Chicagoland Vampires
Ewigkeit her, seitdem wir das hier das letzte Mal getan haben.«
»Mindestens zwei Monate«, sagte ich mit einem sanften Lächeln und legte dann meine Hand auf die Narbe über seinem Herzen.
Er wirkte nun ernst auf mich, und seine Augenfarbe verwandelte sich in das satte Grün uralter keltischer Wälder. »Du gehörst mir, Merit.«
Ich lächelte und streichelte sein Gesicht, wobei ich meinen Daumen über seine sanft geschwungenen Lippen gleiten ließ. »Ich gehöre dir, bis du Frühstücksspeck verbietest oder solange ich es mit dir aushalten kann.«
Er grinste boshaft, aber sein Blick war dabei auf meinen Körper gerichtet. »Schauen wir doch mal, wie lange du es mit mir aushältst.«
Die Warnung hätte ich eigentlich verstehen sollen.
Seine Augen bestanden aus flüssigem Silber, und es gab an seinen Absichten keinen Zweifel. Die Lust in seinem Blick. Dieses ungehemmte Gefühl ließ mich erschauern.
»Ich dachte, du hättest keine Angst, Hüterin.« Sein Körper, seine Augen waren die pure Verheißung … und ich würde dieses Angebot für nichts in der Welt ausschlagen.
»Niemals«, versprach ich, doch meine Hände ballten sich wie von selbst zu Fäusten, so nervös war ich wegen dem, was nun unweigerlich geschehen würde. Ich hatte ihn sterben sehen, doch hier war er, mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht und Leidenschaft im Blick.
Er begann sofort mich auszuziehen, ließ sich aber bei jedem einzelnen Kleidungsstück so viel Zeit, ging dabei so zärtlich vor, dass meine Haut in kürzester Zeit in Flammen stand.
Und wie versprochen, trug ich bald nur noch mein Cadogan-Medaillon und ein Lächeln.
Er hatte nur noch seine Hose an, was den Blick auf die Muskeln an seinen Hüften und dem flachen Bauch freigab. Seine langen blonden Haare fielen ihm ins Gesicht, als er sich neben mich legte und mit den Fingerspitzen so zart über meinen Bauch glitt, dass sie die Haut kaum berührten. Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus, und als seine langen Finger sanft das andeuteten, was mich gleich erwartete, brauchte es nur noch einen Funken, um mich explodieren zu lassen.
Mit geschickten Händen befreite er mich von meinen letzten Kleidungsstücken, bis ich nackt vor ihm lag. Meine dunklen Haare umrahmten meinen Kopf wie ein Heiligenschein, und auf meinem Körper waren die verblassenden Narben früherer Kämpfe noch zu erkennen.
»Du bist meine Welt«, flüsterte er ehrerbietig, und dann begann er mit seinem Spiel. Ein Spiel, bei dem er mich an den Abgrund brachte, die Spannung aufbaute … und mich dann für kurze Zeit wieder im Nichts schweben ließ.
Mit seinem Mund und seinen Händen erkundete er meine Brüste, und er quälte mich mit Küssen und Bissen und Augen aus geschmolzenem Silber, die mich nie aus ihrem Blick ließen.
Ich stöhnte zufrieden auf, erinnerte mich aber sofort an unsere Umgebung. Seine Finger bewegten sich, griffen zu im Rhythmus mit meinem Herzschlag, bis ich wie Wachs dahinschmolz … aber er kam mir nicht näher.
Ich verlieh meinem wachsenden Unmut, dass er meinen gierigen Händen auswich, mit einem unzufriedenen Laut Ausdruck. Er aber hob nur eine Augenbraue. »Du scheinst mit mir recht zufrieden zu sein, Hüterin.«
Ich knurrte und beschloss, dass ich genügend Qualen erlitten hatte.
Ich war Hüterin des Hauses Cadogan, Herrgott noch mal. Er gehörte zu mir, das wussten wir beide, und was mir gehörte, das würde ich auch einfordern.
Mit einer schnellen Beinbewegung wechselte ich unsere Positionen, setzte mich auf seine Hüfte und spürte den Beweis seiner eigenen Erregung deutlich unter mir.
»Zufrieden?«, fragte er. Der Mann in ihm schien mit sich selbst sehr zufrieden zu sein.
»Bald«, sagte ich. Ich legte mich auf ihn und küsste ihn und änderte die Regeln des Spiels. Von einem Duell zu einer gemeinsamen Reise zum Höhepunkt der Lust, zu wahrer Leidenschaft.
Ethan umarmte mich und wehrte sich nicht, als ich ihn aus seinen letzten Kleidungsstücken schälte. Und dann waren wir beide nackt, frei von allen Ansprüchen – außer den Cadogan-Medaillons, die wir um den Hals trugen. Er, der blonde Meister, vierhundert Jahre alt und zugleich ein Neugeborener. Ich, die dunkelhaarige Hüterin. Eine junge Vampirin, obwohl ich mich so fühlte, als hätten mich die beiden letzten Monate um Jahre altern lassen.
Er hatte mich bis an den Abgrund getrieben, aber er war noch nicht fertig. Mit einem Mal lag ich wieder auf dem Rücken, das Gewicht seines Körpers ruhte
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