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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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Bewusstsein verlor, lächelte ich kurz, denn ich wunderte mich jetzt nicht mehr, dass er von mir zweimal hatte gebissen werden wollen.
    Eine Stunde später strich er mir mit der Hand über den Rücken. Die Sonne kletterte am Himmel hinauf.
    »Du bist in der Zeit meiner Abwesenheit erwachsener geworden. Du bist in deine Position, in deine Pflichten hineingewachsen. Bitte vergib mir, wenn ich mich daran noch nicht gewöhnt habe.«
    »Ich konnte schließlich nicht ewig ungeschickt sein«, sagte ich zu ihm. Ich war während seiner Abwesenheit reifer geworden, nicht nur, weil ich musste, sondern auch, weil es meine Pflichten gegenüber dem Haus verlangten. Sie brauchten mich, als er nicht mehr da war, und ich schuldete ihnen, dass ich mein Bestes gab. Außerdem machte es viel mehr Spaß, die fähige Supervampirin zu sein als die Blutsaugerin mit zwei linken Händen. Als ich noch ein Teenager war, hatte ich meine Aufgabe als Geek bereits erfüllt, das musste ich nicht noch mal haben.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht dabei sein konnte. Der Grund dafür war zugegebenermaßen unglaublich mutig, geradezu gewagt.«
    »Mutig? Ach wirklich?«
    »Ich habe dein Leben gerettet, Hüterin. Selbst du hast das gesagt.«
    Ich verdrehte die Augen. »Die Verjährungsfrist für so etwas ist schneller erreicht, als du denkst, Sullivan.«
    »Das ändert trotzdem nichts an der Aussage.« Er streichelte meine Wange, und seine grünen Augen sahen tief in meine Seele hinein. »Ein kurzer Augenblick des Zorns wird meine Gefühle für dich nicht ändern, auch nicht die unerwünschte Einmischung einer unreifen Hexe. Sie sind von Dauer. Sie sind unerschütterlich. Das heißt aber nicht, dass ich keine Angst empfinde. Dass ich mir zu jedem Zeitpunkt sicher wäre, das, was mir gehört, auch beschützen zu können. Mein Haus. Meine Vampire.«
    Ich legte meine Hand auf seine Wange, und mein Herz schmerzte bei dieser Offenbarung. Doch meine eigenen Gefühle hielt ich unter Kontrolle, denn zahllose Erinnerungen brachen über mich herein … und Angst ergriff Besitz von mir.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Wir haben oft einen Schritt nach vorn gemacht und dann wieder zwei zurück. Zwei Monate lang warst du fort. Ich habe weitergekämpft, Ethan. Ich habe gegen Mallory gekämpft und gegen McKetrick und gegen Cabot, und ich habe von dir geträumt, und ich habe geweint, aber ich habe weitergekämpft.« Ich sah ihn an und ließ ihn erkennen, welche Angst mir mein Herz so schwer machte. »Du bist zurückgekommen und hast mich wieder abgewiesen. Was, wenn du deine Meinung wieder änderst?«
    »Du hattest recht«, sagte er. »Du hattest recht, und ich hatte unrecht. Ich habe auf ihre Gegenwart schlecht reagiert, und ich habe die eine Person von mir gestoßen, die mich verstand, die an meiner Seite gekämpft hat und mich herausgefordert hat, sich gegen sie zu wehren. Ich weiß nicht, was sie mir antun kann. Aber wie immer das auch ausgeht, wir werden gemeinsam eine Lösung für dieses Problem finden. Ich werde dich nie wieder verlassen, Merit. Heute nicht, morgen nicht, nie wieder. Es werden aber Zeiten kommen, in denen du von mir enttäuscht sein wirst«, sagte er. »Oder verärgert über mich.«
    »Oder fuchsteufelswild?«
    Er grinste verschmitzt. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich zur Weißglut bringen kann, Hüterin.«
    »Lügner«, sagte ich freiheraus.
    »Der Punkt ist, dass ich kaum glaube, dass sich deine Gefühle für mich plötzlich in Luft auflösen, weil du wütend auf mich bist.« Er umarmte mich. »Es wird Zeiten geben, da wird Angst unser Problem sein. Oder Zorn. Du wirst so empfinden oder ich. Aber sie sind unsere Feinde, und unsere Liebe wird sie besiegen.«
    Wie konnte ein Mädchen bei solchen Worten nicht schwach werden? Ich sonnte mich in seiner Wärme und atmete den frischen Duft seines Parfüms ein.
    »Bleib heute bei mir«, sagte er. »Bleib und lass mich heute Frieden haben.«
    Wie konnte ich ihm diese Bitte abschlagen?
    Wir machten uns bettfertig. Gemeinsam im Badezimmer Zähne zu putzen wirkte auf merkwürdige Weise intim, und das lag nicht nur daran, dass ich vor ihm ins Waschbecken spuckte.
    Ich brachte ihn auf den neuesten Stand, was ich von Mallory erfahren hatte und dass ich Catcher und Jeff gebeten hatte, Nachforschungen anzustellen. Ich sagte ihm auch, dass ich Claudia erneut aufgesucht hatte. Er war eindeutig nicht begeistert, aber er schaffte es, sich nicht darüber zu ärgern, dass ich mich schon wieder in Gefahr

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