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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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fragte ich ihn.
    »Kommt darauf an, in welchem Zustand sie war. Und das werden wir erst wissen, wenn wir sie sehen.«
    »Wie lautet der Plan?«
    Ethan sah sich um. »Wenn sie das Buch haben wollen, müssen sie in das unterste Geschoss des Silos. Aber ich will erst einen Überblick über die Situation bekommen, bevor wir blind hineinrennen. Wir sollten uns den Raketenschacht genauer ansehen und herausfinden, wo sie sich aufhalten. Von hier ab Funkstille. Beherrschst du noch die Handsignale?«
    Ich nickte. Luc hatte den Wachen des Hauses Cadogan mehrere Handsignale beigebracht, mit denen wir uns während einer Mission gegenseitig Informationen zukommen lassen konnten. Sie hatten sich als äußerst praktisch erwiesen und würden es jetzt wieder sein, da wir unsere Anwesenheit vor dem ehemaligen Bürgermeister und einer gereizten Hexenmeisterin geheim zu halten versuchten. Vorausgesetzt, sie wussten nicht bereits, dass wir auf dem Weg waren, was mir allerdings unwahrscheinlich erschien.
    Mit gezückten Schwertern schlichen wir den Flur entlang. Ethan wählte die rechte Seite, und ich war direkt hinter ihm auf der linken. Wir lauschten an jeder Tür, an der wir vorbeikamen, und versuchten etwas zu hören, aber es war totenstill, selbst wenn wir all unsere Sinne als Vampire einsetzten.
    Es war uns vermutlich keine große Hilfe, dass die gesamte Anlage aus meterdicken Betonwänden bestand, um die Rakete vor einem möglichen Angriff zu schützen. Ich war mir nicht sicher, ob die Wände auch einen Schutz gegen ein uraltes Böses bildeten, aber etwas in mir ließ mich ahnen, dass wir das bald herausfinden würden.
    Wir hatten die riesige Schiebetür zum Siloinneren fast erreicht, als ich einen glänzenden blutroten Tropfen auf dem Boden entdeckte. Er war winzig, doch der Geruch frisch vergossenen Blutes war deutlich wahrnehmbar.
    Ich kniete mich hin, tippte kurz mit meiner Fingerspitze hinein und roch dann vorsichtig daran. Eindeutig Blut, das stark mit Magie versetzt war. Ob es sich um Paiges oder Mallorys Blut handelte, konnte ich nicht sagen, aber das war auch nicht wirklich wichtig. Eine der Hexenmeisterinnen hatte Blut vergossen.
    Ich stand wieder auf, wischte meine Hand an der Hose ab und deutete auf die Schiebetür. Ethan gab mir ein Zeichen, an den Griff heranzutreten, und nahm dann mit gezücktem Schwert an der Tür Aufstellung. Als er nickte, zog ich daran.
    Die Tür glitt zur Seite, und Ethan betrat den Raum. Ich folgte ihm. Der Raum war leer und lag größtenteils im Dunkeln. Doch von unten, aus dem Untergeschoss des Silos, leuchtete es zu uns herauf. Von dem Ort, an dem sich das Maleficium befand.
    Ethan bedeutete mir vorwärtszugehen. Ich schluckte meine wachsende Angst hinunter, schlich an den Raketenschacht heran und sah vorsichtig nach unten.
    Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen war das Maleficium verschwunden.
    Doch das Chaos hatte gerade erst begonnen. Das Gebäude erbebte plötzlich, als es von einem schweren magischen Impuls getroffen wurde, der sich kreischend durch die Wände hindurchbewegte. Wenn wir nicht ohnehin schon zu spät waren, dann würden wir es gleich sein.
    Ich verschwendete keine Zeit.
    »Merit!«, brüllte Ethan, aber ich war schon in der Luft und sprang hinab in den Raketenschacht. Ich landete in gebückter Haltung auf dem Podest, auf dem sich das Maleficium befunden hatte.
    Vor mir, in einem großen, kreisrunden Raum, standen die Feinde, nach denen ich gesucht hatte. Mallory beugte sich über das Maleficium , das aufgeschlagen auf dem Boden lag. Tate stand zwischen mir und Mallory, und Paige lag verletzt neben ihm, blutend und bewusstlos. Sie trug weder Jacke noch Mütze; Tate musste sie mit einem Trick aus ihrem Haus gelockt haben – oder an den Haaren herbeigezerrt.
    »Hallo, Ballerina«, sagte Tate.
    Heute Abend trug er ein dunkles Hemd, eine dunkle Krawatte und einen dunklen Anzug. Der Todesbringer in hübscher Verpackung, nur dass er diesmal auch erschöpft wirkte – abgekämpft, mit eingefallenem Gesicht, und er sah keinen Deut besser aus als Mallory. Vielleicht war er gegen die Folgen schwarzer Magie auch nicht gefeit.
    »Vermutlich könnte ich sagen, dass es mich freut, dass du deinen kleinen Ausflug überlebt hast, aber das klänge wohl ein wenig heuchlerisch.«
    Ich hörte Schritte hinter mir und wusste, dass auch Ethan im Untergeschoss angekommen war.
    »Auch für ihn«, sagte Tate tonlos. »Aber das wäre nun wirklich gelogen.«
    »Geht vom Buch weg«, sagte ich zu

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