Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
werden wir diese Informationen an die Polizei weitergeben, egal, ob dort Menschen sind oder nicht. Und sie werden sich mir gegenüber zu verantworten haben.«
Er sah wieder zu Morgan und bedachte ihn mit diesem Er sah wieder zu Morgan und bedachte ihn mit diesem verächtlichen Herr-und-Meister-Blick, den ich von ihm so gut kannte.
»Und du solltest dich besser deines Rangs erinnern, deines Alters und wo du stehst, Morgan vom Haus Navarre.«
»Sie hat Angst um ihr Leben, Sullivan«, presste Morgan durch zusammengebissene Zähne hervor und schien sich von Ethans Drohung nicht beeinflussen zu lassen. Sein Gesicht wirkte angespannt, seine Haltung aggressiv – die Füße fest auf dem Boden, die Hände zu Fäusten geballt, das Kinn leicht nach unten geneigt, sodass sein Blick noch drohender wirkte. »Ich bin ihre Nummer eins, und das ist unannehmbar.«
Ich verstand ihn, verstand seine Kränkung und wusste, dass Ethan dieselbe Loyalität von Malik erwartete, allerdings nicht die theatralische Art, die mich an der Natur der Beziehung zwischen Celina Desaulniers und ihrer Nummer eins zweifeln ließ. Aber ich wusste auch, dass Ethan mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte. Vielleicht waren die Abtrünnigen irgendwie beteiligt, vielleicht Haus Grey, ohne Zweifel auch ein Vampir, der Zugang zu Haus Cadogan hatte. Aber nicht Ethan. Kein Vampir Cadogans hätte unter seinem wachsamen Auge morden können. Das würde auch nie geschehen.
Ich sah über die nervöse Menge, erwiderte Lucs Blick und sah ihn nicken, was Zugriff bedeutete. Gerade als Morgan eine Faust zurückzog, schritt ich nach vorne, schob mich an den wenigen vor mir verbliebenen Vampiren vorbei, zog das Schwert aus der Scheide und streckte meinen Arm so aus, dass sich seine Spitze genau vor Morgans Halsschlagader befand, die unter seiner Haut pulsierte.
Ich hob eine Augenbraue. »Ich muss dich bitten, einen Schritt zurückzugehen.«
Schweigen legte sich über den Festsaal.
Morgans dunkle Augen folgten der Klinge bis zum Leder.
Er betrachtete die Jacke, die Hose, die Stiefel, den hohen Pferdeschwanz, zu dem meine Haare gebunden waren. Wenn der Stahl ihn nicht völlig ernüchtert hätte, hätte er mir vermutlich zu meiner Garderobenwahl gratuliert. Aber das hier war ernst, und ich hatte mich in seinen Kampf eingemischt.
Morgan hob sein Kinn ganz langsam über der Klinge. »Nimm das Schwert runter!«
»Du erteilst mir keine Befehle.« Ich ging einen Schritt zur Seite, mit ausgestrecktem Arm, und brachte meinen Körper genau zwischen Morgan und Ethan, der zurückweichen musste. Es reichte, um ihn außer Morgans Reichweite zu bringen und mich ersatzweise zu seinem neuen Angriffsziel zu machen.
»Aber seine Befehle befolgst du?« Seine Stimme troff vor Sarkasmus.
Ich blinzelte ganz unschuldig und ließ meine Stimme im gesamten Saal ertönen. »Ich bin die Hüterin. Ich bin eine Vampirin dieses Hauses, und ich bin seine Hüterin. Wenn er mir befiehlt, die Klinge zu senken, dann werde ich das tun.«
Ethan schwieg hinter mir. Und es war nicht die Tatsache, dass er keinen Befehl erteilt hatte, sondern mein Eingeständnis, dass ich ihn befolgen würde, das al gemeines Flüstern verursachte.
Ethan hatte recht gehabt: Chicagos Vampire hatten meine Treue angezweifelt, vielleicht weil es Gerüchte über die Art meiner Wandlung gegeben hatte, vielleicht wegen meines meiner Wandlung gegeben hatte, vielleicht wegen meines Vaters, vielleicht wegen meiner Stärke. Was immer auch der Grund gewesen war, sie hatten gezweifelt.
Bis zu diesem Augenblick.
Jetzt wussten sie Bescheid. Ich hatte mich in den Kampf eingemischt, meinen Körper zu seinem Schild gemacht, ich war zwischen Ethan und die Gefahr getreten. Ich hatte in Ethans Namen mein Schwert gezogen. Ich hatte die Möglichkeit einer Verletzung, auch meines Todes, akzeptiert, um ihn zu schützen, und ich hatte öffentlich klargestellt, dass ich seinen Befehlen folgte und mich seiner Autorität unterwarf.
Ich musste den Griff meines Katana fester packen, als der Ich musste den Griff meines Katana fester packen, als der Tunnel auf mich zustürzte und ich Ethans Stimme hörte. Ich würde sagen, dass dies als Beweis deiner Treue gilt.
Ich grinste fast vor Erleichterung, als mir klar wurde, dass ich dies nicht allein durchstehen musste, dass ich einer feindlich gesinnten Meute nicht außerhalb der Befehlskette entgegentrat. Aber mein Blick blieb neutral, denn ich erinnerte mich an unsere Zuschauer und wusste, dass sie
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