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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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nur ehrlich sein, beten, dass er mir vergab und Gott darum bitten, dass Jonah das auch konnte.
    Obwohl ich all meinen Mut zusammennahm, schaffte ich es kaum, den nächsten Satz hervorzubringen.
    »Ich bin der Roten Garde beigetreten.«
    Ethan erbleichte und sah mich entsetzt an. Er starrte mich wortlos an, und das Herz rutschte mir in die Hose.
    »Du - du ...« Er versuchte zu sprechen, aber er war so wütend, dass er es nicht schaffte. »Du hast
was
getan?«
    Ich räusperte mich, um meine Stimme wiederzufinden und mich daran zu erinnern, warum ich diese Entscheidung getroffen hatte. Weil ich die Möglichkeit erhalten hatte, anderen zu dienen, und weil ich wusste, dass ich damit die richtige Wahl treffen würde. »Ich bin der Roten Garde beigetreten. Ich bin jetzt Mitglied der RG .«
    Er starrte mich weiterhin an, und für mich vergingen Sekunden, Minuten, Stunden. Ich saß wie auf glühenden Kohlen, während er meine Unehrlichkeit bewertete und sich vermutlich fragte, welchen Wert unsere Beziehung noch hatte. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und durchbrach das Schweigen.
    »Du warst tot«, sagte ich. »Und das Greenwich Präsidium hat alles darangesetzt, uns von innen heraus zu zerstören. Sie haben mich angesprochen, und ich habe Ja gesagt, für das Haus - für das, was ohne dich von uns noch übrig war.«
    Er legte seine Hand auf die Brust. »Für mein Haus? Bist du einer Organisation beigetreten, deren einziger Zweck es ist, uns auszuspionieren?«
    »Wir sind keine Spione«, entgegnete ich, denn ich würde mich in diesem Punkt nicht von ihm unterkriegen lassen. »Es war das
einzig
Richtige. Es ist
immer noch
das einzig Richtige. Wir waren dabei, draufzugehen, und seitdem hat sich die Lage sicherlich nicht verbessert. Es tut mir so leid. Ich habe es gehasst, dir das vorenthalten zu müssen, Ethan. Ich habe es gehasst. Aber ich durfte es dir nicht sagen.«
    Er sah mich wütend an. »Erzähl mir nichts über deine Motivationen.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und wendete sich ab. »Du bist offiziell aufgenommen worden?«
    Angst schnürte mir die Kehle zu, und ich brauchte einen Augenblick, bevor ich antworten konnte. Es gab nun keinen Weg mehr zurück. Für keinen von uns. »Ja. Lacey hat es gesehen. Sie ist mir zum Treffpunkt gefolgt.«
    Er presste die Zähne zusammen. »Und er ist dein Partner?«
    Ich erschauerte innerlich, denn ich befürchtete, dass meine Antwort mein Schicksal besiegelte. Wenn nicht Ethan auf dem Spiel gestanden hätte, dann hätte ich niemals geantwortet. Aber es wäre respektlos, ihn anzulügen.
    »Ja«, gab ich schließlich zu.
    »Du willst mich doch verarschen?« Seine Augen wurden erneut silbern, und heiße, wütende Magie schlug mir entgegen.
    Ich schluckte und schwieg. Ethan atmete schwer, und in seinem Gesicht spiegelte sich der Kampf zwischen seinem Entsetzen und seiner Wut. Er sah aus, als ob er sich nicht entscheiden könnte, ob er lieber schreien oder weinen wollte, ob er seinen Schmerz hinausbrüllen oder die Götter verfluchen sollte.
    »Du warst tot«, sagte ich.
    Er lachte freudlos. »Und genau da liegt das Problem, nicht wahr, Merit? Ich bin wieder da.«
    Ich nickte.
    »Ich bin ... seit über einem Monat wieder zurück ... und du hast es nicht für nötig gehalten, mir das zu erzählen?« Er kam einen Schritt auf mich zu. »Ich musste es auf diese Weise erfahren, von einem anderen Meister, Merit? Von einer Vampirin, die ich erschaffen und ausgebildet habe? Einer Vampirin, die mir gegenüber offensichtlich ehrlicher ist als meine eigene Partnerin.«
    »Ich durfte es dir nicht sagen. Du magst nicht damit einverstanden sein, was ich getan habe, aber du weißt, warum die Rote Garde existiert. Du weißt, wofür sie steht.«
Recht und Gerechtigkeit
, dachte ich.
    Das schien ihm egal zu sein. »Hast du dein Blut mit ihm geteilt?«
    »Es war nur ein Tropfen. Nur ein Tropfen auf einer Klinge. Wir haben nicht voneinander getrunken. Ich schwöre es.«
    In seinem Blick lag mit einem Mal eine Traurigkeit, die mich viel tiefer traf als alles andere und mich zu zerreißen drohte. Er war nicht einfach nur wütend. Er war verletzt.
    »Es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass das zwischen uns steht.«
    »Merit, es handelt sich um eine Organisation, die davon ausgeht, dass ich meinen Job beschissen mache, dass ich ständig überwacht werden muss, dass ich
wie sie bin
, wie die Mitglieder des gottverdammten Greenwich Präsidium, das gerade im Begriff ist, mir mein Haus zu

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