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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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Weltmeere nicht mehr, und die Vereinigten Staaten sind nicht mehr Kolonien, die des Schutzes bedürfen. Wenn das Greenwich Presidium zu dem Entschluss kommt, dass die Mitgliedschaft des Hauses Cadogan gekündigt werden soll … dann ist es vielleicht an der Zeit, dass wir uns fragen, ob das Greenwich Presidium für uns noch von Belang sein sollte.«
    »Sie können uns nicht einfach rauswerfen!« Ein Vampir mit dunklen Haaren und besorgtem Gesichtsausdruck trat aus der Menge hervor und sah hektisch zwischen Ethan und Malik hin und her. »Unsere Unsterblichkeit war nie in größerer Gefahr.«
    »Wir sind keine Abtrünnigen!«, rief jemand anders aus der Menge. »Wir sind besser als das.«
    Zustimmendes Gemurmel war zu hören.
    »Wir können nicht einfach abtrünnig werden«, brüllte noch jemand. »Wir können nicht einfach aufgeben.«
    Das Murmeln wuchs zu einem vielstimmigen Gebrüll an. Die Vampire mochten Ethan viel verdanken – und sie mochten ihre Zweifel am Greenwich Presidium haben –, aber ihre Angst davor, hauslos zu sein, war stärker als alles andere.
    »Ruhe«, brüllte Ethan, und Schweigen senkte sich auf den Saal. Er bedachte sie mit einem Blick aus seinen smaragdgrünen Augen, und in ihm lag eiserne Entschlossenheit – der Blick eines Meistervampirs, nicht eines Mannes, der sein Schicksal von Darius West bestimmen ließ.
    »Erinnert euch daran, wer ihr seid und wer wir als Gemeinschaft sind. Lasst euch nicht von eurer Angst leiten – das hat das Greenwich Presidium schon für euch getan. Wir haben als Vampire Cadogans seit über einem Jahrhundert überlebt, und was auch sonst noch in Chicago oder im Rest der Welt geschehen mag, wir bleiben Vampire Cadogans .«
    Ethans Blick wurde sanfter, und er trat auf dem Podium einen Schritt näher an sein Publikum heran. Er entspannte sich sichtlich, als er sich vom Meistervampir zu ihrem Freund und Vertrauten wandelte.
    »Es kann keinen Zweifel daran geben, dass wir uns in einer ernsten Lage befinden«, sagte er. Er sprach nun leiser, und alle hielten den Atem an, um auch jedes seiner Worte deutlich verstehen zu können. Eine sehr effektive Methode.
    »Doch bedenkt, was wir im letzten Jahr erlebt haben. Wir wurden ohne unsere Zustimmung von einer Meisterin, die mindestens drei menschliche Frauen getötet hat, ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Unsere Vampire wurden von ihr angeworben oder von ihr und ihren Schergen gejagt, und wir sind zum Ziel einer Miliz geworden, die es offensichtlich darauf abgesehen hat, Chicagos ›Vampirproblem‹ zu lösen.«
    Die Menge lachte, als Ethan das Wort mit den entsprechenden Handzeichen hervorhob. Ethan nutzte die entspanntere Lage, steckte die Hände in die Taschen und kam von dem Podium herab. »Setzt euch«, sagte er. »Alle.«
    Die Vampire sahen sich kurz nervös an, bevor sie sich alle auf den Hartholzboden setzten.
    »Gut«, sagte Ethan und nahm auf dem Rand des Podiums Platz. Das war für Ethan ein bemerkenswert zwangloses Verhalten – vielleicht hatte ihn sein Tod auch in dieser Hinsicht verändert.
    Ethan verschränkte die Hände und legte seine Ellbogen auf den Knien ab. Dann beugte er sich vor und betrachtete die fast hundert Vampire zu seinen Füßen.
    »Sie haben einen Mann in dieses Haus geschickt, der unser Blut rationierte, der unsere Vampire in die Sonne geschickt und uns unseres Schutzes beraubt hat. Ist das das Verhalten einer Organisation, die uns helfend zur Seite steht? Die uns beschützt? Oder handelt es sich um das Verhalten einer Organisation, die uns kontrollieren und provozieren will? Die Welt hat sich in den letzten Hundert Jahren verändert, und es lohnt sich durchaus, die Frage zu stellen, ob unsere Mitgliedschaft, so wie sie es ausdrücken, auch weiterhin ein Privileg ist.«
    Er ließ seinen Blick über die Vampire schweifen. »Ein Haus aus den Reihen des Greenwich Presidium auszuschließen ist ein Vorgehen von größter Bedeutung. Nicht Mitglied des Greenwich Presidium zu sein macht das Leben nicht leichter. An unserem Namen wird ein Makel haften, natürlich, und sicherlich gibt es die Sorge, dass wir allein nicht ausreichend geschützt sind. Doch dieses Haus ist finanziell gut abgesichert und könnte sich auch ohne das Greenwich Presidium behaupten. Es hat Freunde in der gesamten Stadt, einschließlich Merits Großvater, den Anführer des Zentral-Nordamerika-Rudels, Wassernymphen, Elfen, die Sirene des Michigansees und womöglich auch die Königin der Feen. Meine Freunde, meine

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