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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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riesig und von zwei runden Treppenaufgängen eingerahmt, die sich im ersten Stock trafen. Das gesamte Atrium erstreckte sich bis unters Dach, und an der Decke befanden sich viktorianisch anmutende Oberlichter wie in einem Gewächshaus. Die Architektur wirkte zwar sehr europäisch auf mich, aber die Ausstattung sah aus, als stamme sie aus einem Museum für moderne Kunst. Möbel waren kaum vorhanden, auch kein Schnickschnack, und die wenigen Sachen, die zu sehen waren, hatten etwas Bildhauerisches an sich. Ich entdeckte ein weißes Ledersofa, einen Kaffeetisch, der aus einem riesigen, kurvenreichen Stück lackierten Holzes bestand, und in den Wänden versenkte Leuchten, die riesige Leinwände mit Schwarz-Weiß-Fotografien und Pop-Art-Bildern erhellten. Das Ganze war umgeben von einem glänzenden, weißen Marmorfußboden und genauso weißen Wänden.
    »Das ist …«, fing ich an, als mein Blick auf ein Bild fiel, auf dem diese Radiergummis dargestellt waren, die am Ende eines Bleistifts zu finden sind, aber ich fand nicht die richtigen Worte, um es zu beschreiben.
    »Ja«, sagte Ethan. »Das ist es definitiv.« Er trat unruhig von einem Bein aufs andere – er war vermutlich nicht daran gewöhnt, warten zu müssen – und blickte dann wieder auf die Damen herab.
    »Wir werden erwartet.«
    Ohne uns eines Blickes zu würdigen, deutete die Frau in der Mitte mit einem langen Finger hinter uns.
    Wir drehten uns um. In einer Nische neben der Tür stand eine Bank, auf der drei gelangweilt wirkende, übernatürlich attraktive Vampire warteten – zwei Frauen und zwischen ihnen ein Mann. Sie trugen Anzug und Kostüme und hatten Aktenkoffer auf dem Schoß. Ale waren perfekt gestylt, aber ihr Blick und die Art, wie sie die Schultern hängen ließen, wirkten müde. Sie sahen aus, als ob sie schon eine ganze Zeit hier warteten.
    »Großartig«, murmelte ich.
    Ethan atmete tief durch, lächelte aber wieder, als er sich noch einmal an die Schicksalsgöttinnen wandte. »Wie Sie wünschen«, sagte er würdevoll.
    Wie sich herausstellte, konnten sie sieben Minuten später unsere Wünsche erfüllen. Das Mädel zur Rechten sagte endlich »Merit«, und ich sah auf ihre ausgestreckte Hand, die mir ein durchsichtiges Plastikschildchen in der Größe einer Kreditkarte hinhielt.
    Auf einer Seite stand BESUCHER, und es trug das Hologramm einer Biene mit geöffneten Flügeln, was vermutlich eine Anspielung auf den französischen Ursprung des Hauses sein sollte, allerdings mit den technischen Mitteln des einundzwanzigsten Jahrhunderts dargestellt.
    »Schick«, sagte ich und befestigte das Schildchen am Saum meines Oberteils.
    »Wir haben auch Ausweisschilder für Besucher«, brummte Ethan, als ob ihn die Möglichkeit beleidigte, dass Haus Navarre besser organisiert – oder exklusiver – sein könnte als wir. Er befestigte das Schild an seinem Anzug und sah die Frauen erwartungsvoll an.
    Schweigen.
    Er deutete auf die Treppe. »Sollen wir einfach …«
    »Nadia wird Sie gleich abholen«, sagte die in der Mitte.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Ethan und trat in die Mitte der Eingangshale.
    »Wir brauchen einen drei Stockwerke hohen Lichthof«, teilte ich ihm mit.
    »Haus Cadogan ist perfekt, so wie es ist. Wir werden es nicht verändern, nur damit es der Fantasie einer architektonisch eifersüchtigen Hüterin entspricht. Ah«, fügte er strahlend hinzu, »da ist sie schon.«
    Ich blickte kurz auf.
    Eine Frau kam die Treppe herab. Ihre zarte Hand glitt über das Marmorgeländer, als sie auf uns zuschwebte. Nein – nicht einfach nur eine Frau. Ein Supermodel. An ihr war ales perfekt.
    Die Augen waren groß und grün, ihre Nase schmal und gerade, ihre Wangenknochen hoch. Sie war groß gewachsen und schlank und trug Leggings, kniehohe Stiefel und ein langes Stricktop mit Gürtel.
    Etwas in der Art hätte ich vieleicht getragen, als ich während meiner College-Zeit in Manhattan durch die Straßen stapfte. Ihre Haare waren lang und mittelbraun, und sie flossen wie pure Seide über ihre Schultern.
    Ich beugte mich zu Ethan hinüber. »Du hättest mich vieleicht darüber informieren können, dass Morgans neue Stellvertreterin eigentlich ein Cover-Girl ist.«
    »Schon wieder eifersüchtig?«
    »Nicht im Geringsten«, antwortete ich knapp und rammte ihm meinen Ellbogen in die Seite. »Aber du leidest unter Schnappatmung.«
    Er reagierte mit einem gespielten schmerzhaften Stöhnen auf den Stoß und ging dann mit ausgestreckter Hand auf Nadia

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