Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
der Tür ein und öffnete sie. Sein Blick fiel auf den Pappbehälter, den ich in meiner Armbeuge hielt.
»Ich hab Hühnchen mitgebracht«, sagte ich.
»Ich seh’s. Hat sie dich auch rausgeschmissen, oder ist dies ein humanitärer Besuch?«
»Weder noch. Ich wollte nach dem Stand der Ermittlungen fragen …«
»Und du machst dir wegen morgen Nacht in die Hose.«
»Und ich mache mir wegen morgen Nacht in die Hose.«
Catcher warf einen vorsichtigen Blick zur Straße und machte mir dann Platz, um mich hereinzulassen. Ich wartete auf ihn, während er die Tür wieder verschloss, den Sicherheitscode eingab und sich anschließend eine Hühnchenkeule aus dem Pappbehälter schnappte. Dann folgte ich ihm den Flur entlang in das Büro, wo Catcher sofort zu seinem Schreibtisch ging, um sich über eine Gegensprechanlage aus Drei-Engel-für-Charlie-Zeiten zu beugen und einen Knopf zu drücken.
»Merit ist hier«, sagte er in das Gerät.
Jeff sprang von seinem Stuhl auf und eilte zu dem Behälter, den ich auf einen der leeren Tische stellte, nachdem ich mir selbst eine Keule genommen hatte. Er packte sich eine selbst eine Keule genommen hatte. Er packte sich eine Hühnchenbrust, und da ihm offensichtlich das Gen für Scharfsinn fehlte, biss er erst hinein, nachdem er auf das Stück Hühnchen gezeigt hatte, um die Symbolik zu verdeutlichen. Ich musste lachen, obwohl ich wusste, dass ich ihn bestimmt nicht dazu auffordern musste hineinzubeißen.
»Hallo, meine Kleine.« Mein Großvater kam mit einem freudigen Lächeln in den Raum geschlendert. Es ist schön, geliebt zu werden, dachte ich mir und wärmte mich an diesem Gedanken. »Was machst du denn hier?«
Catcher riss sich Fleisch von seiner Hühnchenkeule ab.
»Sie versteckt sich. Sie hat morgen die Aufnahmezeremonie.«
»Ach so?«, meinte mein Großvater, durchsuchte den Behälter, bis er ein besonders gutes Stück fand, und lehnte sich dann mit der Hüfte an den Schreibtisch. »Bist du nervös?«
Jeff kippte mit seinem Stuhl nach hinten, legte die Beine auf den Tisch und schlug sie neben seiner Mutantentastatur übereinander. »Lassen sie die Initianten immer noch rohe Hühner essen?«
Ich schluckte schwer und hatte meinen Appetit auf der Stelle verloren. Das Hühnchen, das ich in der Hand hielt, ließ ich wieder in den Behälter fallen.
»Ich glaube, heute ist es nur noch ein halbes Hühnchen«, korrigierte ihn mein Großvater würdevoll. »Sie fangen mit korrigierte ihn mein Großvater würdevoll. »Sie fangen mit einem ganzen an, aber an ihm müssen sich zwei Initianten festbeißen und es auseinanderreißen. Alles ohne Hände. Nur mit den Fangzähnen.«
»Blutig und großartig«, sagte Jeff und biss genüsslich in die Hühnchenbrust, die er in beiden Händen hielt.
Mir wurde schlecht. Da ich die Aufnahmezeremonie noch nie Mir wurde schlecht. Da ich die Aufnahmezeremonie noch nie erlebt hatte, hatte ich den Witz nicht verstanden, bis Grandpa mich anzwinkerte. Ich hätte es wissen müssen.
Zwei Vampire, die sich um ein rohes Hühnchen prügelten, hörte sich nicht gerade nach Ethan an – das war ganz bestimmt nicht würdevoll genug. Sein Stil war mehr europäisch, weniger eine Sportveranstaltung. Es war wahrscheinlicher, zumindest stellte ich mir das grinsend vor, dass er die Neulinge die englischen Monarchen aufzählen oder dass er die Neulinge die englischen Monarchen aufzählen oder ein schwieriges Stück von Chopin spielen ließ.
»Hör auf, dich nach Sullivan zu verzehren«, murmelte Catcher und schob sich an mir vorbei, um an den Hühnchenbehälter zu kommen. Er sprach weiter, bevor ich mich gegen seine Unterstellung wehren konnte. »Die Aufnahmezeremonie wird schon klappen. Das meiste ist reine Show, bis auf die Eide. Genau genommen«, fing er an, bevor er sich neben meinen Großvater auf den Tisch schwang, »gehe ich jede Wette ein, dass Sullivan eine große Überraschung erwartet.«
Ich runzelte die Stirn. »Und was soll das sein?«
Catcher zuckte mit den Achseln. »Ich mein ja bloß. Du bist stark. Er ist stark. Das sollte für eine spannende Zeremonie völlig ausreichen.«
Ich setzte mich auf einen Stuhl. »Beschreiben Sie spannend!«
Catcher schüttelte den Kopf. »Du bist ein kluges Mädchen. Du solltest deine Hausaufgaben machen. Was hast du bis jetzt über die Zeremonie gelernt?«
Ich legte die Stirn in Falten und versuchte, mich an das zu erinnern, was ich im Kanon gelesen hatte. »Alle Vampire, die in Cadogan wohnen, werden dabei sein,
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