Chicagoland Vampires
aussehendes.«
»Und auch nur vorübergehend«, betonte Mallory.
»Mallory, du verlangst von mir, dass ich dir vertraue«, sagte Ethan. »Du verlangst von mir, mich als Werkzeug zur Verfügung zu stellen. Als eine Marionette. Du verlangst viel. Kein Vampir würde bereitwillig so viel von sich aufgeben.«
»Du tust genau das bei jedem Vampir«, sagte sie. »Jedes Mal, wenn du einen neuen erschaffst. Du kommunizierst mit ihnen, nicht wahr? Du kannst sie in gewisser Weise herbeirufen und kontrollieren?«
Ethan sah zur Seite.
»Er kann mit niemandem mehr kommunizieren«, gestand ich an seiner Stelle ein. Nicht, dass die Vampire in diesem Raum darüber überrascht waren. »Dein Zauberspruch scheint ihm diese Fähigkeit genommen zu haben.«
»Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich weiß, dass das nicht ausreicht, aber es tut mir leid.«
Einen Moment lang schwiegen alle.
»Ich bin froh, dass ich lebe, Mallory. Dafür danke ich dir. Aber du hast mich und meinesgleichen in Gefahr gebracht, und diese Handlungen könnten sich am Ende als unverzeihlich erweisen.« Er sah mich an, und aufrichtige Liebe lag in seinem Blick. »Und trotzdem scheint Merit immer noch an dich zu glauben. Ich vertraue dir nicht«, sagte er. »Aber ich vertraue Merit. Ich habe sie kämpfen sehen. Wenn du mir irgendeinen Schaden zufügst, wird sie dich bis ans Ende der Welt jagen und deiner gerechten Strafe zuführen.«
»Das verstehe ich«, sagte Mallory.
»Wunderbar. Aber wenn ich mit der Annullierung beschäftigt bin, wer kämpft dann mit Tate?«
Nur Mut , ermahnte ich mich. »Das mache ich dann.«
Alle Blicke richteten sich auf mich.
»Nein«, sagte Ethan.
»Doch«, widersprach ich ihm. »Ich bin die Einzige, die fast so gut ist wie du. Du kannst diskutieren«, sagte ich und wiederholte damit praktisch seine Worte, »und ich bin sicher, du wirst sehr gute Argumente vorbringen, aber du weißt, dass ich recht habe.«
Wir sahen einander an und wussten, dass wir erneut Gefahr liefen, einander auf ewig zu verlieren. Aber dies war nicht das erste Mal, und es würde auch nicht das letzte Mal sein, dass wir uns solchen Herausforderungen stellen mussten.
Ethan nickte. »Du kämpfst mit ihm.«
Die Erleichterung im Raum war praktisch spürbar.
»Es gibt da allerdings noch ein weiteres kleines Problem«, sagte Paige. Wir sahen sie alle an.
»Ich bin ziemlich sicher, dass das hier als schwarze Magie zählt. Wenn ja, dann werden weder die Formwandler noch der Orden es ihr erlauben.«
Da hatten wir dann unseren Knackpunkt.
»Es gibt ein gewisses Risiko«, sagte Mallory. »Selbst wenn Gabriel seine Zustimmung gibt, habe ich ein wenig Sorge, dass ich einen Rückfall erleiden könnte. Es könnte mir hinterher wesentlich schlechter gehen, nicht besser. Allerdings hätte ich jetzt zum ersten Mal die Chance, jemand anderem zu helfen als nur mir selbst.«
»Ich werde da sein«, sagte Catcher. »Ich pass auf dich auf.«
Da die Entscheidung getroffen war, nahm Luc die Kappe seines Permanentmarkers wieder ab und schrieb in die leere Mitte unseres Plans BLITZABLEITER .
»Wenn er erscheint«, sagte Seth, »haben wir nur wenige Sekunden, um ihm seine Magie zu nehmen. Die Beschwörung zwingt ihn nur zu erscheinen – sie kann ihn nicht für längere Zeit binden.«
»Und wenn er beschworen wird, dann wird er vorgewarnt und wachsam sein.«
»Sehr wahrscheinlich. Ihr werdet sehr schnell sein müssen.«
Ein weiterer Grund, warum Ethan diese Sache in die Hand nehmen musste, nicht Mallory. Dominik würde sofort handeln, wenn Mallory neben ihm auftauchte, aber wenn er Ethan vorfand, dann war er vielleicht neugierig genug, um herauszufinden, was los war. Vielleicht lange genug, dass Ethan seine Aufgabe erledigen konnte.
»Es wird alles vorbereitet sein, bevor er auftaucht«, sagte Paige. »Du musst ihn dann nur noch berühren, um die Magie einsetzen zu können.«
Ethan nickte, aber er war eindeutig besorgt.
»Wenn er seine Magie verloren hat, kann er nicht mehr fliehen. Er wird dann hier gefangen sein, in seiner menschlichen Form.« Seth sah mich an. »Dann kommst du wieder ins Spiel.«
Ich nickte.
»Dann haben wir unseren Plan«, sagte Seth. »Ich werde ihn beschwören. Ethan und Mallory werden ihm seine Kräfte nehmen. Merit wird mit ihm kämpfen.«
Seine Aufzählung ließ eins aus: Merit wird ihn töten . Es schien keine andere Möglichkeit zu geben, wie unerfreulich sie auch sein mochte – selbst wenn Schritt Nummer zwei nicht funktionierte. Dominik
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