Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Identität«, antwortete Morgan und schwenkte einen Chip durch die Luft.
»Um nicht aufzufallen, mussten wir uns an das System anpassen. Wir müssen unseren Tod vortäuschen. Wir müssen Freunde und ihre Familien, die wir im Laufe eines menschlichen Lebens kennenlernen, anlügen. Wir fälschen unsere Sozialversicherungsnummern, Führerscheine, Personalausweise. Ist das moralisch vertretbar?« Er zuckte mit den Achseln. »Wir begründen es damit, dass es zu unserem eigenen Schutz notwendig ist. Aber dennoch sind wir Lügner.«
Als ich an meinen eigenen, übereilten Ausstieg aus der akademischen Welt dachte, sprach ich meinen Gedanken laut aus: »Wo arbeiten sie? Ich meine diese Philosophen?«
»Sie leben ziemlich abgeschieden. Einige sind an Universitäten, normalerweise in einem Beschäftigungsverhältnis, das ihnen Büros im Keller und Abendunterricht zusichert. Hast du jemals diese Kerle gesehen, die in Kaffeehäusern abhängen – sie haben ihre Laptops dabei und diese kleinen schwarzen Notizbücher? Sie sind immer nachts da, tippen und schreiben wie wild?«
Ich grinste. »Früher gehörte ich auch zu diesen Kerlen… äh, zu diesen Frauen.«
Morgan beugte sich verschwörerisch vor, formte seine Hand zu einer Klaue und schlug mit ihr vor meinem Gesicht durch die Luft. »Du weißt niemals, ob sie nicht Vampire auf der Jagd sind.«
»Gut zu wissen«, sagte ich kichernd. Morgan lächelte mich an.
Es war ein nettes Lächeln, aber es verschwand, als er seine leere Hand aus der Chipstüte zog und offensichtlich bemerkt hatte, dass sie leer war. Ich nahm ihm die Tüte aus der Hand, knüllte sie zusammen und warf sie in hohem Bogen in den Mülleimer.
»Netter Wurf«, sagte er. »Und wo wir gerade bei Basketball sind, hast du schon was vor?«
Mir war nicht klar, dass wir über Basketball gesprochen hatten, aber im Zweifel war auch ich immer für den hatten, aber im Zweifel war auch ich immer für den Angeklagten. »Woran denkst du?«
Er sah auf seine Uhr. »Es ist Viertel nach eins. Im Fernsehen sollte SportsCenter laufen.«
»Dann haben wir ein Date«, sagte ich mit einem entschlossenen Nicken und führte ihn zurück ins Wohnzimmer.
Er hatte recht – es lief. Der späten Stunde zum Trotz hätte ich nie daran zweifeln dürfen, dass SportsCenter auf ESPN lief. Wann lief es in den frühen Morgenstunden nicht? Wir machten es uns im Wohnzimmer gemütlich, sahen uns fünfundvierzig Minuten sportbezogenen Sarkasmus an und diskutierten die möglichen draft picks, die Rekrutierungspositionen, der National Football League in diesem Jahr. Als die Sendung zu Ende war, stand Morgan von der Couch auf.
»Ich muss los. Gibt einige Sachen, um die ich mich vor Sonnenaufgang kümmern muss, und ich sollte auch mal im Red vorbeischauen.«
Mir fiel viel zu spät auf, dass es Samstagnacht war, ein wichtiger Abend für den Club, und Morgan sich dazu entschlossen hatte, seine Zeit hier zu verbringen, mit mir Sandwiches zu essen und ESPN zu schauen. Als er zur Tür ging und seine Arme über den Kopf streckte, entblößte er einen sanften Bogen makelloser Haut an seinem Kreuz. In diesem Augenblick wünschte ich mir, dass er kein Vampir wäre. Wir hatten eine Art angenehmes harmonisches Verhältnis entwickelt, und ein ruhiger Abend mit ESPN und ordentlichen Sandwiches war eine nette Abwechslung zu politischen Intrigen, Morddrohungen und übernatürlichen Enthüllungsstorys.
»Danke für deinen Entschuldigungsbesuch«, sagte ich und stand auf, um ihn zur Tür zu begleiten. »Es wäre zwar netter gewesen, wenn du nicht zuerst den Idioten gespielt hättest, aber Frauen wissen es zu schätzen, wenn Männer von aber Frauen wissen es zu schätzen, wenn Männer von Gewissensbissen heimgesucht werden.«
Morgan lachte. »Tun sie das?«
Ich lächelte und öffnete ihm die Tür. Wir standen eine Minute lang nebeneinander und sahen uns einfach nur an.
Dann beugte er sich zu mir herab, legte eine Hand auf meine Hüfte und küsste mich. Er küsste mich in mehreren Etappen: legte seine Lippen auf meine, zog sie wieder zurück und küsste mich erneut. Er neckte mich mit Küssen, und er war mich erneut. Er neckte mich mit Küssen, und er war unglaublich gut darin. Aber ich brannte nicht gerade darauf, erneut den Fehler zu begehen, einen Vampir zu küssen. Ich schob ihn mit meiner Handfläche von mir.
»Morgan.«
Er protestierte mit einem Stöhnen und richtete seine Aufmerksamkeit von meinem Mund auf meinen Hals, den er von meinem Ohr bis zum
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