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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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werden entscheiden, wie sie es wollen.«
    Stille senkte sich auf den Raum. Nach einem kurzen Augenblick nickte Robin, und Jason tat es ihm gleich.
    Die Stille hielt sehr lange, bevor Tony wieder das Wort ergriff. »Als wir uns in Tucson getroffen haben«, sagte er, »haben wir uns verpflichtet, den Gesetzen des Rudels zu folgen. Die Mehrheit das Schicksal aller entscheiden zu lassen.« Er blickte auf den Tisch und schüttelte reumütig den Kopf.
    »Wir werden dafür verflucht sein, wenn das Ergebnis dieser Entscheidung ist, dass wir unsere Söhne und Töchter möglicherweise in den Krieg schicken müssen.«
    Als er wieder aufblickte, wirbelte in der Tiefe seiner Augen etwas Unergründliches. Es war dieselbe mystische Offenbarung, die ich in Gabriels Augen bei unserem ersten Treffen bemerkt hatte, noch bevor er seine geheimnisvolle Bemerkung machte, dass unsere Schicksale miteinander verbunden seien. Es war eine Art visuelle Verbindung zu al den Dingen, die er gesehen hatte, zu all den Orten, an denen er gewesen war, zu all den Leben, die er gekannt… und verloren hatte.
    Ich wusste nicht, was Tony gesehen hatte oder warum seine Reaktion so stark ausfiel. Ich wusste, was wir von den Formwandlern verlangten – Gabriel hatte es uns letzte Nacht mehr als deutlich erklärt. Und er hatte außerdem erwähnt, dass es Menschen gebe, die mit den Vampiren überhaupt nicht glücklich seien. Doch noch gab es einen großen Unterschied zwischen Beschwerden und tatsächlicher Gewalt, und diesen Punkt hatten wir noch nicht erreicht.
    Egal wie stark Tonys Emotionen oder wie unberechtigt seine heutige Furcht sein mochten, so schien er zu verstehen, dass er in der Unterzahl war. Schließlich gab er mit einem Nicken nach.
    »Wir treffen uns in zwei Tagen«, stellte Gabriel fest. »Wir werden eine Abstimmung vornehmen, ob wir bleiben oder gehen, und wir lassen den Dingen ihren Lauf.«
    Die Versammlung der Rudel war beschlossen, und damit begann ein neues Spiel.
    Sie spielten fast zwei Stunden lang Karten, zwei schweigsame Stunden, während derer ihre Entscheidungen, mitzugehen oder auszusteigen oder zu erhöhen, das Einzige waren, was sie von sich gaben. Ethan und ich standen hinter ihnen, ein Meistervampir und seine junge Wächterin, die vier Formwandler dabei beobachteten, wie sie im Hinterraum einer nach Kohl riechenden, heruntergekommenen Bar Poker spielten.
    »Da wir uns darauf geeinigt haben, die Versammlung einzuberufen«, durchbrach Gabriel das Schweigen mit Blick auf seine Karten, »wäre es an der Zeit, sich ein Bündnis mit einem der Häuser zu überlegen, sollten wir uns entscheiden, in Chicago zu bleiben.«
    Ich spürte, wie der gesamte Raum schlagartig vor Magie prickelte, und sie stammte nicht nur von den Formwandlern. Als ich zu Ethan hinübersah, bemerkte ich, wie seine Augen größer wurden und sein Mund sich öffnete. In seinem Blick lag Hoffnung.
    »Es hat niemals ein Bündnis zwischen einem Rudel und einem Haus gegeben«, sagte Jason.
    »Nicht offiziell«, gab Gabriel zu. »Aber wie mir ein Kollege vor Kurzem klargemacht hat, hatten die Häuser nicht dieselbe politische oder finanzielle Macht, über die sie jetzt verfügen.«
    Mir wurde klar, dass ich der Kollege war, auf den Gabriel sich bezog. Ich hielt mich instinktiv noch gerader.
    Jason neigte den Kopf zur Seite. »Willst du damit sagen, dass ein Bündnis tatsächlich auch uns etwas bringen würde und nicht nur den Vampiren?«
    »Ich will damit sagen: Wenn wir bleiben, werden Freunde von unschätzbarem Wert sein. Ich könnte mir vorstellen, dass die Häuser eine solche Idee begrüßen.«
    Gabriel sah zu Ethan hinüber, der mit allen Mitteln versuchte, nicht übereifrig zu wirken.
    »Nein, du willst damit sagen, dass wir mit Vampiren eine Art dauerhaftes Arrangement finden«, fauchte Tony, und die Magie, die ihn umgab, wurde schärfer, bitterer, als ob seine Wut ihre Note veränderte.
    »Die Welt ändert sich«, entgegnete Gabriel. »Wenn wir nicht Schritt halten, werden wir wie die Pixies enden – als Wesen aus Träumen und Fantasybüchern und Märchen. Niemand hätte gedacht, dass sie mal so enden würden, oder? In den Wald zu fliehen hat ihnen am Ende auch nicht mehr geholfen.«
    »Wir sind keine beschissenen Pixies«, murmelte Tony. Da er offensichtlich kein Interesse mehr an Poker oder Vampirstrategien hatte, warf er die Karten auf den Tisch und stand auf.
    Ich verstärkte den Griff um mein Katana, aber Ethan bedeutete mir mit einem Nicken, mich

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