Chicagoland Vampires
Haarsträhne aus seinem Gesicht. »Ich bitte dich, das jetzt wieder zu tun, Ethan. Zieh mich Mallory vor. Gib ein wenig von deiner Kontrolle auf und lass mich dir helfen.«
Als er sich zur Seite rollte und neben mich setzte, rutschte mir das Herz in die Hose. Tränen traten mir in die Augen, denn alle Hoffnung schien verloren.
»Ich habe dir nie erzählt, warum Malik und ich in dieser Nacht auf dem Universitätsgelände waren.«
Er sprach von der Nacht, als er mir zum ersten Mal das Leben gerettet und mich zur Vampirin gemacht hatte. Mein Herz setzte für einen Augenblick aus, denn mir schwanten Informationen, die mich entweder ohnmächtig werden ließen oder unendlich wütend machen würden. »Nein, das hast du nicht«, sagte ich vorsichtig.
»Nachdem dein Vater zu mir gekommen war und ich ihn abgewiesen hatte, machten Malik und ich uns Sorgen, dass er sich möglicherweise, nun ja, umsehen und Angebote vergleichen könnte.«
Er war sehr ruhig und betrachtete mich, während ich überlegte, wie ich seine Beichte zu verstehen hatte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich sie verstehen sollte. »Du bist mir gefolgt?«
»Wir waren nicht in die Gespräche deines Vaters mit anderen eingeweiht, aber Malik hielt es für sinnvoll, auf dich zu achten, und ich stimmte ihm zu.« Er räusperte sich. »Ich war zu dem Entschluss gelangt, dass du die Wahrheit verdient hättest.«
»Du wolltest mir sagen, was er getan hat?«
»Wir wussten, dass du an der University of Chicago eingeschrieben warst, und wir hatten herausgefunden, dass du dich in dieser Nacht an deiner Fakultät aufhalten würdest. Wir waren gerade erst aus dem Wagen ausgestiegen, als wir sahen, dass du angegriffen worden warst.«
Dass er genau in dieser Nacht mit mir zu sprechen versucht hatte.
Und ich hatte ihn gehasst. Ich hatte ihn verabscheut, als ich feststellte, dass ich verwandelt worden war. Ich war so wütend darüber, dass ich nicht die Wahl gehabt hatte, Vampirin zu werden oder nicht, und ich hatte es alles an ihm ausgelassen. Natürlich war er unglaublich arrogant gewesen, und er hatte meine Exmatrikulation von der Universität ziemlich schlecht gehandhabt. Aber trotz allem – er hatte mein Leben gerettet. Nicht, weil er in dieser Nacht zufällig auf dem Universitätsgelände über mich gestolpert war, sondern weil er sich in dieser Nacht dazu entschlossen hatte, in mein Leben zu treten, und das aus den richtigen Gründen.
Mein Vater hatte ihm dreißig Silberlinge angeboten, und Ethan hatte den Judaslohn abgelehnt. Nicht nur das – er hatte versucht, das wiedergutzumachen, was mein Vater angerichtet hatte.
Mir standen die Tränen in den Augen, und ich schickte ein stilles Dankgebet zum Himmel, dass er ihn mir geschickt hatte. »Ich habe dir doch gesagt, dass du mein Leben gerettet hast.«
Ohne Vorwarnung küsste er mich, gierig, verlangend und mit nur einem Ziel. Seine Hände fuhren durch mein Haar, zogen mich an ihn heran, und seine Erregung hinterließ ihre unauslöschliche Spur auf meinem Körper.
Seine freie Hand ergriff meine Brust, und ich stöhnte unter seinen Küssen auf, jetzt, wo meine Leidenschaft geweckt war und meine Seele in Flammen stand.
Nach nur wenigen Sekunden, als sich mein Brustkorb erregt hob und senkte und mein Körper willig und bereit zu allem war, wich er zurück.
»Wenn du irgendwas von ›auf Eis legen‹ sagst, werde ich dich schlagen.«
»Nichts mit Eis«, sagte er atemlos. »Nach oben. Sofort.«
Ich bedankte mich innerlich dafür, dass er die Kraft gefunden hatte, diese Worte auszusprechen. Diesmal würde ich ihm nicht widersprechen.
KAPITEL NEUNZEHN
UNVERÄNDERLICH
Wir gelangten nur mit Mühe nach oben, ohne uns unsere Kleider vom Leib zu reißen. Vermutlich hinterließen wir eine Spur verräterischer Energie im gesamten Haus, die allen anderen klarmachte, was wir vorhatten.
Als wir es in seine Räumlichkeiten geschafft hatten, schlug er die Tür zu, verriegelte sie und verschloss meinen Mund wieder mit einem Kuss.
Seine Hände waren begierig, eindringlich, fuhren durch meine Haare und zogen mich an ihn heran und forderten mich dazu auf, darauf zu vertrauen, wer er war und was er versprochen hatte.
»Ich habe dich vermisst«, gestand ich ihm, als er mich auf das Bett warf.
»Ich würde es nicht anders haben wollen«, flüsterte er. Für einen Augenblick schwebte er über mir, sein Körper nur Zentimeter von mir entfernt … doch viel zu weit für mich.
»Was ist?«
»Es scheint mir eine
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