Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse
antwortete Morgan und warf die Zeitung quer durch den Raum. Dank seiner Vampirkräfte flog sie wie ein Frisbee und landete zu Ethans Füßen. Ethan blickte auf sie hinab und richtete seinen Blick dann wieder auf den Meister Navarres.
»Nichts in dem Artikel stammt von uns«, sagte er. »Wir hatten keine Ahnung, dass er geschrieben wurde, und wir haben keinerlei Gespräche mit dem Autor geführt.
Er kam bedrohlich einen Schritt näher, und seine Augen funkelten kühl.
»Was aber wichtiger ist«, sagte er und hatte seine Stimme um eine Oktave gesenkt, »kein einziges Detail in diesem Artikel ist unwahr. Du möchtest dich vielleicht hinter deiner Position als Meister verstecken, aber erinnere dich an das Haus, aus dem du stammst. Celina ist verantwortlich für Morde an Menschen, Morde, die nichts mit ihrem Bedürfnis nach Blut zu tun hatten. Morde, die sie offensichtlich plante, weil die Menschen leicht zu opfernde Bauern waren, als sie nach der Macht strebte.
Alles zu leugnen mag dir vielleicht praktisch erscheinen, aber sie war Meisterin dieses Hauses, und dieses Haus wird die Last der Entscheidungen tragen müssen, die sie getroffen hat, schreckliche Entscheidungen, schwerwiegende Entscheidungen. Wenn du die öffentliche Meinung über dieses Haus ändern willst, dann ändere das Haus. Mache es zu deinem Haus, einem ehrbaren Haus, einem Haus, das bereit ist, mit anderen Gruppen zusammenzuarbeiten, einem Haus, das alle Vampire schützt, anstelle zu den Waffen zu greifen für eine Vampirin, die uns mit ihren Taten einen schlechten Dienst erwiesen hat. Einen wirklich schlechten Dienst«, fügte er hinzu.
Morgan saß einen Augenblick regungslos in seinem Stuhl und schluckte dann schwer. Es herrschte Stille im Raum, zumindest bis Ethans Handy zu summen anfing. Er betastete die Taschen seiner Anzugjacke, bis er es fand, zog es heraus und betrachtete das Display. Er sah zu Morgan auf. »Darf ich euch kurz verlassen, um den Anruf entgegenzunehmen?«
Morgan schwieg einen Moment lang. Die Bürotür öffnete sich und Nadia kam herein.
»Lehnsherr?«, fragte sie. Er musste sie telepathisch herbeigerufen haben.
»Ethan muss ein Gespräch führen. Würdest du ihn bitte in dein Büro bringen?«
»Selbstverständlich«, sagte sie. Sie lächelte und deutete zur Tür. Ethan verließ den Raum, sie folgte ihm und schloss die Tür. Morgan und ich blieben allein in seinem Büro zurück.
Wir zwei.
Ich hielt den Blick auf den Boden gerichtet und versuchte mich mit schierer Gedankenkraft unsichtbar zu machen.
Ohne Vorwarnung sprach mich Morgan an. »Wie läuft es zwischen euch beiden?«
In Anbetracht meiner hochroten Wangen war ich sehr froh darüber, dass ich mich wieder zum Fenster gedreht hatte, aber ich überging den Unterton in seiner Frage ohnehin. »Ich glaube, wir haben ein recht brauchbares Arbeitsverhältnis.«
»Das habe ich nicht gemeint.«
»Nein«, wies ich ihn zurecht, nicht willens, ihm respektvol zu antworten, wenn er sich nicht bemühte, mir gegenüber höflich zu sein. »Das willst du nicht hören, aber das ist die Antwort auf deine Frage.«
»Ich habe gehört, dass du ihn angegriffen hast. War unser Gespräch der Auslöser?«
»Celinas Angriff auf offener Straße war der Auslöser.« Mehr sagte ich ihm nicht, denn ich ging davon aus, dass Ethan ihn wenigstens über die unkluge Rückkehr seiner früheren Meisterin nach Chicago aufgeklärt hatte.
Einen Augenblick herrschte Stille, lange genug, dass ich mich wieder zu Morgan umdrehte. In seinem Blick lag Bedauern.
»Du wusstest es«, lautete meine Vermutung, als ich ihn ansah. »Du wusstest, dass sie in der Stadt ist, und hast es niemandem gesagt.« Dann fiel mir ein, was ich bei Celinas Angriff bemerkt hatte. »Sie trug ein neues Medaillon Navarres. Sie hat dich aufgesucht«, sagte ich in plötzlicher Erkenntnis. »Sie ist in dieses Haus gekommen, und du hast sie getroffen. So hat sie ihr Medaillon bekommen.«
Morgan blickte stur auf den Boden und wich meinem Blick aus, während er seine Ansprache vorbereitete. »Sie hat dieses Haus aufgebaut«, sagte er leise. »Sie ist meine Meisterin, und sie hat mein Haus aufgebaut. Sie hat mich um ein Medaillon gebeten, um das zu ersetzen, was ihr genommen worden war.« Als er seinen Blick auf mich richtete, konnte ich sehen, dass er sich in einem inneren Konflikt befand.
Er wollte die Vampirin wirklich ehren, die ihm sehen, dass er sich in einem inneren Konflikt befand. Er wollte die Vampirin wirklich ehren, die
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