weiß etwas.
    Darüber konnte ich mit ihm nicht streiten. Ich vermutete schon Darüber konnte ich mit ihm nicht streiten. Ich vermutete schon seit einiger Zeit, dass Ethan mehr wusste, als er zugab, aber ich hatte dafür genauso wenig Beweise wie für die Möglichkeit, dass er diesen Zettel eigenhändig

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