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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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sie zur Straße, gefolgt von ihren Beamten.
    Wir atmeten alle tief durch.
    »Es scheint mir, dass wir uns einen weiteren Feind gemacht haben«, sagte Ethan trocken.
    »Ich werde sie auf die Liste setzen«, sagte Malik, der hinter Ethan getreten war. »Aber erst sollten wir mal aufräumen.«
    Ich meldete mich freiwillig für die Säuberung des Hofs. Ich harkte zerschnippeltes Strauchwerk zusammen und trug die Möbel zurück ins Haus. Die Arbeit verhieß weder Ruhm noch Reichtum, und die Nacht war recht kühl, aber die körperliche Anstrengung war eine nette Abwechslung. Ich ging ganz darin auf, ohne ständig an Probleme denken zu müssen, die ich ohnehin nicht lösen konnte.
    Ich hatte gerade die letzten Äste zusammengekehrt, als sich mir einer der Feensöldner vom Tor näherte. Ich hielt mit meiner Arbeit kurz inne, behielt die Harke aber sicherheitshalber griffbereit.
    »Was willst du?«
    Er sah mich mit zusammengekniffenen und wild funkelnden Augen an. »Komm mit.«
    Ich hob eine Augenbraue, wie sonst nur Ethan es konnte. »Du kannst mich darum bitten, und ich werde der Bitte nachkommen oder sie ablehnen. Aber du hast mir nicht zu sagen, wohin ich gehe oder nicht gehe.«
    Er schürzte verächtlich die Lippen. »Sie will dich erneut treffen.«
    Claudia wollte mit mir sprechen. »Warum?«
    »Ihre Beweggründe teilt sie uns nicht mit«, sagte er. »Doch soweit wir es verstanden haben, hat es wohl eine Art Zerwürfnis gegeben.«
    »Zwischen ihr und Dominik?«
    Er nickte. »Triff dich mit ihr. Ich bin mir sicher, du wirst es … aufschlussreich finden.«
    Er deutete auf einen schwarzen Geländewagen, der gerade vor dem Haus anhielt. Zwei Feen saßen bereits auf den Vordersitzen. Es wirkte seltsam, einen der Feensöldner ein Auto fahren zu sehen – vermutlich stellte ich sie mir als Wesen aus einer anderen Zeit vor, die in einer uralten Festung Wache hielten, Pfeil und Bogen stets schussbereit.
    »Ich weiß, wo sie wohnt. Ich kann selbst fahren.«
    »Sie ist nicht dort.«
    »Was? Ich dachte, sie könnte den Turm nicht verlassen.«
    »Das kann sie auch nicht – nicht, ohne dafür zu bezahlen«, sagte er. »Doch sie wollte frische Luft und hielt diese Sache für wichtig genug, um die Gefahr auf sich zu nehmen.«
    Ich sah ihn an. »Wie heißt du?«
    Er wirkte verwirrt. »Warum fragst du das?«
    »Du willst, dass ich dich begleite. Ich würde gerne deinen Namen wissen.«
    Das schien ihm leicht unangenehm zu sein. »Mein Name ist Aeren.«
    »Ich bin Merit.«
    »Lass uns bitte einsteigen, Merit.«
    Aber ich schüttelte den Kopf. Ich hatte meine Lektion gelernt, was ich zu tun hatte, bevor ich mit Übernatürlichen einfach durchbrannte. »Ich weiß die Einladung zu schätzen, aber ihr habt eure Vorgehensweise und wir haben unsere. Ich brauche einen Augenblick.«
    Das schien ihm nicht zu gefallen, aber er willigte ein. Ich rannte ins Haus, wo ich Ethans Büro verlassen vorfand. Zum Glück war Malik in seinem und ordnete Akten, die die Polizei durcheinandergebracht hatte. Er sah auf, als ich im Türrahmen stand. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja. Claudia, die Feenkönigin, will mit mir über Dominik sprechen. Offensichtlich haben sie sich zerstritten. Ich glaube, ich muss hingehen. Es gibt zwischen ihr und Tate eine Verbindung, über die ich mehr erfahren muss, und sie hat nicht viel Geduld.«
    »Wie immer könnte dies eine Falle sein«, sagte er.
    »Das ist nicht anders zu erwarten«, stimmte ich ihm zu. »Deswegen sage ich es dir ja.«
    »Ist es dein Instinkt, der dich das durchziehen lässt?«
    Ich wusste die Frage zu schätzen. »Ja. Sag aber auch den anderen Bescheid. Im Notfall könnt ihr ja eine Befreiungsaktion planen.«
    »Hast du dein Handy dabei?«
    Ich zeigte es ihm kurz. Da ich meinen Pflichten nachgekommen war, rannte ich zum Auto und warf einen letzten Blick auf das Haus hinter mir.
    Der Wagen roch nach Blumen und Gras, und ich fragte mich, ob Claudia wohl mitgefahren war. Wir fuhren nicht zum Park, sondern in Richtung See. Der Fahrer lenkte den Wagen auf einen öffentlichen Parkplatz, und sein Beifahrer stieg aus und öffnete mir die Tür.
    »Geh diesen Weg entlang«, sagte er und deutete auf einen Weg, der zum See führte. »Sie wartet dort auf dich. Allein.«
    Claudia wartete auf mich, und das ohne Wachen. Gefahr hin oder her, das musste ich mir genauer anschauen.
    Ich ging in Richtung Ufer und kuschelte mich in meine Jacke, als der Wind in Seenähe auffrischte.
    Am Ufer zog sich ein langer Fußweg

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